Fremdwasser in den Kanälen ist auch in der Spessartstadt ein großes Thema. Weil ein überwiegender Anteil davon aus dem Bereich der Trockenbachstraße kommt, entschied sich der Stadtrat bereits im März 2018, in diesem Bereich eine grundlegende Erneuerung des Kanalisation einschließlich der Hausanschlüsse anzugehen. Nach entsprechenden Vorbereitungen, wie Kamerabefahrungs-, Planungs- und Ausschreibungsarbeiten vergab der Stadtrat nun in seiner jüngsten Zusammenkunft die Aufträge für die beiden Bauabschnitte mit einer Gesamtinvestitionssumme von knapp 530 000 Euro.
Ein Teil der Kanäle in der Trockenbachstraße wird im ersten Abschnitt – Ortsrand bis Hausnummer 11 – über eine Innensanierung mit einem sogenannten Schlauchliner ertüchtigt. Im zweiten Abschnitt erfolgt die Kanalsanierung von Hausnummer 11 bis zur Kreuzung Obertorstraße in offener Bauweise. Da der an der Straße angrenzende Trockenbachgraben im Frühjahr Wasser führt, ist die Innensanierung wetterabhängig ab Juni bis spätestens August mit einer Bauzeit von rund vier Wochen vorgesehen. Für die anschließende offene Bauweise im zweiten Teilstück wird mit etwa drei Monaten Bauzeit gerechnet.
Umleitungen über Fellenberg
In diesem zweiten Zeitraum wird der Forstverkehr (Holztransport) aus dem angrenzenden Stadtwald nicht möglich sein. Für die Anlieger und Rettungsfahrzeuge wird es bei Bedarf offizielle Umleitungen über den Fellenberg geben. "Die Baufirma will aber zudem zeitweise für die Anlieger eine Befahrung mit über Stahlplatten ermöglichen", erläuterte Bürgermeister Wolfgang Küber bei der Auftragsvergabe.
Die Innensanierung vergab das Gremium für rund 129 700 Euro an die Firma Rossaro Kanaltechnik (Aalen). "Das Angebot liegt etwa acht Prozent unter der Kostenschätzung", stellte Küber erfreut fest. Der Bauabschnitt mit der offen Bauweise ging für rund 399 000 Euro an die ortsansässige Firma Brand Bau GmbH. Dieses Angebot lag etwa vier Prozent über der Kostenschätzung.
Energetische Sanierung
Auch in Zeiten von Corona schreitet der behindertengerechte Umbau und die energetische Sanierung des Bürgerzentrums voran. Aktuell erfolgt unter anderem die Außensanierung mit Spengler- und Verputzerarbeiten. Auch vor dem Haupteingang zum Bürgerzentrum ist gerade der Umbau für die behindertengerechte Gestaltung des Eingangsbereiches, ebenso wie der entsprechende Zugang für den Sitzungssaal in Arbeit. Die Kostenschätzung des Projektes liegt bei 1,66 Millionen Euro, zu denen es eine staatliche Förderung von 760 500 Euro gibt.

Da die Stadt rund 900 000 Euro zur Finanzierung beitragen muss, stellte Kämmerer Hubert Wiegand den Stadträten Angebote für Aufnahme eines zweckgebundenen Darlehens für die energetische Sanierung in Höhe von 400 000 Euro für verschiedene Zeiträume vor. "Da die Schlussrechnungen der Baufirmen erst jetzt eintreffen, konnten wir mit der bereits im Haushaltsplan 2019 vorgesehenen Kreditaufnahme bis heute warten", sagte der Kämmerer.
20-jähriger Tilgungszeitraum
Das Gremium entschied sich auf Vorschlag von Wiegand für einen 20-jährigen Tilgungszeitraum für das Darlehen bei der KfW Entwicklungsbank. Die Stadträte waren sich einig: Gegenüber einer zehnjährigen Bindung ist die jährliche Tilgungsrate geringer und sichert somit eine etwas größere freie Finanzspanne für die Projekte im Haushalt der kommenden Jahre.
Im Rahmen der Sanierung des Bürgerzentrums soll auch die Fassade der Garagenfront des kürzlich erworbenen Nebengebäudes hergerichtet werden. Das Gremium unterbrach kurz seine Sitzung und begutachte das Gebäude vor Ort. Demnach soll nun der obere Teil der Wand eine Holzverkleidung erhalten und der untere Teil verputzt und angestrichen werden.

Für die Ertüchtigung der sinntalseitigen Fenstergauben des Festsaales im Bürgerzentrum genehmigte der Stadtrat dem Spengler-Meisterbetrieb Mario Bott (Thüngersheim) ein Nachtragsangebot von rund 28 500 Euro.