Erstmals übersteigt das geplante Haushaltsvolumen der Verwaltungsgemeinschaft Gemünden in diesem Jahr die Millionengrenze. Das Gesamtvolumen soll bei 1.091.760 Euro liegen. Der Anstieg ist dabei zum größten Teil mit den Personalkosten im Verwaltungshaushalt begründet. "Das liegt alleine an der entsprechenden Tariferhöhung. Am Stellenplan hat sich bei der VG nichts geändert", erläutert Kämmerer und Geschäftsstellenleiter Alexander Rohner. Zur Finanzierung des Etats steigt damit auch die bisherige VG-Umlage der beteiligten Kommunen um rund 15 Prozent.
Die Personalausgaben steigen laut Plan um 101.380 Euro auf 836.600 Euro. Weitere Schwerpunkte im neuen Etat sind die vorgesehene Neuausstattung des Sitzungssaales mit Tischen und die Beschaffung von Möbeln für das Personal, darunter höhenverstellbare Schreibtische. Zudem soll der Dienstleister Living Data zweimal jährlich die EDV-Anlagen überprüfen.
Für diese Betreuung inklusive der Internetseite und die Software-Lizenzen sind 56.750 Euro vorgesehen. Mit 28.860 Euro schlagen "Bücher" wie Gesetzestexte, Nachschlagewerke und Kommentare zu Buche. Da der Leasingvertrag für die EDV-Anlage heuer ausläuft und nur noch eine Restzahlung ansteht, sinken diese Kosten von 12.900 Euro auf 2.500 Euro. Rohner hofft, die Geräte danach noch bis zu drei Jahre leasingfrei weiternutzen zu können.
Umlage für die Mitgliedsgemeinden steigt deutlich
"Wegen der genannten steigenden Kosten kann trotz der geplanten größeren Entnahme aus der allgemeinen Rücklage in Höhe von 50.000 Euro ein deutliches Wachstum des Umlagebeitrages für die drei Mitgliedsgemeinden nicht vermieden werden", erläuterte der Kämmerer. Der Gesamtumlagebetrag erhöht sich um 122.370 Euro, von 793.920 Euro auf 916.290 Euro.
Damit sind nun rund 220,63 Euro je Einwohner zu zahlen. Auf die Gemeinde Gössenheim entfallen deswegen bei 1098 Einwohner heuer 242.255 Euro, auf Gräfendorf 293.222 Euro bei 1329 Einwohner und Karsbach zahlt mit 1726 Einwohner 380.813 Euro.
Investitionen werden aus der Rücklage finanziert
Im Vermögenshaushalt ist auf der Einnahmenseite wie im Vorjahr lediglich die Rücklagenentnahme von 50.000 Euro veranschlagt. 48.000 Euro davon dienen für Beschaffungen, etwa für Mobiliar. Der Differenzbetrag von 2000 Euro wird dem Verwaltungshaushalt zugeführt und dient zur Begrenzung des Umlageanstieges der Mitgliedsgemeinden. Die Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung genehmigten den Haushaltsplan wie vorgelegt.
Für die Beratung der Verwaltungsgemeinschaft in Sachen Datenschutz ist die Firma Actago GmbH zuständig. Diese benannte mit ihrem Mitarbeiter Thomas Sturm einen neuen Datenschutzbeauftragten. Die Jahresrechnung der VG für 2022 wurde mit einem Gesamtbetrag von 1.063.451,17 Euro festgestellt und entlastet.