Der Auftritt der Big Band Gemünden gilt jährlich als das musikalische Highlight bei den Scherenburgfestspielen. Mit "Big Band goes Hollywood" knüpfte das Musikensemble bei seinem Gastauftritt an den Erfolg des vergangenen Jahres von "Motown Mania" an. Bandleader und Arrangeur Mathias Weis inszenierte diesmal mit der aktuellen "Movie Mania" große Filmmusik-Glanzstücke speziell für die Musiker der Band neu und lieferte gemeinsam mit Sängerin Isabell Lang dem faszinierten Publikum einen besonderen Musikgenuss.
Bereits die Eröffnungsmusik des Konzertes, die Fanfare der FoxMovies-20th-Century-Studios, ließ die Big-Band-Fans erahnen, dass viele außerordentliche Filmmusik-Klassiker folgen würden. So startete man mit einem Zeitreise-Medley aus vielen verschiedenen James-Bond-Filmen wie beispielsweise "007 jagt Dr. No" aus dem Jahr 1962, oder "Goldfinger" von 1964 bis hin zu "Skyfall" aus dem Jahr 2012. "Wir haben das alles geschüttelt und nicht gerührt, wie es sich bei Bond gehört", sagte Weis zu seiner musikalischen Zusammenstellung. Dennoch wurden die unverwechselbaren Filmklassiker von der Zuhörerinnen und Zuhörern sogleich entsprechend zugeordnet.
Einen weiteren Schwerpunkt setzte Mathias Weis in seinem insgesamt rund zweistündigen Konzert mit Auszügen aus der Filmmusik des bekannten Komponisten Henry Mancini, der auch als König des Swing bezeichnet wurde. Bekannt ist besonders dessen Musik zum Film "Frühstück bei Tiffany" oder der Baby-Elephant-Walk für die Komödie "Hatari!". Als die berühmte Saxophonmelodie aus dem Soundtrack zu "Pink Panther" erklang, hatten wohl viele der Anwesenden den rosaroten Panter vor dem geistigen Auge.
Songs aus dem Vorjahr
Isabell Lang spielt beim Theaterstück mit Musik nach dem Film "Some like it hot" als Sugar eine der Hauptrollen. Beim Auftritt der Big Band gewann sie als Sängerin die besondere Gunst des Publikums. Dieses feierte Isabell Lang besonders für ihre Interpretation des Marilyn Monroe Songs "I wanna be loved by you" und sie freute sich ausdrücklich über ihre Tanzeinlage mit Frank Habatsch, der im Scherenburg-Stück "Sommernachtstraum" den Puck spielt. Sichtlich genossen die Besucher zudem in der zweiten Halbzeit die weiteren Darbietungen der Sängerin, insbesondere auch "Gabriellas Song" aus der vorjährigen Aufführung "Wie im Himmel".

Insgesamt setzten ferner Musiker aus der Band mit Soloparts an Gitarre, Trompete, Posaune und Saxofon eigene Akzente. Sie wurden von den rund 600 Anwesenden auf der fast voll besetzen Tribüne immer wieder mit Zwischenapplaus gefeiert. Das Publikum genoss sichtlich den exzellenten Klang der neuarrangierten bekannten Filmmusik und verabschiedete die Big Band mit einem langanhaltenden, tosenden Applaus und stehenden Ovationen.
Kaum lokale Musizierende
Die Big Band war überwiegend mit altbekannten Musikern der Region vertreten. "Aus der Gründungsphase sind noch Peter Wirth am Schlagzeug, Rainer Nöth mit der Trompete sowie Martin Poth am Saxophon dabei", erläuterte Bandleader Mathias Weis. Jedoch kommen nahezu alle Musiker von Auswärts. Nur eine Musikerin aus Gemünden ist im Ensemble vertreten.
Seit fast 30 Jahren existiert die Gemündener Band der Musikschule bereits und "tritt nun zum 20. Male hier auf der Scherenburg auf, das ist damit bereits eine Traditionsveranstaltung", lobte der Vorsitzende des Festspielvereins, Hans Michelbach, bei der Begrüßung. Für das gesamte Programm der Scherenburgfestspiele gab es in den vergangenen Wochen viel Zuspruch. Rund 22.0000 Eintrittskarten habe man bisher verkaufen können, zog Michelbach eine kleine Zwischenbilanz.