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Gemünden: Was die Scherenburgfestspiele 2019 bringen

Gemünden

Was die Scherenburgfestspiele 2019 bringen

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    2005 dampfte Jim Knopf, mit André Koblinger in der Titelrolle, zum ersten Mal über die Bühne der Scherenburgfestspiele.
    2005 dampfte Jim Knopf, mit André Koblinger in der Titelrolle, zum ersten Mal über die Bühne der Scherenburgfestspiele. Foto: Michael Fillies

    "Die Leute sollen  kommen, ihre Handys ausschalten und genießen" - auf diese einfache Formel bringt Peter Cahn seinen Anspruch an die Scherenburgfestspiele. Der Intendant verantwortet heuer zum vierten Mal das Freilichttheater auf der Burg. Die drei Stücke, die er für die 29. Festspielsaison ab 3. Juli ausgewählt hat, sollen durchaus leichte, aber keine platte Unterhaltung bieten, gutes Sommertheater eben. Es "muss nicht unbedingt Shakespeare sein", um dem Kulturauftrag in Bayern gerecht zu werden, sagte Cahn bei der Vorstellung der Stücke im November vergangenen Jahres.

    Kultur für jeden

    Zur Aufführung kommen die 70er-Jahre-Schlagerrevue "Und es war Sommer" mit 25 bekannten Liedern der Zeit, die unverwüstliche Komödie "Pension Schöller" voller Situationskomik und Dialogwitz und das Kinder- und Familienstück "Jim Knopf und die Wilde 13". Artikel 140 der Bayerischen Verfassung schreibt Staat und Gemeinden vor, die Kunst und das kulturelle Leben zu fördern. Für sich interpretiert Peter Cahn diesen Auftrag, der Bevölkerung ein Kulturangebot "unabhängig von Bildung und Geldbeutel" zu machen und ein möglichst großes Publikum zu erreichen.

    Festspiel-Intendant Peter Cahn.
    Festspiel-Intendant Peter Cahn. Foto: Michael Mahr

    Flott, beschwingt wird das Stück "Und es war Sommer" in die 1970er Jahre führen und damit an die erfolgreiche Schlagerrevue "Petticoat und Minirock" des vergangenen Jahres anschließen, die die Ohrwürmer der 60er Jahre auf die Bühne brachte. 25 Hits aus der Zeit werden zu hören sein - Mitsingen erwünscht! Außer dem seinerzeit skandalträchtigen Titellied "Und es war Sommer" von Peter Maffay noch Songs von Mungo Jerry, The Bee Gees, ABBA, Udo Jürgens, Baccara, Boney M. und anderen mehr. In der Schlagerrevue von Hilke Bultmann klingt auch Historisches an, schließlich waren die 70er die Zeit des Flower-Power, der Discos, der Friedensbewegung, der Fernsehserie "Bonanza", des RAF-Terrors . . .  Peter Cahn, der selbst Regie führt, schränkt ein: "Das wird kein VHS-Kurs; Geschichtsunterricht bitte daheim." Da das Stück in einem Stadtpark spiele, "ist die Scherenburg dafür ideal", sagt der 59-Jährige.

    Unverwüstliche Klamotte

    Die unverwüstliche Komödie "Pension Schöller" von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs aus dem Jahr 1890 ist keineswegs verstaubt. Die turbulente Posse um den Gutsbesitzer Klapproth, der eine Pension samt ihrer verschrobenen Gäste für eine Irrenanstalt hält, wurde seit 1930 neunmal verfilmt, zuletzt 2015 von Martin Rassau ("Waltraud und Mariechen").  Augenzwinkernd sieht Peter Cahn auch in dieser Klamotte etwas Tiefgang im Bezug zum Heute: "Man denke an Donald Trump: Was ist normal, was Wahnsinn? Die Grenzen verfließen." So sei es auch in dem pointenreichen Zehn-Personen-Lustspiel.

    14 Jahre nach ihrer ersten Reise auf die Scherenburg kommen Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer wieder auf die Scherenburg mit "Jim Knopf und die Wilde 13". Intendant Cahn verspricht den kleinen und großen Besuchern eine spannende Inszenierung der abenteuerreichen Suche nach dem Scheinriesen Herrn Tur Tur. Da das Buch von Michael Ende nicht 1:1 auf die Bühne zu bringen ist, ließen sich die Zuschauer anschließend vielleicht zum Lesen des beliebten Kinderbuchs animieren. Damit, so Cahn, wäre dann auch der Kulturauftrag wieder erfüllt. 

    Festspiele vom 3. Juli bis zum 14. August

    Die Schlagerrevue "Und es war Sommer" in der Regie von Peter Cahn hat Premiere am Mittwoch, 3. Juli 2019, um 20.30 Uhr. "Jim Knopf und die Wilde 13" unter Leitung von Julia Kiefer startet zwei Tage später am Freitag, 5. Juli, um 10 Uhr. Zur "Pension Schöller" in der Inszenierung von Urs Schleiff öffnet sich der Vorhang am Mittwoch, 10. Juli, um 20.30 Uhr. Die 29. Festspielsaison endet dann mit der letzten Vorstellung von "Und es war Sommer" am 14. August.

    Auch Gastspiele wird es wieder geben: So tritt der Kabarettist Rolf Miller am Montag, 22. Juli, um 20.30 Uhr auf. Weitere Auftritte anderer Künstler sind in Planung. Die Gemündener Sing- und Musikschule gibt das beliebte Big-Band-Konzert am Montag, 29. Juli, um 20.30 Uhr.

    Die Festspiele im Internet: www.scherenburgfestspiele.de

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