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Mittelsinn: Wie kam das Christbaum-Gift in den Baumarkt?

Mittelsinn

Wie kam das Christbaum-Gift in den Baumarkt?

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    Entlastet ist der Landwirt im Christbaumdorf Mittelsinn im Lkr. Main-Spessart, der verdächtigt worden war, das verbotene Pflanzenschutzmittel E605 verwendet zu haben.
    Entlastet ist der Landwirt im Christbaumdorf Mittelsinn im Lkr. Main-Spessart, der verdächtigt worden war, das verbotene Pflanzenschutzmittel E605 verwendet zu haben. Foto: Felix Kästle, dpa

    Entlastet ist der Christbaum-Anbauer in Mittelsinn (Lkr. Main-Spessart), der im Verdacht stand, zumindest noch im vergangenen Jahr das seit 17 Jahren in der EU verbotene Pestizid Parathion (E605) verwendet zu haben. Kurz vor der Feier der Saisoneröffnung im Christbaumdorf Mittelsinn unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Markus Söder, hatte am 6. November eine groß angelegte Razzia bei dem Bauern Aufsehen erregt. "Hieraus ergeben sich keine Hinweise auf den Einsatz von E605", teilte die Staatsanwaltschaft Würzburg am Freitag mit. 

    Herkunftsbetrieb unter die Lupe genommen

    Das Mittel Parathion gegen stechende und beißende Insekten bleibt über Jahre im Boden nachweisbar. Die Staatsanwaltschaft hatte zahlreiche Boden- und Pflanzenproben bei dem Landwirt nehmen lassen. In einem seiner Bäume, die 2017 im Hagebaumarkt Gemünden zum Verkauf standen, hatte der Bund Naturschutz Azoxystrobin und das verbotene Parathion-Ethyl gefunden, was Anlass für das Ermittlungsverfahren war. Wie berichtet, hatten daraufhin auch der Verein Christbaumdorf und Mittelsinns Bürgermeister Peter Paul einen Baum aus der Charge untersuchen lassen, der ebenfalls belastet war. Der Pflanzenschutzdienst Bayern aber, der außerdem einen Baum beprobte und auch den Herkunftsbetrieb unter die Lupe nahm, fand keine verbotenen Stoffe.

    Wie es kommt, dass zwei Christbäume des Landwirts im Gemündener Baumarkt belastet waren, seine anderen Bäume und Anbauflächen in Mittelsinn aber nicht, wird Anlass weiterer Ermittlungen sein, sagte Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen am Freitag auf Anfrage. Der Christbaumbauer hatte von Anfang an seine Unschuld beteuert. Er hatte nach dem Giftfund im Dezember 2017 den Lieferauftrag für den Baumarkt verloren. Der Vorsitzende des Vereins Christbaumdorf, Uwe Klug, beklagt, dass der ganze Ort und die Branche in Verruf gebracht worden sind. An diesem Wochenende feiert Mittelsinn die Adventsmarkttage und vermutlich die Nachricht von der Entlastung.

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