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Gemünden: Zoff um Dekoration aus Fahrradspeichen am Huttenschloss in Gemünden: "Ich kann auch alles schlecht reden"

Gemünden

Zoff um Dekoration aus Fahrradspeichen am Huttenschloss in Gemünden: "Ich kann auch alles schlecht reden"

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    Bunte Blumen aus Blech: Die sogenannten Lucky Wheels stehen an der Huttenschloss-Kreuzung und an der Mainlände in Gemünden.
    Bunte Blumen aus Blech: Die sogenannten Lucky Wheels stehen an der Huttenschloss-Kreuzung und an der Mainlände in Gemünden. Foto: Touristinfo Gemünden

    Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten – trotzdem wird es immer wieder versucht. So entbrannte am vergangenen Montag im Gemündener Kulturausschuss eine kurze Diskussion um die Gestaltung der Stadtkerns. Auslöser waren die Wortmeldungen der Stadträte Matthias Risser (CSU) und Ferdinand Heilgenthal (SPD) zu den insgesamt rund 30 "Lucky Wheels", die derzeit an der Huttenschloss-Kreuzung und an der Mainlände stehen. Dabei handelt es sich um alte Fahrrad-Speichenräder, die der Gemündener Peter Reichel künstlerisch zu bunten Riesenblumen umgestaltet hat. Diese sollen Gäste und Einheimische in der "Fahrradstadt" begrüßen.

    Einleitend lobte Risser die "wunderschöne Dekoration" und die Kunstwerke im Stadtgebiet, brachte jedoch auch einen Kritikpunkt vor. Bezüglich der "blechernen Blumenwiese" am Huttenschloss wollte er wissen, ob es nicht möglich wäre, die Metallblumen besser zu verteilen. Bürgermeister Jürgen Lippert (Bündnis für Bürgernähe) entgegnete, dass sie absichtlich als "Blumensinsel" aufgestellt worden seien, damit die Wiese pflegbar bleibt.

    Anzahl der Lucky Wheels sei "verwirrend"

    "Es ist schön, wenn Künstler ihren Beitrag leisten wollen für das Stadtbild", sagte Heilgenthal. Er merkte jedoch an, dass eigentlich der Stadtrat zuständig sei, wenn es um die Gestaltung des öffentlichen Raums gehe. Die Lucky Wheels seien "sicherlich originell" und "punktuell angebracht ein Hingucker". Die Anzahl wirke aber "verwirrend" und die "Baustangen", an denen sie fixiert sind, sähen nicht gut aus. Er könne sich an dieser Stelle alternativ "richtige Blumen" vorstellen, zum Beispiel Tulpen aus Gemündens niederländischer Partnerstadt Duiven, so Heilgenthal.

    Kulturamtsleiterin Jasna Blaic betonte, dass man dankbar sei, dass es Künstlerinnen und Künstler gibt, die ihre Werke der Stadt zur Verfügung stellen. Auf die Kritik Heilgenthals antwortete sie: "Das ist immer eine Geschmackssache." Ohnehin würden die Blechblumen nicht dauerhaft an dieser Stelle bleiben. Voraussichtlich möchte sie der Künstler bald für einen guten Zweck verkaufen, berichtete Miroslav Blaic (FW/FB).

    Lippert: "Man kann auch alles totreden"

    Auch an der sogenannten Komplimente-Brücke störte sich Heilgenthal. Auf der Brücke am Spielplatz über dem Mühlbach befinden sich seit dem Frühjahrsmarkt blau gestrichene Holzherzen, auf denen Komplimente zu lesen sind. Diese Sprüche hielten aber nicht alle Fußgänger für besonders kreativ, sei im zugetragen worden. Heilgenthal: "Wenn das Aktionen sind, dann ist es gut, aber bitte nicht nachhaltig. Das wäre etwas viel."

    Bürgermeister Lippert reagierte verärgert: "Ich kann auch alles schlecht reden." Nur weil einem die Lucky Wheels nicht gefallen, seien diese nicht gleich schlecht. "Für mich überwiegt das Engagement des Künstlers." Wenn es gewünscht sei, könnten solche Dinge künftig auch im Stadtrat diskutiert werden. Kurze Diskussionen würden das aber nicht werden, prognostizierte Lippert. "Dann wird in Zukunft weniger in diese Richtung passieren. Man kann auch alles totreden."

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