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STETTEN: Zu Besuch bei Oma Obama in Kenia

STETTEN

Zu Besuch bei Oma Obama in Kenia

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    Monika Wurm aus Stetten besuchte im kenianischen Kogelo Sarah Obama, die Großmutter des US-Präsidenten Barack Obama.
    Monika Wurm aus Stetten besuchte im kenianischen Kogelo Sarah Obama, die Großmutter des US-Präsidenten Barack Obama. Foto: FOTO P. Ephraim

    Oma Obama sitzt mit drei Frauen in ihrem Garten in einfachen Plastiksesseln. In ihren Badelatschen und dem weiten pinkfarbenen Rock mit großen Blumenmustern, leuchtend rotem T-Shirt und knallgelbem Kopftuch entspricht die 87-jährige Patriarchin voll dem Klischee einer afrikanischen Mama. Freundlich und geduldig spricht sie mit ihrer deutschen Besucherin. Dabei erzählt sie auch etwas von sich – mithilfe des Priesters Father Ephraim allerdings, denn Sarah Obama spricht nur die Regionalsprache Luo.

    Wie kommt Monika Wurm zu einem Empfang bei Oma Obama in Kenia? Die rührige Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Pfarrei Stetten war eigentlich mit dem „Waisenkinder-Selbsthilfe-Projekt Benedikt XVI.“ zu Besuch in der Ortschaft Ombei. Dort unterstützt das Projektteam aus Stetten und Wiesenfeld eine Initiative von elf Frauen, die gemeinsam 84 Waisenkinder aufziehen.

    Regelmäßig in Kenia

    In regelmäßigen Abständen reisen Mitglieder des Teams nach Kenia, um sich vor Ort über den Fortschritt ihrer Hilfsaktionen und mögliche weitere Schritte zu informierten. Auch Wurm war vor zwei Jahren schon einmal mit in Ombei und lernte dort den Gemeindepriester Father Ephraim kennen. Dieser fragte sie bei dem diesjährigen Besuch unvermittelt: „Hast du Lust, Oma Obama kennen zu lernen?“ Natürlich hatte Monika Wurm Lust, und so fuhren die Zwei los nach Kogelo im Nordwesten Kenias.

    Schon an der Zufahrtstraße bemerkt man Veränderungen. Seit der Wahl ihres Enkels, zu deren Amtseinführung sie in die USA gereist war, habe man die Straße nach Kogelo verbessert, erfuhr die Besucherin aus Deutschland.

    Elektrik und neuer Brunnen

    Auch Obamas Dorf hat sich seitdem gewandelt. Innerhalb einer Woche wurden elektrische Leitungen verlegt und ein neuer Brunnen gegraben.

    Das Anwesen der Frau, die den Vater des Präsidenten aufgezogen hat, ist nun eingezäunt und von Polizisten ständig bewacht. Nach mehreren Einbruchsversuchen und einem riesigen Ansturm von bis zu 500 Neugierigen täglich waren diese Maßnahmen nötig geworden.

    Eine Audienz bei Oma Obama, die mittlerweile Ehren-UN-Botschafterin gegen Armut und Unterernährung ist, bekommt man heute nur durch gute Beziehungen – wie zum Beispiel durch Father Ephraim.

    Hier hält die rüstige Greisin Hof, mit einer Mischung aus selbstbewusster Matrone und leutseligem Mütterchen. Sarah Onyango Hussein Anna Obama, so ihr voller Name, bestellt ihr kleines Feld im Dorf Kogelo im Nordwesten Kenias noch teilweise selbst und züchtet Mais, Yams, Gemüse und Süßkartoffeln. Ein Junge aus dem Dorf hilft bei der Feldarbeit und holt Wasser vom Brunnen. Welch ein Gegensatz zum Leben ihres berühmten Enkels Barack Obama!

    Unglaublich stolz auf den Enkel

    Auf den ist sie selbstverständlich unglaublich stolz. „Mein Enkel liebt die Menschen so sehr wie sein Vater, deshalb ist er gewählt worden. Er arbeitet hart, und er ist ein guter Christ“, hatte sie – eine Muslimin – nach dessen Wahl der Presse gesagt und vor Freude gemeinsam mit ihrem Clan einen Ochsen geschlachtet.

    Ihrer Besucherin aus Franken zeigt sie zum Abschluss noch das Grab ihres Mannes Mann Onyango und das ihres Sohnes Barack Hussein Obama Senior, Vater des Präsidenten. Der war nach wechselvollen Tätigkeiten bei der kenianischen Regierung 1982 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

    Monika Wurm war beeindruckt von der Natürlichkeit der 87-Jährigen, die mit ihrem kenianischen Dorf in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit gerückt wurde. Sie musste sich noch in Sarah Obamas Gästebuch eintragen und kehrte zurück nach Ombei.

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