Die Änderung des Bebauungsplanes "Steinäcker - Weizenäcker" in Langenprozelten ist ein Vorhaben, das sich schon lange hinzieht. Am Montag war es erneut Thema im Stadtrat. Hintergrund der geplanten Änderung ist unter anderem, dass die Familie Imhof ihr Hotel "Zum Letzten Hieb" in Richtung Osten gerne um einen Anbau erweitern möchte. Durch die Überarbeitungen des Plans soll aber auch eine Ansiedlung weiterer Betriebe in diesem Bereich vereinfacht werden.
Leider werde es nicht das letzte Mal sein, dass er zu diesem Thema im Stadtrat ist, sagte Architekt Armin Kraus, bevor er die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange vorstellte. Vor allem der Schallschutz bereite immer noch Probleme. In diesem Bereich hat das Landratsamt größere Bedenken angemeldet. Zwar wurde in Absprache mit der Behörde nachgebessert, jedoch sei es nicht gelungen, vor der Stadtratssitzung endgültig grünes Licht vom Landratsamt beim Schallschutz zu kriegen, so Kraus.
Das sei ärgerlich, denn es könne nun passieren, dass "irgendwo noch ein Querschläger" kommt. Er hatte die Hoffnung vor der Sitzung noch einmal ein Gespräch führen zu können. Das sei nicht zu zustande gekommen – wohl aus "personellen Gründen" auf Seiten der Behörde .
Remelka: Vorhaben zieht sich wie Kaugummi
Aktuell ist vorgesehen, dass aus dem derzeit als Industriegebiet festgesetzten Bereich ein Gewerbegebiet wird. Zwischen dem Gewerbegebiet und der Wohnbebauung in Langenprozelten soll es in Form von Mischgebieten einen Puffer geben, der für Ruhe sorgt. Dort könnten unter anderem Wohnungen von Betriebsinhabern entstehen. Wer sich neu ansiedeln will, soll dem Landratsamt nachweisen müssen, dass er niemanden durch Lärm stört.
Stadtrat Wolfgang Remelka sagte, er wolle niemandem die Schuld in die Schuhe schieben, das Vorhaben ziehe sich jedoch wie Kaugummi. Von Architekt Kraus wollte er wissen, ob dieser eine vorsichtige Prognose abgeben könne, wann die Hoteliersfamilie endlich bauen kann. "Die verlieren mit jedem Monat bares Geld."
Mit Glück können in diesem Jahr noch der Beschluss über den Bebauungsplan gefasst werden, so Kraus. "In dem Moment könnte man den Bauantrag einreichen." Bürgermeister Jürgen Lippert nannte die Situation unbefriedigend. Dennoch sei es zu akzeptieren. "Wir müssen tun, was notwendig ist, um die Bedenken der Träger auszuräumen." Als Folge der Änderungen ist eine erneute Auslegung und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange erforderlich.