Wer am Wochenende im Bereich von Saal unterwegs war, der sah so manchen weißen Segelflieger in der Luft. Beim Start hörte man jeweils ein leichtes Knattern in der Luft.
„Das ist leicht zu erklären,“ sagt Fluglehrer Peter Volz und verweist auf den roten Fallschirm, der das Seil, mit dem das Segelflugzeug nach oben gezogen wird, wieder zur Erde bringt. 18 Teilnehmer aus zehn bayerischen Vereinen waren gekommen, um unter sich den Besten zu küren, der 2018 am Bundeswettbewerb in Paderborn teilnehmen darf, erläutert Fluglehrer Christian Schön.
Teilnehmer aus ganz Bayern
Sie alle hatten sich für das Bayerische Jugendvergleichsfliegen bei verschiedensten Wettbewerben qualifiziert. Die Teilnehmer kamen aus Nürnberg, Hersbruck, Schwabach, Schwaben, Dachau, Schweinfurt, Agathazell, Augsburg, Bamberg und vom Flugsportverein Grabfeld in Saal.
Prüfer dick eingemummt
Das Wetter spielte am Samstag nicht so mit, zumindest für die Prüferinnen und Prüfer. Die saßen mit Mützen, Schals und dickem Anorak am Flugplatzgelände. Vor sich heißen Kinderpunsch zum Aufwärmen. Wie Prüfer Michael Schug aus Schwabach und Tanja Ziegler aus Hersbruck erläuterten, hat das Jugendvergleichsfliegen das in der Ausbildung erworbene Können zum Inhalt. Wichtig sei aber auch das gegenseitige Kennenlernen und der Gedankenaustausch der Teilnehmer und Helfer untereinander. Es war daher gewünscht, dass neben den Piloten auch Begleitmannschaften aus möglichst vielen Vereinen dabei waren.
Sicherheitsbewusstsein stärken
Der fliegerische Vergleich setzte sich aus den Elementen der Segelflugausbildung zusammen. Über die Bewertung einer vorbildlichen Flugdurchführung soll das Sicherheitsbewusstsein gefördert und die Gelegenheit geschaffen werden auf fremden Flugplätzen Erfahrungen zu sammeln, erklären die Prüfer. Insgesamt 240 Punkte gab es zu erreichen, die sich auf Theorie und Praxis verteilten.
Teilnahme ab 14 Jahren
Wer konnte beim bayerischen Jugendvergleichsfliegen teilnehmen? Timo Schröder aus Oberschleißheim sagt, dass dies im Alter zwischen 14 und 25 Jahren, oder zwei Jahre nachdem der Flugschein gemacht wurde, möglich ist. Für das Landesjugendvergleichsfliegen qualifizieren sich die 18 Besten Bayerns.
Drei Flüge und 20 Fragen
Pro Teilnehmer waren drei Flüge eingeplant, außerdem mussten 20 Fragen beantwortet werden. Als Jury fungierten Fluglehrer aber auch erfahrene Segelflieger. Das Programm sah am Freitag Einweisungsflüge der Teilnehmer vor und am Abend ein gemütliches Beisammensein. Am Samstag klingelte bereits um 6.30 Uhr der Wecker. Nach der Vergabe der Startnummer startete um 9 Uhr das erste Segelflugzeug. Bis 19 Uhr wurden 54 Wertungsflüge absolviert.
Gefordert waren eine Rollübung, ein Kreiswechselflug und ein Kreisflug, der mit einer Überfahrt im Steigflug eingeleitet werden sollte. Wichtig war der Seitengleitflug, bei dem auch das korrekte Ausklinken des Seils eine Rolle spielte.
Auch Strafpunkte möglich
Beim Windenstart achtete die Jury auf das korrekte Rollen am Boden ebenso wie auf die Einhaltung der Sicherheitshöhe. Der Übergang in den Steigflug sollte weich und gleichmäßig erfolgen. Auch beim Aufsetzen des Flugzeuges war einiges zu beachten. Dabei konnten sogar Strafpunkte vergeben werden, wenn zum Beispiel die Landefläche nicht zügig freigemacht wurde. Bei allen Übungen war der Jury wichtig, dass die Teilnehmer unter Beweis stellten, dass sie ein Segelflugzeug koordiniert um alle drei Achsen bewegen oder auch eine Steigfluglage „gefühlvoll“ einleiten können.