Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Mellrichstadt
Icon Pfeil nach unten

Mellrichstadt: 50 Jahre Landkreis Rhön-Grabfeld: Bei der Landkreisreform 1972 ging es in der Rhön bisweilen ruppig zu

Mellrichstadt

50 Jahre Landkreis Rhön-Grabfeld: Bei der Landkreisreform 1972 ging es in der Rhön bisweilen ruppig zu

    • |
    • |
    Autorinnen und Autoren der Festschrift (von links): Jörg Geier, Manfred Endres, Landtagspräsident a.D. Johann Böhm, Landrat Thomas Habermann, Doris Pokorny, Astrid Hedrich-Scherpf, Julia Rösch, Reinhold Albert, Hanns Friedrich und Stefan Helfrich.
    Autorinnen und Autoren der Festschrift (von links): Jörg Geier, Manfred Endres, Landtagspräsident a.D. Johann Böhm, Landrat Thomas Habermann, Doris Pokorny, Astrid Hedrich-Scherpf, Julia Rösch, Reinhold Albert, Hanns Friedrich und Stefan Helfrich. Foto: Melanie Hofmann

    "Die Landkreisreform im Jahr 1972 war eine Reform mit Augenmaß." Das stellte Landrat Thomas Habermann bei der Vorstellung der Festschrift "50 Jahre Landkreis Rhön-Grabfeld" in der Oskar- Herbig-Halle heraus. Sein Dank galt den 14 Autoren, die das mehr als 180 Seiten umfassendem Werk ermöglichten. "Es ist wunderbar geworden."

    Jörg Geier, Leiter der Stabsstelle am Landratsamt Rhön-Grabfeld, übernahm die inhaltliche Vorstellung und stellte abschließend fest: "Bis jetzt haben wir uns als Landkreis doch ganz gut geschlagen!" Die Moderation des Abends hatte Kulturmanagerin Astrid Hedrich-Scherpf, die musikalische Gestaltung lag beim Bläserensemble, dem Querflötenorchester und dem Projektchor der Kreismusikschule Rhön-Grabfeld.

    Das Bläser Ensemble der Kreismusikschule Rhön-Grabfeld eröffnete den Festabend in der Oskar Herbig Halle in Mellrichstadt.
    Das Bläser Ensemble der Kreismusikschule Rhön-Grabfeld eröffnete den Festabend in der Oskar Herbig Halle in Mellrichstadt. Foto: Hanns Friedrich

    Ungeliebte Neustrukturierung 

    Die Gebietsreform sowohl der Gemeinden als auch des Landkreises sei nicht einfach gewesen, sagte Landrat Thomas Habermann rückblickend. Das Verständnis für die Neustrukturierung sei in der Bevölkerung, aber auch in den Gemeinden oft emotional gewesen und habe zu Unruhen geführt. Am 1. Mai 1973 sei der endgültige Name Rhön-Grabfeld entstanden, womit der Vorschlag "Landkreis Bad Neustadt" mehrheitlich überstimmt wurde.

    Heute könne man sagen, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger mit dem Landkreisnamen Rhön-Grabfeld identifizieren. Der Landkreischef erwähnte den sehr hart geführten Wahlkampf zwischen Gottfried Miller (Bad Neustadt) und Karl Grünewald (Königshofen im Grabfeld). "Heute würde man gesitteter miteinander umgehen." Damals hätten die Mellrichstädter und Königshöfer zusammengehalten. Heute würden sich die Menschen in Rhön und Grabfeld daheim fühlen.

    Geschichte der Zuwanderung

    Auf die Zuwanderungen in den vergangenen Jahrzehnten ging Thomas Habermann ein, nannte die Vertriebenen aus dem Sudetenland, Schlesien und Ostpreußen im Zweiten Weltkrieg. Es folgte die Welle der Aussiedler und Spätaussiedler und dann kam die Grenzöffnung 1989, wobei die Einwohnerzahl im Landkreis bis 1991 auf 88.00 anstieg. Aktuell verzeichnet man an die 80.000 Einwohner.

    Es folgten die Asylbewerber und hier sprach der Landkreischef die "großartige Leistung der Integration" an. Insgesamt gesehen habe sich der Landkreis gut entwickelt. Letztendlich könne der Landkreis Rhön-Grabfeld heute in eine verheißungsvolle Zukunft blicken.

    Kulturmanagerin Astrid Hedrich Scherpf verwies auf die Festschrift, die mit 80 Seiten geplant war. "Es wurden 100 Seiten mehr." Jörg Geier ging schließlich auf einzelne Beiträge und Autoren ein.

    Das Querflötenorchester der Kreismusikschule unter der Leitung von Gunda Schwen begeisterte bei der Vorstellung der Festschrift "50 Jahre Landkreis Rhön-Grabfeld".
    Das Querflötenorchester der Kreismusikschule unter der Leitung von Gunda Schwen begeisterte bei der Vorstellung der Festschrift "50 Jahre Landkreis Rhön-Grabfeld". Foto: Hanns Friedrich

    Die Festschrift bilde facettenreich ab, wie hervorragend die drei Altlandkreise in unterschiedlichsten Themenbereichen zusammengewachsen sind und welches Potenzial sich in den letzten Jahrzehnten immer weiterentwickelt hat. In der Festschrift gibt es Grußworte von Landrat Thomas Habermann, Ministerpräsident Markus Söder, Landeshistoriker Professor Reinhard Heydenreuter sowie Johann Böhm, Landtagspräsident a. D.

    Seit Dezember vergangenen Jahres gibt es den Projektchor unter der Leitung von Henrike Rottmann. Das erfuhr Kulturmanagerin Astrid Hedrich-Scherpf beim Auftritt des Chores.
    Seit Dezember vergangenen Jahres gibt es den Projektchor unter der Leitung von Henrike Rottmann. Das erfuhr Kulturmanagerin Astrid Hedrich-Scherpf beim Auftritt des Chores. Foto: Hanns Friedrich

    Die Themen der Festschrift

    Interessant ist die Übersicht der Landräte und Kreistagsmitglieder ab 1972. In den Beiträgen geht es um die historische Veränderung der Gebietskulisse von Autor Reinhold Albert, die Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung (Jörg Geier) sowie die Entwicklung der Liegenschaften des Landkreises (Manfred Endres) und der stationären Gesundheitsversorgung (Stefan Helfrich).

    Ursula Schneider berichtet über die Regionalentwicklung und es gibt Einblicke in die kulturelle Entwicklung durch Astrid Hedrich-Scherpf und Sophia Mohr. Hinzu kommt ein Aufsatz über die Grenzregion Rhön-Grabfeld im Kontext der Wiedervereinigung (Hanns Friedrich). Julia Rösch und Doris Pokorny stellen das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vor und schließlich wirft Jörg Geier einen Blick in die Zukunft mithilfe von ChatGPT.

    Er stellte die Frage: "Wie beschreibt die künstliche Intelligenz die weitere Entwicklung des Landkreises Rhön-Grabfeld?" Die Antwort auf diese Frage findet sich in der Festschrift. Diese ist in einer Auflage von 750 Stück gedruckt und kostenfrei auf der Homepage des Landkreises Rhön-Grabfeld zu finden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden