Im kommenden Museumsjahr wird das Fränkische Freilandmuseum eine neue Besucherattraktion haben: die Büttnerei aus Sulzthal. Sie wurde im Herbst vergangenen Jahres in das Fränkischen Freilandmuseum Fladungen umgesetzt (wir berichteten). Mittlerweile steht der Rohbau im Museumsdorf. Im Innern wurde eine neue Wand eingezogen, die aber entsprechend verputzt wird. Diese Wand wurde notwendig, da die Büttnerei in Sulzthal direkt an das angrenzende Haus angebaut war. „Die Mauer konnten wir beim Abbau nicht mitnehmen“, sagte Museumsleiterin Sabine Fechter bei der Versammlung des Zweckverbands Fränkisches Freilandmuseum am Mittwochnachmittag. Ansonsten sind die Wände eingebaut und tragen auch noch die Gebrauchsspuren von einst.
Mittlerweile wurde das Fachwerk geschlossen. Erfreulich für Sabine Fechter ist dabei, dass die Instandsetzungsarbeiten durch eigene Fachkräfte im Museum durchgeführt werden. „Wir haben mit Joachim Werner einen Mann mit entsprechenden Fachkenntnissen.“ In den nächsten Monaten werden noch die Bodendielen aufgebracht, bis zum Winter werden die Fenster und Türen eingesetzt. Im kommenden Jahr folgen die Innenausstattung, die Beschreibung der Exponate und eine Präsentation. Fechter rechnet damit, dass die Büttnerei 2014 im Freilandmuseum für Besucher zugänglich gemacht werden kann.
Bei der Versammlung des Zweckverbandes Fränkisches Freilandmuseum Fladungen im Seminarraum der Hofstelle Leutershausen begrüßte der Vorsitzende, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, als besonderen Gast den Leiter der Nichtstaatlichen Museen, Michael Henker. Geschäftsführer Karsten Eck sprach in seinem Bericht besucherstarke Veranstaltungen wie den Deutschen Mühlentag, den Museumsbieranstrich oder auch den Aktionstag zum Thema Holz an. Bedingt durch die Wetterkapriolen in diesem Jahr „hinken die Besucherzahlen aber etwas nach“. Eck erinnerte an die Nahwärmeversorgung, die noch in diesem Jahr in Gang kommen soll – das jedenfalls sicherte Fladungens Bürgermeister Robert Müller zu – und an die Depoteröffnung. Museumsleiterin Sabine Fechter zeigte dazu stolz das Bild auf der ersten Seite der Main-Post. Derzeit werden die Bestände eingeräumt und man habe nun ideale Arbeitsbedingungen.
Zudem gab es Fortbildungen und einen Erste-Hilfe-Kurs für alle Mitarbeiter. „Da sind wir uns oftmals sehr nahe gekommen“, schmunzelte Fechter rückblickend. Nadine Arnold absolviert ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Freilandmuseum. Dieses Angebot besteht nunmehr seit fünf Jahren.
Fechter verwies auf die Ausstellung „Pracht, Prunk, Protz – Luxus auf dem Land“, die in Fladungen gezeigt wird. Mitgearbeitet hat man an den Ausstellungen „Gutes Wetter – Schlechtes Wetter“ sowie „Griffel, Füller, Tintenkiller – Volksschulen im ländlichen Bayern 1945-1970“. Beide Ausstellungen werden auch in Fladungen zu sehen sein. Im Rahmen der Tagung der Bayerischen Museumsakademie fand eine Exkursion in Fladungen statt, es gibt eine Buchvorstellung zur Zeitgeschichte in der Rhön und am 18. Oktober ist Bayern 1 mit „Musik und Xang“ im Museumsgasthof Schwarzer Adler zu Gast. 2015 besteht das Freilandmuseum 25 Jahre. Für das Jubiläumsjahr sind Ideen und viele Mitarbeiter gefragt, denn, so Fechter, „ohne Menschen bewegt sich nichts“.