Der Sänger nimmt die negativen Schlagzeilen zu seiner Drohung gegen seinen Ex-Manager mit Humor. Das Publikum tat es ihm gleich. Zumal Kümmert ein richtig gutes Konzert gab.
Nach längerer Unterbrechung spielte der Mann aus Gemünden (Landkreis Main-Spessart) wieder mit einer kompletten Band. Sie bestand aus Musikern, mit denen er immer wieder mal zusammengespielt hatte und aufgetreten war: Tobias Niederhausen (E-Gitarre), Michael Weipert (Schlagzeug) und Sebastian Bach (Klavier). Wie er der Main-Post im nachfolgenden Interview mitteilte, sei er sehr zufrieden mit dem Auftritt in dieser „neuen“ Formation gewesen.
Kümmert, der sich mit seiner Kapuzenjacke wie immer treu blieb, benötigte schon nach zwei Songs ein Handtuch, denn er gab von Beginn an einfach alles. Neben einigen Covern wie „Easy“ oder „This is a man?s world“ spielte er eigene Lieder, so „Simple man“, seinen Siegersong von „The Voice of Germany“. Auch „Heart of Stone“ war dabei.
Ob poppige Balladen, Funk oder Rock'n‘Roll – Kümmert zog die Zuhörer von der ersten Minute an in seinen Bann. Wer solch eine unglaublich gewaltige Stimme hat, braucht weder eine Bühnenshow, noch Bühnenpräsenz. Einzig und allein er und leidenschaftliche Instrumentalisten reichten, um die Leute von ihren Plätzen zu holen.
Der Gemündner ist kein Mann der großen Worte, dafür aber umso talentierter und dominanter an der Gitarre und am Gesang. Wenn er sein Plektrum in seinem speckigen Geldbeutel erst einmal suchen musste, dann war das genau die Art von Authentizität, die seine Fans so sehr lieben.
Auch von den negativen Schlagzeilen lässt sich das Ausnahmetalent nicht beeindrucken. Zu dem Wirbel um den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest oder dem vermeintlichen Aufruf zum Mord an seinem Ex-Manager sagte er nichts.
Lieber setzte er auf Leidenschaft und Perfektion in der Stimme. Selbst der Interaktionspart im Song „You don?t know what it?s like“, der laut Kümmert noch nie geklappt hatte, lief mit den Mellrichstädtern „reibungslos“.
Nach knapp zwei emotionalen Stunden verabschiedeten sich Kümmert und die Band unter tosendem Beifall.
Die zwei Freundinnen Laura Büchs (13) und Alicia Müller (13) sahen den Musiker das erste Mal live und waren begeistert: „Das Konzert war einfach nur super. Und er singt sogar noch 1000 Mal besser als auf CD oder im Fernsehen. Unglaublich.“
Auch Andreas Kümmert schien sich in Mellrichstadt sichtlich wohl zu fühlen, und kam so kurzerhand scheu-, aber zufriedenlächelnd noch einmal für Autogramme und Fotos zu seinen Fans komplett gemischten Alters.