Gemeinderätin Birgit Reder-Zirkelbach berichtete im Gemeinderat Großeibstadt über eine Informationstafel mit den Namen der aus Kleineibstadt deportieren Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. Dazu wird die Gemeinderätin Kontakt mit Kreisheimatpfleger Reinhold Albert in Sternberg aufnehmen, der seit 2015 der unterfränkischen Vorbereitungsgruppe "DenkOrt Deportationen 1941-1944 – Wir erinnern an die jüdischen NS-Opfer Unterfrankens" angehört. Dabei geht es um ein Mahnmal am Hauptbahnhof in Würzburg mit nachgebildeten Gepäckstücken. Diese sind Symbol für die Deportationen. Allerdings soll ein solches nachgebildetes Gepäckstück auch am authentischen Ort, wie eben in Kleineibstadt, stehen. Ein solches Gepäckstück ist bereits in Auftrag gegeben. Nun geht es um eine entsprechende Hinweistafel.
Mehrmals ging es im Gemeinderat um das Thema "Bäume im Gemeindegebiet." Zum einen stellte der neue Forstrevierleiter Simon Pillmeier das Jahresergebnis für den Gemeindewald vor, zum anderen ging es um eine Nachpflanzung in Kleineibstadt. Welcher Baum es allerdings sein soll, war nicht klar. Im Gespräch waren Rotahorn, Felsenbirne, Rotdorn, Kugelkirsche oder ein Ginkobaum. Letztendlich einigte man sich darauf Kontakt mit Landschaftsfachberater Georg Hansul vom Landratsamt Rhön-Grabfeld aufzunehmen, der dann entscheiden soll.
Gemeinderat Volker Starsetzki berichtete von der Theatergruppe, die der Gemeinde Obstbäume spenden möchte. Als möglicher Standort komme das Neubaugebiet "Neumühle" nach Abschluss der Baumaßnahmen an der Kleineibstädterstraße infrage, entschied der Gemeinderat und dankte der Theatergruppe für die Spende.
Revierleiter Simon Pillmeier erwartet bei der Waldbewirtschaftung ein kleines Plus
Eingangs der Sitzung hatte sich, wie tags zuvor in Saal an der Saale, der neue Revierleiter Simon Pillmeier dem Gemeindegremium vorgestellt. Er sprach den Forstwirtschaftsplan an, der 1997 letztmals aktualisiert wurde. Mit einem überarbeiteten Plan wolle man allerdings warten, bis das Waldflurbereinigungsverfahren abgeschlossen ist. Die Trockenheit und der Borkenkäfer haben dem Großeibstädter Wald geschadet. Das führte dazu, dass 400 nicht eingeplante Festmeter Holz eingeschlagen wurden. Für das Jahr 2021 ist ein Holzeinschlag von 260 Festmetern vorgesehen. Daraus werden Einnahmen in Höhe von etwa 11 300 Euro erwartet. Dem stehen Ausgaben mit rund 5300 Euro gegenüber, die unter anderem für die Naturverjüngung am Rommelsberg, für Wegeunterhaltung, Geräte und Bewirtschaftung der Grundstücke anfallen. Voraussichtlich ergibt sich ein Plus in Höhe von 522 Euro für die Waldbewirtschaftung in diesem 2021. Dem stimmte der Gemeinderat zu.
Pillmeier erinnerte daran, dass in Bayern für die Beseitigung von Käferholz 10 Euro pro Festmeter erstattet werden. Befallene Bäume durch den Borkenkäfer müssten aufgearbeitet werden." Neue Kulturen sollten Bäume wie Ahorn, Kirsche, Elsbeere oder Speierling aufweisen. Hinzu kommen Douglasie und Tanne. Diese Arten würden sehr gut mit dem Klimawandel zurechtkommen. Bürgermeister Gerd Jäger sagte dazu, dass dies auch wichtig sei, wenn es um die geplante Aufforstung im Bereich Rommelsberg geht. Der Bürgermeister sprach eine Waldbegehung eventuell auch mit Interessierten der Öffentlichkeit vorzunehmen. Die könnte nach Corona erfolgen.
Gemeindliches Einvernehmen für die neue Einfriedungsmauer
Zustimmung gab es für einen Bauantrag auf Neubau einer Einfriedungsmauer und eines überdachten Freisitzes in der Raiffeisenstraße in Großeibstadt. Damit hatte sich das Gremium schon einmal befasst, da die Höhe der Mauer nicht den Vorgaben des rechtskräftigen Bebauungsplanes "Weinbergen" entsprach. Das wurde im neuen Bauantrag ebenso geändert wie die Baugrenze eingehalten wird. Der Bebauungsplan sieht Einfriedungsmauern mit einer Höhe bis 1,20 Metern vor. Im Antrag hat die Mauer eine Höhe mit 3,15 Metern. Dem stimmte der Gemeinderat durch eine Befreiung vom Bebauungsplan "Weinbergen" hinsichtlich der Höhe der Einfriedungsmauer zu.
Ebenfalls wieder diskutiert wurde der Bauantrag zum Neubau einer Garage am Kapellenweg (wir berichteten). Der Bauherr erläuterte in der Sitzung nun die Planunterlagen. Diesen stimmte das Gemeindegremium zu. Zur Kenntnis genommen wurde ein Genehmigungsfreistellungsverfahren im Baugebiet "Neumühle". Hier soll ein Einfamilienwohnhaus mit Garage und Carport errichtet werden. Mit dem Bau kann allerdings erst begonnen werden, sobald die Erschließung des Baugebiets abgeschlossen ist.
Den Ratsmitgliedern lag dann ein Entwurf für die 3. Änderung des Bebauungsplans "Weinbergen II" vor. Ziel der Änderung ist es, auf den verbliebenen Bauplätzen und bei Sanierung von bestehenden Gebäuden eine zukunftsweisende, flexible Bauweise zu ermöglichen, erläuterte Bürgermeister Gerd Jäger. Hierbei geht es unter anderem um die Dachneigung von Gebäuden ebenso wie um Ziegelfarben sowie Solaranlagen und begrünte Flachdächer. Der Gemeinderat stimmte dem zu und beauftragte die Verwaltungsgemeinschaft Saal an der Saale mit der Durchführung der Bürger- und Behördenbeteiligung.