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Mellrichstadt: Auf der Suche nach zukunftsfähigen Konzepten

Mellrichstadt

Auf der Suche nach zukunftsfähigen Konzepten

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    Bei der Zusammenkunft des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Tourismus sprachen Landrat Thomas Habermann und Bürgermeister Michael Kraus eingangs auch die Historie des Sitzungssaals an.
    Bei der Zusammenkunft des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Tourismus sprachen Landrat Thomas Habermann und Bürgermeister Michael Kraus eingangs auch die Historie des Sitzungssaals an. Foto: Hanns Friedrich

    Auf der Suche nach alternativen und zukunftsfähigen Konzepten eines sogenannten Bedarfsverkehrs ist der Landkreis Rhön-Grabfeld. Bei der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Tourismus in Mellrichstadt stellte ÖPNV-Sachbearbeiterin Julia Katzenberger verschiedene Möglichkeiten aus anderen Landkreisen vor. Konkret ging es um den "Grabfeldstern", ein Pilotprojekt, das auch schon teils auf Kritik gestoßen sei, wie Landrat Thomas Habermann sagte.

    Informationen zur Weiterentwicklung bei "AzubiShuttle", "Grabfeldstern" und "On-Demand-Verkehr" standen zur Diskussion. Beim "On-Demand-Verkehr" geht es um eine intelligente Routenplanung und flexible Buchung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) durch Technologie gestützte Datenanalysen, erklärte Julia Katzenberger. Sie sprach von einer Bedarfsbedienung, die kostengünstiger sei und bei der auch mehr Fördermittel fließen. Deshalb seien alternative, zukunftsfähige Konzepte durch einen Bedarfsverkehr gefragt. Hierbei handele es sich um eine "fahrplanfreie" Bedienung mit unterschiedlichen, flexiblen Haltepunkten, die in anderen bayerischen Landkreisen meist von 7 Uhr bis 22 Uhr angeboten würden. Es gibt keine festen Routen, die Buchung ist telefonisch oder per App möglich.

    Kleinbusse, barrierefreie Fahrzeuge bis hin zu Pkws

    Zur Verfügung stehen Kleinbusse, barrierefreie Fahrzeuge bis hin zu Pkws. Die Förderung für solche Verkehrsangebote durch den Freistaat Bayern liegt im ersten Jahr bei 65 Prozent, im zweiten bei 55, danach bei 45 und 40 Prozent. Solch einen Bedarfsverkehr plane auch die Stadt Schweinfurt ab 2023. Gerade bei der Planung für den "Grabfeldstern" würde sich dieses Verkehrssystem anbieten, da man ansonsten oftmals mit "Geisterbussen" bei geregeltem Fahrplan fahren würde. Auch von einem Mehrwert neben ökonomischen und ökologischen Vorteilen, einer höheren Angebotsqualität sprach die Sachbearbeiterin. Der sogenannte "Rufbus" stärke den Linienbusverkehr und ersetze diesen teilweise, so abends und nachts sowie am Wochenende. Dazu stellte Julia Katzenberger als Beispiel die Versorgung im östlichen Grabfeld vor, wobei man dann dies eventuell auf den gesamten Landkreis übertragen und auch den "AzubieShuttle" einbinden könnte.

    Dieser wird bis 31. August 2022 durch das Kommunalunternehmen des Landkreises fortgeführt und weitgehend gut genutzt. Trotzdem gebe es Fluktuationen, weshalb Überlegungen angestellt werden sollten, inwieweit die Integration in den Bedarfsverkehr im östlichen Grabfeld machbar wäre. Etwas, das man ausprobieren sollte, sagte Landrat Thomas Habermann. Wie Kreisrat Egon Sturm stimmten auch die Kreisräte dem zu, wobei Sonja Rahm die Öffentlichkeitsarbeit wichtig nannte und Carola Back einwarf, dass Seniorinnen und Senioren mit der App vertraut machen sollte. Ostheims Bürgermeister Steffen Malzer meinte, dass man das Streutal hier ebenfalls einbinden könnte.

    Nun wird sich demnächst der Kreisausschuss mit dem Thema befassen, dann könnte der Shuttle im September 2023 in Betrieb gehen. Nahverkehrsbeauftragter Ronald Ziegler berichtete dann von einer Anfrage an die Bayerische Eisenbahngesellschaft, einen Haltepunkt auf der Strecke Schweinfurt-Meiningen in Salz einzurichten. Dies wurde aus fahrplantechnischen Gründen abgelehnt. Außerdem würde es auch den Busverkehrsplan im Landkreis "durcheinanderbringen", meinte Ziegler.

    Mehrere Kreisstraßen werden ausgebaut

    Sachgebietsleiter Ulrich Dolze hatte zuvor Informationen zum Ausbau der Kreisstraßen NES 1 und NES 2 in der Ortsdurchfahrt von Herbstadt gegeben. Die Kosten würden sich auf 2,7 Millionen Euro belaufen, wobei 1,5 Millionen an Zuwendungen vom Freistaat Bayern und 276.000 von der Gemeinde Herbstadt kommen. Die Eigenbeteiligung des Landkreises liegt bei 924.000 Euro. Die Maßnahme soll 2023 und 2024 erfolgen.

    Zustimmung zur Weiterleitung an den Kreistag gab es auch für den Ausbau der Kreisstrasse NES 39, Ortsdurchfahrt Frickenhausen. Hier bezifferte Ulrich Dolze die Kosten mit 2,1 Millionen, wobei 1,14 Millionen vom Freistaat als Zuwendung, und 120.000 Euro von der Stadt Mellrichstadt kommen. Damit muss der Landkreis noch 840.000 Euro selbst finanzieren. Die Maßnahme ist nach Auffassung Dolzes dringend erforderlich, da vor allem der Aufbau der Straße unzureichend sei. 

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