Was bitte ist ein Bienenwachstuch? Eine Antwort darauf gab es bei der Hauptversammlung des Junior Unternehmens "BEE GOOD – protect your food": Es ist ein Produkt aus Bienenwachs, um Essen aufzubewahren.
Schon seit 15 Jahren machen Gymnasiasten aus Bad Königshofen mit verschiedenen Produktideen auf sich aufmerksam. So einst durch eine Schallplattenuhr oder auch durch spezielle Beleuchtungskörper. Diesmal hat man sich mit dem Produkt der Biene, dem Bienenwachs, befasst und stellt daraus verschiedene Größen eines Bienenwachstuches her, und zwar in den Größen 40x40 und 50x30 Zentimeter sowie 25x25 und 14x14 Zentimeter. Diese werden dann unter anderem beim Winterzauber in Bad Königshofen angeboten. Solche Tücher bestehen aus 100 Prozent Baumwolle, getränkt mit Bienenwachs und vermischt mit Kokosöl.
Das Bienenwachstuch ist vielseitig einsetzbar
Das Bienenwachs ist ein Naturprodukt, für Lebensmittel geeignet, wasserabweisend und dicht, aber auch atmungsaktiv und luftdurchlässig, erfuhren die Anteilseigner bei der Zusammenkunft in Bad Königshofen. Das Kokosöl wird beigemischt, weil es den Stoff geschmeidig macht, die Laurinsäure Insekten vertreibt und eine natürliche Schimmelhemmung vorhanden ist. Also alles Vorteile, die so ein Bienenwachstuch beinhaltet.
Einsetzen kann man es zum Einpacken von Lebensmitteln, als Untersetzer, aber auch als Verschluss für Lebensmitteldosen, zum Beispiel bei Dosen für Tierfutter. Im Programm ist auch eine Lunchtüte aus Bienenwachs. Alle Produkte sind natürlich handgefertigt und durch die verwendeten Rohstoffe hochwertig und vielseitig einsetzbar. Bei der Hauptversammlung sprachen die Jungunternehmer dann auch von Motivation und Liebe zum Produkt, das sie selbst herstellen.
Wie ein echtes Unternehmen
Samuel Koch ist der Vorstandsvorsitzende des Junior Unternehmens, Marketing, Produktion, Finanzen und Verwaltung teilen sich auf weitere elf Schülerinnen und Schüler auf. Samuel Koch zeichnet verantwortlich für die strategische Planung des Junior-Unternehmens und ist Ansprechpartner für alle Kontakte mit der Geschäftsstelle. Er hat festgelegt, dass sich das Team jeden Dienstag für ein bis zwei Stunden zur Produktion und zu Besprechungen trifft.
Klara Schön ist gemeinsam mit Julius Karch, Jasmin Matkey, Cecile Endres und Tabea Deuschler für das Marketing verantwortlich. Sie beobachten den Markt zu diesem Produkt und erforschen die Nachfrage. Ebenso verwaltet Klara Schön die Instagramseite des Unternehmens und macht die Öffentlichkeitsarbeit. Tabea Deuschler hat ein passendes Logo entworfen, um die Schülerfirma in der Öffentlichkeit besser zu präsentieren.
Fokus auf regionale Produkte
Wichtig sind den Schülern regionale Produkte. So kommt das Bienenwachs natürlich aus dem Grabfeld. Michelle Schmitt ist mit dem gesamten Team für die Produktion zuständig. Hier geht es unter anderem um die umweltfreundliche Verpackung, die Vermeidung von unnötigem Plastik. Der Prototyp wurde entwickelt, der Stoff ausgewählt und schließlich die Größen festgelegt, ebenso das Muster. Zudem hat sie einen Fragebogen für die Marktanalyse erstellt. Gefragt sind nun noch Werbepartner.
Ida Weigand mit Moritz Albert sind zuständig für die Finanzen. Sie verwalten die Eintragungen der Anteilseigner, die Finanzbuchhaltung und auch die Lohnabrechnung. Aktuell hat das Juniorunternehmen mehr als 900 Euro auf dem Konto, das heißt, es gibt mehr als 90 Anteilseigner, die sich mit je zehn Euro beteiligen.
Nahe dran an der Realität
Zum Lohn sagte Ida Weigand, dass sich der Stundenlohn bei 35 Cent einpendelt, die natürlich auch ausgezahlt werden. "Es ist bei uns alles wie in einer richtigen Firma." Die Verwaltung des Unternehmens liegt bei Kristina Gorjunkow, Selina Koob und Katharina Schunk. Sie befassen sich mit dem Geschäftsbericht und arbeiten mit der Marketing- und Finanzbuchhaltung eng zusammen.
Im Team ist Wirtschaftslehrer Michael Wehner, der schon 15 Jahre solche Junior Projekte begleitet und den Jungunternehmern mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Projekte nennt er wichtig für das künftige Berufsleben, denn "wir sind relativ nahe an der Realität". Es ist echtes Geld für echte Produkte, und es gibt auch Konkurrenzfirmen. Die Schülerinnen und Schüler sammeln erste Erfahrungen, müssen selbstbewusst sein, zum Beispiel bei der Vorstellung in der Hauptversammlung, aber auch in der Öffentlichkeit, um ihr Produkt zu bewerben und zu verkaufen.
Michael Wehner sieht sich als Schulpate und sprach von einer homogenen Truppe, die voll motiviert ist. Das Ergebnis werde sich am Ende zeigen, wenn die Bilanzen vorliegen und die Anteilseigner vielleicht einen kleinen Gewinn erhalten. Michael Wehner: "Lernen steht für unsere Juniorunternehmer aber im Vordergrund."