Wenn es nach den Kindergartenkindern der Bad Neustädter Einrichtung Mariä Himmelfahrt geht, dann wäre ihr neuer Anbau schnell fertig. Stilecht mit Bauhelm, Plastikbohrmaschine und Schaumstoffteilen zimmerten sie mit musikalischer Unterstützung im Rahmen des Richtfestes in Rekordzeit symbolisch ihr neues Haus.
Das würde sicherlich auch Dekan Andreas Krefft gefallen, der den Planern und Bauarbeitern mit einem voraussichtlichen Bauende im Februar 2021 einen ambitionierten Zeitrahmen vorgab. Eine Baustelle brauche Gesichter, sagte er vor den anwesenden Kindern, Architekten und politischen Gästen. "Wir sind schon weit vorangekommen und freuen uns, wenn dann bald die neuen Räume für die 'wahren Schätze'" entstehen", so der Pfarrer in seinen einleitenden Worten. "Noch ein bisschen Geduld, noch ein paar Mal schlafen, dann geht es los", ergänzte Krefft, der die Einschränkung hinterher schob, dass man die Anzahl der Nächte noch nicht sagen könne. Das liegt auch an der Corona-Situation, die den Zeitplan etwas durcheinanderwirbelte.
Bürgermeister begeistert von Fensterfronten
Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner zeigte sich bei einem Rundgang durch den Rohbau begeistert und vorfreudig. Besonders die geplanten großen Fensterfronten mit dem Blick ins Grüne auf den angrenzenden Park hatten dem Stadtoberhaupt zugesagt. "Wir wollen zügig zum Ende kommen, damit die Kinder von mehr Spielräumen profitieren können", so Werner.
Als "Fundament für die Zukunft" bezeichnete er stellvertretend diesen Anbau und verwies dabei auch auf andere, bereits durchgeführte Baustellen in Kindergärten im gesamten Stadtgebiet und auf die, die noch kommen werden. Er wünschte viel Kraft und Mut für die weitere Umsetzung und schloss sich den geistlichen Wünschen an, dass es auf der Baustelle bis ins Frühjahr hinein reibungslos und ohne Unfälle weitergehe.
Dank vom Architekten für die Geduld
Architekt Andreas Konopatzki, der mit seiner Kollegin Susanne Altrichter vor Ort war, blickte zunächst kurz zurück in die Zeit, als er von der früheren Stadtbaumeisterin Barbara Stüdlein einen Anruf erhielt, ob er aufgrund der Krankheit des vorgesehenen Architekten helfen könnte. Nach anfänglicher Skepsis sagte er derlangjährigen Kindergartenleiterin Gudrun Hellmuth zu - auch aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der Stadt in der Vergangenheit. Konopatzki dankte außerdem den Kindern und Erziehern für die Geduld und die Einschränkungen während der Bauarbeiten, ehe der traditionelle Richtspruch neben dem Richtbaum den offiziellen Teil beendete.

Seit diesem Sommer laufen am Kindergarten in der Hedwig-Fichtel-Straße die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau, der auch auf einem Stück des angrenzenden Parks entstehen soll. In den neuen Räumen sollen 24 Kinder unterschiedlichster Nationalitäten in zwei Krippengruppen Platz finden. Damit können in der Einrichtung zukünftig insgesamt 75 Kinder pädagogisch betreut und die vorhandenen Platzprobleme beseitigt werden.
Ein Aufzug für die Barrierefreiheit
Auch ein neues Foyer sowie eine Küche mit Speiseraum sollen entstehen. Um die Barrierefreiheit sicherstellen zu können, wird ein Aufzug eingebaut. Insgesamt rechnet die Katholische Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt als Träger der Einrichtung mit Baukosten von rund 2,2 Millionen Euro.