Das Mellrichstädter Dokumentationszentrum "Eine Grenzgarnison im Kalten Krieg" hatte Besuch von 19 Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe mit ihren zwei Lehrern Ulrich Detig und Michaela Schumann von der Bad Neustädter Wirtschaftsschule. Sie waren gekommen, weil für sie Aufklärungsbedarf bestand zum Krieg der Russen gegen die Ukraine. Ulrich Detig hatte seinen Schülern wohl klargemacht, dass zwischen der heutigen Spannungssituation und den Bedrohungen im Kalten Krieg Vergleichbarkeiten zu erkennen sind. Welche Bedrohungen das damals waren, wie ein Weltkrieg gegen die Militärmacht des Warschauer Pakts vermieden wurde und welche Lehren daraus für heute zu ziehen sind, das kann nirgends anschaulicher erklärt werden als im Doku-Zentrum.
Udo Straub, Bernd Süßmann und Konrad Postel vom Kameradschafts- und Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt, dem Trägerverein des Doku-Zentrums, hatten diese Aufgabe bei einer Führung durch das Doku-Zentrum übernommen. Schwerpunkte waren logischerweise die Räume, in denen der Kalte Krieg dargestellt wird, aber auch der "Atombunker" mit seiner beklemmenden Atmosphäre.
Nach der Führung trafen sich alle im Schulungsraum des Doku-Zentrums zu einem abschließenden Gespräch. Die Schüler ließen erkennen, dass ein heißer Krieg damals nur durch die glaubwürdige Abschreckung der Nato-Staaten gegen den Warschauer Pakt vermieden wurde. Der Bundeswehr in ihrem jetzigen Zustand trauten sie nicht zu, unser Land wirkungsvoll verteidigen zu können, allenfalls im Zusammenwirken mit den Nato-Staaten.
Zwei Schüler waren sogar der Meinung, dass für eine glaubwürdige Abschreckung auch die Bundeswehr atomare Waffen bekommen sollte. Für die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht konnten sie sich nicht erwärmen, wohl auch deswegen, weil die meisten, wie Ulrich Detig informierte, schon einen Ausbildungsvertag für den Berufseinstieg in der Tasche haben.
Von: Fred Rautenberg (Pressesprecher, Kameradschafts- und Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt e.V.)
