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Bad Königshofen: Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen: Unter Hygienemaßnahmen leiden viele Klaviere

Bad Königshofen

Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen: Unter Hygienemaßnahmen leiden viele Klaviere

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    Klaviere und Flügel in der Berufsfachschule für Musik leiden unter den Hygienemaßnahmen der Corona-Pandemie. Viele müssen deshalb erneuert oder instand gesetzt werden.
    Klaviere und Flügel in der Berufsfachschule für Musik leiden unter den Hygienemaßnahmen der Corona-Pandemie. Viele müssen deshalb erneuert oder instand gesetzt werden. Foto: Hanns Friedrich

    Die Corona-Pandemie setzt auch den Instrumenten, vor allem Klavier und Flügel, in der Berufsfachschule für Musik zu, sagte Schulleiter Elmar Koch vor dem Berufsfachschulausschuss in Würzburg. Das sei unter anderem auf das häufige Lüften und die damit verbundenen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen zurückzuführen.

    Hinzu kommen die im Rahmen der Pandemiebekämpfung vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen. Dies betrifft insbesondere Schäden an den Tastaturen der Klaviere durch die Desinfektionsmittel. Einige Instrumente sind deshalb für den Schulbetrieb nicht mehr zu gebrauchen, da sich die Beläge an der Tastatur ablösen. Reparaturen und Neuanschaffungen sind die Folge. 

    Noch ist unklar, was aus dem ehemaligen Schulgebäude wird. An einen Abriss sei vorerst nicht gedacht, sagte Landrat Thomas Habermann.
    Noch ist unklar, was aus dem ehemaligen Schulgebäude wird. An einen Abriss sei vorerst nicht gedacht, sagte Landrat Thomas Habermann. Foto: Hanns Friedrich

    Der Schulleiter sprach von einem Generationenwechsel, den es auch in Bad Königshofen beim Lehrerkollegium geben wird. Wichtig sei es, den Beruf "Musiker und Musikerin" wieder interessant zu machen, denn die Corona-Pandemie habe die Kulturschaffenden hart getroffen.

    Viel Lob für den Neubau der Schule

    "Man kann einen Künstler nicht einfach für eine Zeit in einen Schrank stellen und bei Gebrauch wieder hervorholen", fügte er an. Viel Lob hatte er für den Neubau der Schule. Hier würden sich alle wohlfühlen. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sagte dazu, dass er selbst sehr stolz auf die Einrichtung in Bad Königshofen sei und sogar auf seinem Handy als Profilbild die Schule habe. Wo gebe es das sonst noch, dass eine solche Einrichtung über ein Haupthaus mit Unterrichtsräumen und Lehrerzimmer sowie Sekretariat verfüge, nicht weit davon entfernt ein eigenes Haus für Schlagzeuger und einen Orgelsaal, der gleichzeitig für Konzerte genutzt werden kann. Der Präsident sprach das Thema Bachelor und die Verbindung mit der Hochschule für Musik in Würzburg an. "Das wäre für die Schule und den Standort Bad Königshofen hochinteressant, weshalb wir das weiter verfolgen sollten."

    Unklar ist bislang noch, was aus dem ehemaligen Gebäude der in den 1950er Jahren gebauten Berufsschule Königshofen wird. Landrat Thomas Habermann: "Ans Abreißen ist derzeit keinesfalls gedacht". Vorgestellt hat Michael Eisenmann den Haushalt, dessen größter Brocken der Neubau und das Inventar der Schule ist. Ein Vorteil sei, dass die Digitalisierung in den Schulen mit 90 Prozent bezuschusst wird und auch sonst die Förderungen greifen.

    Übernachtungsmöglichkeiten fehlen

    Ein Dank galt der IT-Abteilung am Landratsamt in Bad Neustadt für die Unterstützung. "Es ist schon etwas Anderes, eine Berufsfachschule und hier den digitalen Unterricht mit den verschiedenen Musikinstrumenten einzurichten, was aber hervorragend geklappt hat", fügte Schulleiter Elmar Koch an. Hingewiesen hat er auf den Wegfall des Hauses St. Michael. Dadurch würden der Schule notwendige Übernachtungsmöglichkeiten fehlen. Vor allem, wenn Schüler oder Dozenten von auswärts kommen. Außerdem würden manche Pensionsbesitzer älter und würden keine Zimmer mehr vermieten. Hier sei eine Lösung in Zukunft notwendig.

    Lob gab für die digitale Einrichtung des Unterrichtsraumes in der Berufsfachschule.
    Lob gab für die digitale Einrichtung des Unterrichtsraumes in der Berufsfachschule. Foto: Hanns Friedrich

    Genannt hat er das 40-jährige Bestehen im kommenden Jahr, das gefeiert werden soll. Unter anderem mit Konzerten. Der Schulleiter erwähnte in diesem Zusammenhang die Verlegung des Weihnachtsoratoriums auf die Zeit nach Ostern, bedingt durch Corona (wir berichteten). Zur Schülerzahl sagte er, dass diese sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert hat. Fünf Schülerinnen und Schüler kommen aus dem Ausland, so unter anderem aus Mexiko und Griechenland. Der Grund sind die seit Jahren vorhandenen Verbindungen. Mit Schuljahresbeginn haben Franziska Glemser und Bernhard Kuffer als Dozenten für Klavier die Nachfolge von Michael Lörcher angetreten.

    Schule war rund drei Monate geschlossen

    Von Anfang Dezember 2020 bis Ende Februar 2021 war die Schule geschlossen. Es gab Online-Unterricht, danach wieder Präsenzunterricht für die Abschlussklassen und nach den Pfingstferien auch für die erste Klasse. Auftaktveranstaltungen und Vorspielabende wurden online durchgeführt. Schülerinnen und Schüler gestalteten den Festakt zur Übergabe des neuen Schulgebäudes und man war bei der Eröffnung der Gedenkstätte "DenkOrt Deportationen" in Würzburg mit dem Posaunenquartett vertreten. Es gab einen Auftritt des Bläserensembles auf der Bühne des Bayerischen Rundfunks bei der Mainfrankenmesse Würzburg. Musikalisch mitgestaltet wurden Ehrungen des Landratsamtes im Kulturzentrum Wechterswinkel. Weitere Veranstaltungen fielen der Corona-Pandemie zum Opfer. 

    Stolz ist Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel auf die Berufsfachschule.
    Stolz ist Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel auf die Berufsfachschule. Foto: Hanns Friedrich

    Pandemiebedingt verschoben wurde die künstlerische Ausgestaltung des Neubaus. Kulturdirektor Klaus Reder regte dazu an, 2023 ein Bildhauersymposium in Bad Königshofen durchzuführen und einen Preis auszuloben. Gerade Künstler seien von der Pandemie stark betroffen und sollten unterstützt werden. Das Thema soll mit der Kulturagentur Rhön-Grabfeld besprochen werden.

    Schule genießt einen guten Ruf als Ausbildungsstätte

    Nach wie vor genieße die Berufsfachschule für Musik weit über die Bezirksgrenzen hinaus einen guten Ruf als Ausbildungsstätte, sagte der Schulleiter. Die Übertrittsquoten in weiterführende Musikausbildungsinstitute seien sehr hoch. Das würde die engagierte Arbeit des hoch qualifizierten Kollegiums deutlich machen. Angesprochen hat Elmar Koch die vergangenen vier Jahrzehnte. In dieser Zeit hätten viele junge Menschen eine erfolgreiche Karriere in einem Musikberuf erreicht. Grundsätzlich würden Schülerinnen und Schülern gute berufliche Aussichten bevor stehen, da sich auch im Kulturbereich ein Mangel an qualifiziertem Nachwuchs abzeichne. "Deshalb ist das Konzept der Berufsfachschulen für Musik so aktuell wie noch nie."

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