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Mellrichstadt: Beschussamt Mellrichstadt: Eine halbe Million zum Bauabschluss

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Beschussamt Mellrichstadt: Eine halbe Million zum Bauabschluss

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    Tolle Optik und bestens ausgestattet: Das Beschussamt in Mellrichstadt gilt als Topadresse für Waffen- und Materialprüfung.
    Tolle Optik und bestens ausgestattet: Das Beschussamt in Mellrichstadt gilt als Topadresse für Waffen- und Materialprüfung. Foto: NovArte fotodesign

    „Mellrichstadt spielt in der Champions League bei den Materialprüfungsstandorten“, bekundete die damalige Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, als das neue Beschussamt in Mellrichstadt am 22. September 2016 nach vier Jahren Bauzeit eingeweiht wurde. Optisch gelungen, mit höchsten Standards im Innern, setzt das topmoderne Amt internationale Qualitätsmaßstäbe. 16,2 Millionen Euro wurden in den Neubau im Industriegebiet Loh investiert. 

    Der Bayerische Landtag hat am 3. Juli in einer Sitzung zusätzliche 500 000 Euro für Arbeiten rund um das nun knapp drei Jahre alte Gebäude beschlossen. So sind noch Maßnahmen im Außenbereich und an den Einfriedungen nötig. Die Toranlage wird vervollständigt und die Begrünung des Geländes abgeschlossen. Auch in Kunst am Bau wird nach Vorgaben der Staatsregierung investiert. Im Innenbereich fließt noch Geld in eine sogenannte Temperierungskammer, in der Prüfmuster auf die jeweils geforderte Prüftemperatur gebracht werden. Hier lagen die Kosten des Angebots höher als ursprünglich kalkuliert.

    "Dieser Nachtrag markiert nun das Ende der gesamten Baumaßnahme", sagt der stellvertretende Dienststellenleiter Christian Albert auf Nachfrage dieser Redaktion.

    Topadresse für Waffen- und Materialprüfung

    Das Beschussamt Mellrichstadt ist dem Bayerischen Landesamt für Maß und Gewicht unterstellt, welches zum Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gehört. Das Gebäude besitzt eine Bruttogrundfläche von 4900 Quadratmetern und "spielt in der Weltliga der Prüfstandorte mit", wie Ilse Aigners Vorgänger Martin Zeil beim Spatenstich 2012 verkündet hatte.

    Anfang der 1980er Jahre wurde das Beschussamt in Mellrichstadt angesiedelt. In Deutschland existieren nur sieben dieser Ämter, in Bayern neben Mellrichstadt noch die kleinere Landesbehörde in München.

    In den knapp 40 Jahren seines Bestehens hat das Beschussamt Mellrichstadt Weltruf erlangt. Dessen amtliches Prüfsiegel gilt als Qualitätsbeweis und ist deshalb gefragt – auch international. Darauf war auch Horst Willner, der als Dienststellenleiter bei der Einweihung des Neubaus die Gäste begrüßt hatte, stolz. 

    "Geprüft in Mellrichstadt" wird international geschätzt

    Ursprünglich, so sagt es der Name, beschäftigte sich das Beschussamt mit der amtlichen Prüfung von Waffen. Doch schon bald richtete sich der Blick der Verantwortlichen in Mellrichstadt auf neue Aufgaben. Der Schachzug von Joachim Baumart, der von 1984 an 25 Jahre lang die Behörde leitete, neben der florierenden Prüfung von Waffen und Munition die Materialprüfung zu forcieren, ging voll auf.

    So werden in Mellrichstadt etwa Schutzwesten, Helme, Schutzschilde, gepanzerte Fahrzeuge oder Türen geprüft. Auch Sicherheitsfahrzeuge von Polizei, Bundeswehr, Nato, UN oder dem Roten Kreuz werden hier auf Durchschusssicherheit und Sprengwiderstand getestet. Ebenso wie Panzerglas, Wände und Türen, die unter anderem in Flugzeuge eingebaut werden.

    Die Prüfung erfolgt nach international gültigen Normen, die zum Teil sogar am Beschussamt Mellrichstadt entwickelt wurden. Die internationale Anerkennung des Hauses kommt also nicht von ungefähr. "Geprüft in Mellrichstadt" ist ein Gütesiegel, das für höchste Qualität steht.

    Beschussamt Mellrichstadt in der LohDie Weichen für den Neubau des Beschussamts wurden Mitte Februar 2011 gestellt, als eine hochrangige Delegation aus Regierungsmitgliedern, Ministerialbeamten und Behördenvertretern in Mellrichstadt die Lage sondierte. Man kam laut Prüfbericht zu dem Schluss, dass ein Neubau wirtschaftlicher als eine Sanierung samt Erweiterungsbau sei. Nicht zuletzt deshalb, weil das bestehende Gebäude aus den 1980er Jahren „bautechnisch verbraucht" war. Den Bauantrag des Freistaats Bayern zum Neubau des Beschussamts für 16,2 Millionen Euro befürwortete der Stadtrat Mellrichstadt im November 2011 „mit großer Freude“. Dem Spatenstich im September 2012 folgte das Richtfest für einen topmodernen Neubau im Juli 2013. Die Einweihungsfeier am 22. September 2016 mit der damaligen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner setzte den vorläufigen Schlusspunkt unter ein prestigeträchtiges Großprojekt, das als herausragendes Beispiel für die Strukturförderung im ländlichen Raums gefeiert wurde.Das Staatliche Bauamt Schweinfurt hatte für das Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie den Neubau des Beschussamts geplant und errichtet. Bei einem Tag der offenen Tür durften Interessierte am 23. September 2016 das neue Beschussamt unter die Lupe nehmen. Ansonsten arbeitet man in der Behörde in Mellrichstadt hinter verschlossenen Türen.

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