Michael Solf, der Vorsitzende des Fanclubs „Biathlonfreunde Sulzfeld i.Gr.“, ist ja ein Mensch, der nichts dem Zufall überlässt und sehr lange im Voraus plant, was nur planbar ist. Seit Bestehen des Fanclubs organisiert er jedes Jahr eine Reise für die über 100 Mitglieder aus dem gesamten Rhön-Grabfeld-Kreis und angrenzender Orte aus dem Haßbergkreis.
Mit einer kleinen Gruppe war er Anfang Dezember bereits beim Weltcup auf der Pokljuka in Slowenien. 49 Personen hatten sich für den Ausflug zum Weltcup in Ruhpolding am vergangenen Wochenende angemeldet.

Der Grandseigneur der Gruppe war der Sulzfelder Wilhelm Stingl mit 75 Jahren. „Ob wir wirklich starten könnten, wusste ich selber bis auf den letzten Drücker nicht, weil wegen der großen Schneemassen überhaupt nicht sicher war, dass die Wettkämpfe durchgeführt werden könnten“, verrät Solf seine größte Sorge. Das Hotel in Bad Reichenhall war nämlich gebucht. „Die interessiert nicht, was wir in den drei Tagen Kurzurlaub vorhaben. Ich mag mir gar nicht ausdenken, woran ich da hängen geblieben wäre.“
Mit seinen guten Kontakten zum Organisationskomitee in Ruhpolding unter Vorsitz von Bürgermeister Claus Pichler war er den öffentlichen Verlautbarungen aber immer ein Stück voraus. Und so starteten die Biathlonfreunde wirklich am Freitag früh um sechs vom Grabfeldgau Richtung Chiemgau.
Kein Schneechaos
Bei insgesamt vier Wettkämpfen nahmen sie ihre Plätze auf der Haupttribüne entlang der Zielgeraden oder draußen an der Strecke noch hautnaher am Geschehen ein. Das Wetter spielte mit. Von Schneechaos nichts zu sehen. Die Hundertschaften freiwilliger Helfer aus dem Weltcup-Ort und den umliegenden Dörfern hatten ganze Arbeit geleistet: erst in ihrem Dorf, dann in und um die Chiemgau-Arena herum.

„Alle Teilnehmer waren wieder hellauf begeistert von den Erlebnissen“, äußert Michael Solf seine persönliche Bestätigung für seine umfangreiche Arbeit. „Wir erlebten an jedem Tag einen Podestplatz der Deutschen. Und beim Sieg von Franzi Preuss am Sonntag war die Stimmung im Stadion am Kochen.“
Solf, der das ganze Jahr über mit den Protagonisten, ob in Ruhpolding oder irgendwo auf der Welt im Trainingslager, in Kontakt steht, hält in regelmäßigen Newslettern seine Clubmitglieder mit neuesten Insider-Informationen auf dem Laufenden. Und wenn die WM im schwedischen Östersund läuft, wird man sich wieder zum Club-internen Viewing im Waldcafé treffen und virtuell die Peiffer, Doll, Dahlmeier, Preuss und Co. anfeuern.