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Mellrichstadt: Bike-Weekend: Ein Saisonauftakt nach Maß

Mellrichstadt

Bike-Weekend: Ein Saisonauftakt nach Maß

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    Zu Anfang der Saison glänzen die Gefährte noch und werden gern zum Anschauen präsentiert.
    Zu Anfang der Saison glänzen die Gefährte noch und werden gern zum Anschauen präsentiert. Foto: Eckhard Heise

    Ein Saisonauftakt nach Maß war das Bike-Weekend auf den Streuwiesen. Die vom Winterstaub befreiten Maschinen konnten wieder in der Sonne glänzen, die Lederkombis sind noch nicht von Insekten gesprenkelt, und die Lust, Freiheit auf zwei Rädern zu genießen, lässt sich wunderbar mit Gleichgesinnten teilen. Beste Voraussetzungen also für das Treffen an den Toren der Stadt.

    Freitag ging es schon los, zunächst traditionell mit Kesselfleisch und den "Los Krawallos", die dann von etwas "härteren" Klängen der "Metlash" und "Rafike" abgelöst wurden. Am Samstag trudelten dann verstärkt Motorräder aus allen Himmelsrichtungen ein. Dank der strahlenden Sonne waren die Bierbänke im Freien und stets belagert. Abends trugen die organisierenden "Bierranhas" die Garnituren ins Festzelt, wo dann drei Bands nacheinander aufspielten und es richtig zur Sache ging - mit "Out of time", der Hammelburger "Shot Crew" und den "BlackJack" aus dem benachbarten Hessen.

    Dreirad als Exot

    Draußen dreht sich derweil alles um zwei Räder - hin und wieder auch um drei, wie dem urigen Gefährt von Andreas Mai, das stark an thailändische Tuktuks erinnerte. Tatsächlich handelt es sich bei dem Dreirad mit dem Faltdach um ein Behinderten-Fahrzeug aus DDR-Produktion. Der Gollmuthäuser hat seinen fahrbaren Untersatz vor drei Jahren in Einzelteilen erworben und dann zusammengebaut, erzählt er. Stark erinnert das altbackene Aussehen an die unverwüstliche Simson Schwalbe, von der einzelne Bestandteile in dem Gefährt verwendet wurden. Allerdings rangiert der Oldtimer unter dem Namen "Krause Duo" und wurde von den eigentlich eher als Lkw-Hersteller bekannten Robur-Werken in Zittau produziert. Personen mit Behinderung konnten das Fahrzeug für etwa 2700 Mark erwerben und es alle zwei Jahre gegen ein neues Modell eintauschen, schildert der Besitzer.

    Ein Hingucker sind auch immer wieder die Klassiker aus Italien. Volker Brandbeck und sein "Keramikpaste-Schrauber-Club" hat gleich eine kleinen Armada  von Moto Guzzis neben seinem Stand aufgereiht, in dem er sein Oberflächenpolierverfahren vorstellt.

    Eine Ducati mit dem typischen Klang

    Das Herz und die Ohren gehen auf, als dann auch noch eine alte Ducati mit seinem typischen Klang auf den Platz donnert. Eigentümer ist Sigi Hausmann - schon seit über 30 Jahren. Nachdem er in seinen jungen Jahren täglich damit unterwegs war, schlummerte das gute Stück jahrzehntelang bei ihm im Wohnhaus unter der Treppe. Erst in letzter Zeit kam der Zweizylinder wieder häufiger zum Einsatz - weil der Spaß immer noch da ist.    

    So geht es wohl vielen einstigen Zweiradenthusiasten: Im jungen Erwachsenenalter ist ein Motorrad ein ständig genutztes Spaß- und Gebrauchsgerät, dann kommt der Beruf, Familie, Kinder, Haus - und das Motorrad in die hinterste Ecke der Garage. Zwei Jahrzehnte später ist es entweder zu spät und das Hobby passé, oder ein Verlangen erwacht aufs Neue - für drei Touren im Jahr mit 500 Kilometer auf dem Tacho.

    So gehörte ein größerer Teil des Publikums eher den höheren Semestern an, der sich unter das "Jungvolk" mischte. Unter Motorradfahrern ist das kein Problem. Denn was zählt, ist die gemeinsame Leidenschaft.

    Auch für die jungen Besucher muss es etwas zu sehen geben.
    Auch für die jungen Besucher muss es etwas zu sehen geben. Foto: Eckhard Heise
    Da fehlt doch was! Mit dem Einrad-Motorrad werden spektakuläre Beschleunigungsrennen gefahren.
    Da fehlt doch was! Mit dem Einrad-Motorrad werden spektakuläre Beschleunigungsrennen gefahren. Foto: Eckhard Heise
    Volger Brandbeck bringt Metall zum Glänzen.
    Volger Brandbeck bringt Metall zum Glänzen. Foto: Eckhard Heise
    Aus DDR-Beständen hat Andreas Mai das altbackene Gefährt, das einst als Versehrten-Fahrzeug diente.
    Aus DDR-Beständen hat Andreas Mai das altbackene Gefährt, das einst als Versehrten-Fahrzeug diente. Foto: Eckhard Heise
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