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BAD NEUSTADT: Bürger entwerfen Bayerns Zukunft

BAD NEUSTADT

Bürger entwerfen Bayerns Zukunft

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    Stippvisite bei der Bürgerkonferenz im Alten Amtshaus: Justizminister Winfried Bausback diskutierte mit den Teilnehmern sowie Moderatorin Martina Goddard Ergebnisse aus den Ideenlabors. Foto: Stefan Kritzer
    Stippvisite bei der Bürgerkonferenz im Alten Amtshaus: Justizminister Winfried Bausback diskutierte mit den Teilnehmern sowie Moderatorin Martina Goddard Ergebnisse aus den Ideenlabors. Foto: Stefan Kritzer Foto: Stefan Kritzer

    Im kommenden Jahr feiert Bayern Jubiläum. Der Freistaat wird 100 Jahre alt, die bayerische Verfassung 200 Jahre. Der Anlass für die Staatskanzlei, die Bürger um Diskussionsbeiträge zu bitten. Erster Schritt für ein Bürgergutachten, das bis ins Jahr 2030 reicht, war eine Bürgerkonferenz. Im Alten Amtshaus trafen sich 30 zufällig ausgewählte Bürger zu einer zweitägigen moderierten und von Experten begleiteten Diskussion. Die Teilnehmer aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld übertrafen sich in ihrer Ideenfindung bisweilen selbst.

    500 zufällig ausgewählte Personen

    Sieben Bürgerkonferenzen in sieben Landkreisen des Freistaates bilden den Grundstock für das zu erstellende Bürgergutachten 2030. In Unterfranken fiel die Wahl der Landkreise auf Rhön-Grabfeld. Unter dem Motto „2030. Bayern, deine Zukunft“ waren in den vergangenen Monaten 500 zufällig ausgewählte Personen aus dem gesamten Landkreis angeschrieben und um Mitarbeit gebeten worden. 30 von ihnen fanden nun den Weg zur Bürgerkonferenz ins Alte Amtshaus.

    Vielfältige Ideen

    Sei es ein Mini-Länderfinanzausgleich, der monetäre Ungleichgewichte zwischen Stadt und Land ausbügelt oder seien es diverse andere Maßnahmen, die ein Stück weit die Welt im Jahre 2030 retten können. Die Themen, die die 30 Mitbürger im Alten Amtshaus ein Wochenende lang diskutierten, waren vielfältig. Genauso vielfältig wie die Ideen und Lösungsansätze, wie man den Freistaat in 13 Jahren vielleicht (noch) ein wenig lebenswerter gestalten kann als heute.

    Alle zehn Jahre

    Bürgerbefragungen finden im Freistaat etwa alle zehn Jahre statt. Das Doppeljubiläum 2018 ist nun Anlass, in der gemeinsamen Diskussion Themen der Zukunft näher zu beleuchten, die Bürgern ganz konkret heute schon auf dem Herzen liegen.

    Im Alten Amtshaus diskutierten die Teilnehmer unter der Regie der Kommunikationsexperten der IFOK GmbH aus München und Bensheim unter der Leitung der Moderatorinnen Martina Goddard und Margret Hornsteiner. Die Themen Wirtschaft, Innovation Finanzen sowie Umwelt, Mobilität und Chancen waren vom Veranstalter gesetzt. Frei wählen konnten die Teilnehmer das vierte Thema, Bildung.

    Eigens angereiste Fachleute

    Eigens angereist waren für die jeweiligen Diskussionsthemen Professor Dr. Marc Redepenning vom Lehrstuhl für Geographie der Universität Bamberg (Thema Chancen) sowie Professor Dr. Miranda Schreurs von der Technischen Universität München zum Thema Umwelt. Als regionaler Experte war Kreisheimatpfleger Stefan Kritzer zu allen vier diskutierten Themenbereichen gefragt.

    Landrat Thomas Habermann bedankte sich bei den Teilnehmern der Bürgerkonferenz für das Mitwirken an der Zukunft des Freistaates. Auch Justizminister Professor Winfried Bausback stattete der Bürgerkonferenz einen Besuch ab und dankte den Teilnehmern: „Das ist nicht selbstverständlich, dass Sie sich hierfür ein ganzes Wochenende freinehmen“, so Bausback. „Ihre Ergebnisse aus der Bürgerkonferenz gehen direkt in die politische Diskussion ein“, sagte der Justizminister. „Das sind alles Themen, die uns in München beschäftigen!“

    Bildungssteuer und Rohrpost

    Und an ausgewählten Themen, die besonders im Alten Amtshaus betont wurden, mangelte es nicht. Vom anonymen Einstellungstest bis zu einer Bildungssteuer, die aus der Umsatzsteuer gespeist wird, reichten die Ideen. Die Schaffung von Mehrgenerationenhäusern, essbare Verpackungen, viel mehr individuelle Energieerzeugung und sogar eine Rohrpost für Menschen (!) wurden ebenso genannt wie die Forderung, den Wissenspool älterer Menschen viel mehr zu nutzen.

    Digitale Bürgerkonferenz im Dezember

    Die Ergebnisse der Rhön-Grabfelder Bürgerkonferenz werden nun vom IFOK Institut zusammengefasst und aufbereitet. Weitere Bürgerkonferenzen finden in Memmingen, Bamberg, Neumarkt in der Oberpfalz, Ansbach, München, Deggendorf und Garmisch-Partenkirchen statt. Im Anschluss werden die Ergebnisse gebündelt und bilden die Basis für die digitale Bürgerkonferenz, in der alle Bürger des Freistaates mitmachen können. Aus den daraus folgenden Gesamtergebnissen formulieren Bürger schließlich das Bürgergutachten 2030 für den Freistaat und überreichen dieses am 27. März 2018 direkt an Ministerpräsident Horst Seehofer.

    Wer mitmachen will bei der digitalen Bürgerkonferenz, die ab Dezember nur online läuft, kann sich heute schon unter www.2030-deine-zukunft.bayern anmelden.

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