Wenn Karl Hillenbrand auch aus Bischofsheim in der Rhön stammt, ist er heute doch ein echter Großbardorfer. Das betonte Bürgermeister Josef Demar in seiner Laudatio beim 80. Geburtstag des Jubilars. In Großbardorf habe er in der Zeit von 1978 bis 1996 im Gemeinderat vieles mit auf den Weg gebracht. Die letzten sechs Jahre übernahm er das Amt des dritten Bürgermeisters. Bei der Schulsanierung und Turnhallenbau sei er mit seinem pädagogischem Sachverstand unter dem damaligen Bürgermeister Arthur Kilian eine wertvolle Stütze gewesen. Auch im Großbardorfer Vereinsleben brachte sich Karl Hillenbrand aktiv mit ein, vor allem beim örtliche Reit- und Fahrverein. "Der Name Karl Hillenbrand hat beim Pferdesportverband Franken Gewicht."
Die dichterische Begabung erwähnte Demar und sprach dabei das Heimatjahrbuch des Landkreises an, wie auch Hillenbrands Mitarbeit beim Großbardorfer Gemeindeblatt. Seine handwerklichen Fähigkeiten habe der Jubilar bei so manchen Festen eingebracht. Als er 1967 als Junglehrer nach Großbardorf kam, habe er sicher nicht daran gedacht, dass er hier einmal bleiben werde. Schmunzelnd erinnert Demar daran, dass Karl Hillenbrand ihn damals unterrichtete und "als ihr geheiratet habt, war ich als Ministrant mit dabei." Lachend fügt der Jubilar an, dass es 20 Mark für den Ministrantendienst gab, die in ein Buch gelegt wurden.
Ein waschechter Rhöner
Als einen "waschechten Rhöner bezeichnete der Bürgermeister den Jubilar, der am 10. Februar 1944 in Bischofsheim geboren wurde. Dort war sein Vater Schneidermeister und hatte eine Schneiderei mit einigen Gesellen. Seine Mutter unterstützte ihren Mann und war für den Haushalt zuständig, erzählt der 80-Jährige. Nach der vierten Klasse wechselte er an das Riemenschneider Gymnasium in Würzburg und war im Würzburger Kilian. Als sich dann aber abzeichnete, dass er nicht in den Priesterberuf wählen würde, wohnte er im Julianeum.

Kunsterzieher wollte Karl Hillenbrand werden und bewarb sich bei der Kunstakademie in München, ging dann aber auf die pädagogische Hochschule in Würzburg. Nach der ersten Lehramtsprüfung führte ihn sein Weg als Mobile Reserve nach Hausen/Rhön, Wechterswinkel und Großbardorf. Als Aushilfe war er in den Schulen Sternberg und Alsleben eingesetzt. Zurück in Großbardorf bot ihm der damalige Schulrat eine Stelle an der örtlichen Schule an und die Möglichkeit, im Lehrerhaus zu wohnen. Dort zog er dann mit seiner frisch angetrauten Frau Christl, einer gebürtigen Würzburgerin, ein.
Malen und Drechseln in eigener Werkstatt
Heute wohnt er im eigenen Haus am Ortsrand von Großbardorf und kann hier in seiner eigenen Werkstatt seinem Hobby Malen, Gestalten und Drechseln nachgehen. Neben Bürgermeister Josef Demar waren zum Gratulieren auch die Vereinsvorstände gekommen und da gab es einiges zu erzählen. Karl Hillenbrand erinnerte an ein Fest des Angelsportvereins, als er dafür einen überdimensionalen Fisch bastelte. "Als wir ihn aus der Werkstatt tragen wollten, bemerkten wir, dass er viel zu groß geraten ist." Kurzerhand wurde er auseinandergesägt und dann wieder zusammengesetzt.
Bürgermeister Josef Demar erinnerte an die Schulzeit, als unter Karl Hillenbrand eine Krippe aus Ton für die Kirche gefertigt wurde, die einige Jahre stand. Bei der 1200-Jahrfeier der Gemeinde sei der Jubilar ein großer Manager gewesen und habe wertvolle Mitarbeit geleistet. Hier und vielerorts in der Gemeinde habe Hillenbrand seine kulturelle Begabung eingebracht und sei eine tragende Säule im Gemeindeleben gewesen. Als stellvertretender Landrat stellte Josef Demar fest, dass der heutige 80-Jährige auch den Landkreis mitgeprägt habe. Glückwünsche überbrachten Vertreter von Gesang- und Musikverein, dem ersten Verein, in dem Karl Hillenbrand Mitglied wurde. Ein Präsent gab es von der Schulleitung im Schulverband, dem Angelverein sowie dem Reit- und Fahrverein.