Lebhafte Diskussionen gab es in der Bürgerversammlung in Bad Königshofen. Bürgermeister Thomas Helbling musste viele Fragen beantworten und Vorgehensweisen erklären. Die Pflege der nicht bewohnten Anwesen und der dazugehörenden Straßenabschnitte wurde unter anderem kritisiert, Mülltonnen, die Wege versperren, Autos, die auf Gehwege ausweichen, statt anzuhalten und das Nichteinhalten der Mittagsruhe.
Gilt das momentan nicht aktive Wasserspargebot noch und warum geht es im Klostergarten nicht weiter? Der Bürgermeister sprach von drei Langzeitkranken im Bauhof. "Sie kommen nicht herum, gerade jetzt sind überall Pflegemaßnahmen fällig", ist seine Erklärung.
Bürger aus Bad Königshofen bietet seine "Mähhilfe" an
Ein Bürger bot an, das Grundstück hinter der Leichenhalle einmal im Jahr zu mähen, damit das dortige Biotop erhalten bleibt. Welche Pläne gibt es für den größten Stadtteil Merkershausen, wurde gefragt (einen Grüngutplatz und Ergänzung der Beleuchtung).
Und was wird aus den Spenden, die für die Renovierung der Stadtbücherei gesammelt wurden? Für das Geld wird Material beschafft, die Arbeiten erledigt der Bauhof, war die Auskunft. Wenn die Wandelhalle wieder gebaut wird, wer darf sie benutzen? Sie darf nicht gewerblich vermietet werden, informierte Thomas Helbling.
Wann darf Publikum in der Stadtratssitzung von Bad Königshofen sprechen?
Wie das Rederecht in den Stadtratssitzungen gehandhabt wird, musste er erklären. Wenn jemand aus dem Publikum etwas zur Klärung eines Sachverhalts beitragen kann, wird darüber abgestimmt, ob das Rederecht erteilt wird oder nicht. Es sei denn, es handelt sich um eine bestellte Person wie einen Planer und ähnliches, der etwas vortragen soll.
Ein Bürger beschwerte sich über die staubende "Bauschuttdeponie" vor seiner Haustür (ehemaliges Krankenhaus-Grundstück), eine Bürgerin fragte nach der nächsten Jobbörse der Grabfeld-Allianz und ob es ein Bürgerfest gebe. Die nächste Jobmeile findet turnusgemäß statt. Anstelle eines Bürgerfestes holt der TSV seine 160-Jahr-Feier am 24. Juni nach.
Yatin Shah hatte eine lange Kritikliste mitgebracht
Eine lange Liste mit Kritik und Anmerkungen hatte Yatin Shah mitgebracht. Haushaltspläne seien zu spät vorgelegt worden und waren inhaltlich nicht gut vorbereitet, monierte er. Er forderte, dass alle Stadträte an den haushaltsvorbereitenden Sitzungen teilnehmen dürfen und nicht nur der Haushaltsausschuss. Alle seien gewählte Vertreter der Bürger.
Trotz der Versicherung des Bürgermeisters, jeder Stadtrat könne freiwillig daran teilnehmen, forderte Shah eine Abstimmung und stellte dazu einen Bürgerantrag. Daraufhin stellte Dittmar Jucht einen Gegenantrag, weil die anwesenden Bürger und Bürgerinnen nicht repräsentativ sind und es Sache der Stadträte sei, darüber zu entscheiden.
Die Zusicherung, diese Angelegenheit im Stadtrat demnächst zu klären, glättete dann die Wogen. Die Verwaltung sei angewiesen, jedem Stadtratsmitglied Auskünfte über alle Vorgänge zu erteilen, ergänzte der Bürgermeister.
Hohe Planungskosten für Grundschulanbau kamen zur Sprache
Als die 1,2 Millionen Euro Planungskosten für den Grundschulanbau, der abgesagt wurde, nachdem die Fördergelder nicht bewilligt wurden, zur Sprache kamen, begann die nächste rege Diskussion. Dass die Proteste und Demonstrationen gegen den Bau Schuld am Umdenken der Behörden sein sollten, wie der Bürgermeister erwähnte, wollte Stadträtin Petra Friedl, damals Elternbeiratsvorsitzende und Gegnerin des Anbaus, nicht auf sich sitzen lassen.
Wie teuer der Anbau heute gekommen wäre, gab sie zu bedenken und wie viele Kompromisse in dem Bau steckten. Erneut wurde darüber diskutiert, ob man gleich ein Gesamtkonzept für Grund- und Mittelschule hätte erstellen sollen. Oder, ob die Reihenfolge zuerst Grundschulneubau, dann Mittelschulsanierung sinnvoller wäre. Die altbekannten Argumente wurden ausgetauscht, bis eine Bürgerin appellierte, in die Zukunft zu schauen und nicht die alten Schuldzuweisungen zu wiederholen.
Fast zwei Stunden lang wurde diskutiert. Wie üblich werden die Fragen in einer der nächsten Stadtratssitzungen noch einmal besprochen.