Zugegeben: "König David", das Konzert der Berufsfachschule für Musik zum 40-jährigen Bestehen der Einrichtung, war ein gewisses Wagnis, das sich aber letztendlich als ein Erfolg herausstellte. Es gab ungewöhnliche Klänge im Kirchenraum, die die biblische Erzählung von David und Goliath bis hin zum greisen König David erlebbar machten: ein sinfonischer Psalm von Arthur Honegger in der Erstfassung von 1921.
Die Gesamtleitung lag bei Schulleiter Elmar Koch. Mit Charlotte Nußbaum hatte man eine Sprecherin, die professionell die jeweilige Situation erläuterte, die dann von Chor und Orchester in Szene gesetzt wurde. Da konnte man sich David als Hirtenjunge ebenso vorstellen wie den Heereszug und den Marsch der Israeliten. Die Musikerinnen und Musiker versetzten damit die Zuhörer in die biblische Zeit hinein.
Sinfonischer Psalm erfreut sich großer Beliebtheit
Ein wichtiger Part fiel den Solisten Margarita Pazara (Sopran), Nadia Steinhardt (Alt) und dem Tenor Jean-Pierre Quellet zu. Nicht zu vergessen die "Hexe von Endor", von Brigitte Schmidt perfekt in Szene gesetzt. Von der Kanzel der Stadtpfarrkirche beschwor sie in einer fast gespenstischen Szene den Geist Samuels. Von Gott verlassen und von den Philistern verfolgt, erhoffte sich Saul, der erste König Israels, Hilfe von dem verstorbenen Richter Samuel.
Der in seiner Totenruhe gestörte Samuel verkündet Saul in der Beschwörung der Hexe von Endor dessen bevorstehenden Tod und den Untergang seines Volkes. Arthur Honegger schrieb den sinfonischen Psalm für solistische Bläser, Kontrabass, Schlagwerk, Klavier, Celesta und Harmonium, schreibt Christian Meyer im Programmheft.
Es sei auch die abwechslungsreiche Musik des sinfonischen Psalms, die sich großer Beliebtheit erfreut. Christian Meyer: "Dies liegt auch daran, dass der Stoff um den biblischen König David eine Zusammenschau zutiefst menschlicher Regungen bietet."
Viele Lehrerinnen und Lehrer durften diesmal Zuhörer sein
Dabei konnte so mancher Schüler oder Schülerin mit König David, Saul, Samuel oder Goliath wenig anfangen. Erst als sie sich in die Materie eingelesen hatten, wurde der tiefere Sinn dieses sinfonischen Psalms bewusst. Schulleiter Elmar Koch hatte eingangs darauf verwiesen, dass nur aktive Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule und einige Lehrkräfte dabei sind.
Diejenigen, die sonst bei den Konzerten mitsingen oder musizieren, waren nun einmal selbst Zuhörer, so wie Matthias von Brenndorf, Dozent für Querflöte. Er hatte natürlich seine Schüler im Blick, genoss aber auch einmal ein Konzert.
Das sagt auch Ariadne Weikert (Dozentin für Klavier). Sie war von der Oboistin Tina Baum begeistert, die auch noch das Englisch Horn spielte und blitzschnell zwischen beiden Instrumenten wechseln musste. "Ich habe mir schon immer einmal gewünscht auf der Empore zu stehen und einem Konzert zu lauschen", sagt Kim Bauer-Heilmann, Dozentin für Violine, Viola und Streichorchester. Für sie war es diesmal ein Konzert, dem sie in Ruhe zuhören konnte.
Zuhörerin hatte Gänsehaut
Den Ausführenden sei es gelungen, das Konzert zu einem Erlebnis werden zu lassen, sagten die Dozenten. "So ab und zu hatte ich sogar Gänsehaut", fügt Ariadne Weikert an. Christian Meyer fieberte mit seinen Schülerinnen und Schülern: "An den weniger herausfordernden Stellen lehnt man sich auch mal zurück und genießt die Musik."
Vorausgegangen war dem Konzert ein Festakt in der Aula der Berufsfachschule für Musik, bei dem Schulleiter Elmar Koch einen Rückblick gab (wir berichteten). Stellvertretender Landrat Josef Demar lobte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, der immer ein offenes Ohr für die Einrichtung gehabt habe.Die Schulleiter, vor allem Ernst Oestreicher, hätten die Schule zu dem gemacht, was sie heute sei: weit über die Grenzen unseres Landkreises hinaus bekannt und geschätzt.

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sagte, dass die Berufsfachschule für Musik ein besonderes Aushängeschild für ganz Unterfranken sei. Untermalt wurden die Reden durch musikalische und gesangliche Beiträge der Lehrkräfte und Schülerinnen.
