Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Mellrichstadt
Icon Pfeil nach unten

WECHTERSWINKEL: Das Innere nach außen kehren

WECHTERSWINKEL

Das Innere nach außen kehren

    • |
    • |
    „Schlüsselerlebnis“: In ihr Kunstwerk am Fenster des Kulturzentrums hat Mary Sych goldene Handschellen eingearbeitet.
    „Schlüsselerlebnis“: In ihr Kunstwerk am Fenster des Kulturzentrums hat Mary Sych goldene Handschellen eingearbeitet. Foto: Foto: Stefan Kritzer

    „Frauenkunst im ehemaligen Frauenkloster“ – der frühere Landtagspräsident Johann Böhm brachte in seiner Eröffnungsrede die Thematik der neuen Ausstellung „Kunst und Kultur Kloster Wechterswinkel“ auf den Punkt. Insgesamt 42 Künstlerinnen der Vereinigung GEDOK Franken haben zum Thema „Innenwelten – Außensichten“ ein beeindruckende Werkschau eigens für diese Ausstellung erstellt und zusammengetragen.

    Kunstwerke dutzender Künstlerinnen in einer Ausstellung zu präsentieren, ist alles andere als einfach. Eine Auswahl muss getroffen werden, die den einzelnen Werken immer noch eine ausdrucksstarke Präsentation in den Räumlichkeiten erlaubt. „Kunst und Kultur Kloster Wechterswinkel“ ist eine solche Gratwanderung einer Exposition gelungen. Zum ersten Mal zeigen nicht weniger als 42 Künstlerinnen im Zusammenschluss der „Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenverein aller Kunstgattungen“, weniger sperrig kurz GEDOK genannt, mehr als 100 Werke im Kulturzentrum. Die Auswahl aus den rund 3600 Mitgliedern der GEDOK beschränkt sich allerdings auf Franken. Für Dr. Astrid Hedrich-Scherpf findet sich so „geballte Frauenpower“ in den alten Klostermauern. Die Kulturmanagerin der Kulturagentur des Landkreises hatte gemeinsam mit der Vorsitzenden der GEDOK Franken, Elisabeth Pötzl die Ausstellung arrangiert. Neben den Bildern und Zeichnungen, den Installationen, Objekten und Bildhauerarbeiten werden auch vier Literatinnen zusätzlich zu den 42 Künstlerinnen im August eine Lesung in Wechterswinkel veranstalten. Welche der Kunstwerke nun aus der Fülle heraus betrachtet besonders sehenswert sind, ist schwer zu entscheiden. Am auffälligsten ist die Installation aus mehreren fluoreszierenden Acrylbildern mit dem Titel „Ich male und meine Gedanken malen mit“ von Renate Christin aus Sinzing. Für die passende Installation der Bilder wurde eigens im Eingangsbereich ein verdunkelter Raum geschaffen. Oder Heidi Drahotas (Nürnberg) Installation „Auf der Schiene – neben der Spur“ aus Filz und Stein. Als einzige Künstlerin zeigt Chris Engels aus Erlangen eines ihrer Werke im Innenhof des Kulturzentrums. Ihr großformatiges „insight-out“ erscheint als eine Sicht vom Grunde eines Brunnens hinauf in den Himmel. Eben thematisch gelungen eine Außensicht aus einer Innenwelt. Der Druck auf einer LKW-Plane ist obendrein passend im Hof neben dem historischen Brunnen ausgestellt. Gabi Bauer aus Oettingen zeigt eine Installation mit vermeintlich dreckigen Tüchern. Die Künstlerin hat in diese Tücher Kohle, Steine und andere Gegenstände gehüllt und ausprobiert, wie diese Stoffe sich verändern, wenn man sie hinten ans Fahrrad bindet und schleift – „Schleifspuren“ eben.

    Die Installation mit dem meisten Esprit in dieser Ausstellung hat Mary Sych aus Nürnberg erstellt. Ihre goldenen Handschellen an einem Fenstergitter im Außenbereich des Klosters wird von einer Fülle von Schlüsseln an der Innenseite des Fensters ergänzt. Auch hier Innenwelten und Außensichten, diesmal jedoch mit metallenen Schlüsseln, Schlüsseln aus Borasilikatglas und vergoldeten Fesseln.

    Wiltrud Kuhfuss aus Nüdlingen, die den Kontakt zwischen der GEDOK und der Kulturagentur hergestellt hat, zeigt eine Collage aus einem großformatigen Werk nebst historischer Gesangbücher mit dem Titel „Testament I, III“.

    Die Vernissage wurde von Pianistin Annett May und Sopranistin Lygia Wagenführer stimmungsvoll und mit viel Witz musikalisch umrahmt. Die Ausstellung „Innenwelten – Außensichten“ der GEDOK Franken ist noch bis 4. September immer samstags, sonntags und an Feiertagen von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Am Sonntag, 17. Juli, um 15 Uhr, führt die Künstlerin Anita Tschirwitz durch die Ausstellung.

    Eine Lesung von Literatinnen der GEDOK findet am 5. August um 19.30 Uhr statt. Weitere Informationen unter www.kloster-wechterswinkel-kultur.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden