Es liegt ein wenig abseits an der Urbanischanze in Bad Königshofen. Von den Stadtsaal Lichtspielen führt ein Fußweg zu einer Grünanlage, die bisweilen für kirchliche Veranstaltungen genutzt wird. So findet dort jährlich der Gottesdienst am Markustag statt, vor einigen Monaten eine Maiandacht, aber auch Gottesdienste bei größeren Festen. So nutzte vor vier Jahren die Soldatenkameradschaft Bad Königshofen diesen Platz für einen „Feldgottesdienst“ aus Anlass ihres 50-Jährigen Bestehens.
An der Säule sind die Namen der Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 und 1871 vermerkt. Nur ab und zu findet man hinter dem Namen ein Kreuz, das wohl darauf verweist, dass der Kriegsteilnehmer gefallen ist. Über den Namen liest man „Errichtet vom Veteranen und Kampfgenossen Verein Königshofen im Jahre 1887“, „Gott war mit uns, dem siegreichen Heere, ihm sei die Ehre“, sowie „Mit Gott für König, Kaiser und Vaterland“ und „Aus Dankbarkeit glücklicher Rückkehr der Combattanten (Kämpfer) vom siegreichen Feldzuge 1870/71“.
Auslöser des Krieges war der Streit zwischen Frankreich und Preußen um die Frage der spanischen Thronkandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen.

Einst stand das Ehrenmal am Friedhof in Königshofen, an der Kreuzung nach Großeibstadt und Merkershausen. Heute ist dort die Ampelanlage. Im Zuge der Verlegung der Strasse wurde 1972 die Mariensäule abgebaut. Der Stadtrat entschied damals den neuen Standort nicht selbst, sondern startete eine Umfrage bei der Bevölkerung. Vorschläge kamen für die gegenüberliegende „Rost-Anlage“, wo das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege steht, andere meinten am Kurpark. Die Ratsherren wollten das Denkmal nicht an der Straße aufstellen, da der Benzindunst dem Denkmal schaden könnte. Sie waren der Meinung, das Denkmal müsse in der Altstadt, möglichst innerhalb der ehemaligen Festung stehen. So entschied man sich für den heutigen Standort „An der Urbanischanze“.

Fotodokumente
In den Archiven der Stadt Bad Königshofen findet man heute noch die entsprechenden Fotodokumente und auch weitere Informationen. Nachzulesen ist, dass 1972 die Marienfigur und das Denkmal unter Aufsicht von Bildhauer Rochus Schirmer (Aub) mit einem Spezialkran vom Sockel gehoben wurden. Dann stellte man es zunächst am „neuen Parkplatz Tuchbleiche“ ab. Eine Überraschung war es, als Bauarbeiter im Sockel eine Schatulle entdeckten. Darin steckte ein Schriftstück, datiert auf das Jahr 1887. Dort waren die Namen der Kriegsteilnehmer niedergeschrieben, die 1870/71 unbeschadet aus dem Feldzug zurückkehrten. Vermerkt wurde: Das Denkmal wurde von den Königshöfer Kriegern errichtet, die allesamt den siegreichen Feldzug heil überstanden haben.
Der damalige Heimatpfleger Otto Schulz hatte im Beisein von Bürgermeister Wolfgang Mack die Schatulle im Rathaus geöffnet. Diese hatten jedoch die Jahre nicht unbeschadet überstanden. Durch Oxidation bekam die zylinderförmige Messingschatulle einen kräftigen Riss, so dass Feuchtigkeit eindrang. Das führte dazu, dass die Namen der am Feldzug Beteiligten nicht mehr lesbar sind. Der Text der Urkunde ist nur teilweise zu entziffern.

Zu erkennen ist allerdings dass die Säule am 12. Juni 1887 unter zahlreicher Beteiligung auswärtiger Vereine und der gesamten Einwohnerschaft und unter Abhaltung einer Feldmesse feierlichst eingeweiht wurde. „Die Säule mit der himmlischen Königin“ stammt aus der Werkstätte eines Bildhauers aus Haßfurt. Weiter heißt es in der Urkunde: „Möge dieses Denkmal die Jugend der kommenden Geschlechter zur Liebe für König und Vaterland aufmuntern“. Unterzeichnet ist das Schriftstück vom damaligen Vorstand des Kriegervereins Sebastian Knef. Neu dazu kam 1972 eine weitere Information, die man eines Tages lesen ird, wenn das Denkmal wieder einmal abgebaut werden sollte.