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Oberelsbach: Das Projekt "Brommi" hat Erfolg im Biosphärenreservat: Mehr Schutz für Insekten

Oberelsbach

Das Projekt "Brommi" hat Erfolg im Biosphärenreservat: Mehr Schutz für Insekten

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    Das Brommi-Team plus Vertreter der Geldgeber und externe Expertinnen waren auch am Dünsberg oberhalb von Oberelsbach.
    Das Brommi-Team plus Vertreter der Geldgeber und externe Expertinnen waren auch am Dünsberg oberhalb von Oberelsbach. Foto: Lilian Kleiner

    Es ist ein Leuchtturmprojekt für den Insektenschutz: Vor kurzem fand die Jahrestagung der Mitarbeitenden und Partner des bundesweiten Projekts Brommi – "Biosphärenreservate als Modellregionen für den Insektenschutz" – erstmals auch in der Rhön statt. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Biosphärenreservates Rhön entnommen.

    In der Umweltbildungsstätte Oberelsbach in der bayerischen Rhön kamen Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland zusammen, um die bisherigen Erfolge und Erfahrungen in der Region und in den anderen Biosphärenreservaten zu diskutieren und die praktischen Erfahrungen der teilnehmenden Landwirte aus der Rhön zu teilen.

    Doris Pokorny, Leiterin der bayerischen Verwaltungsstelle des Unesco-Biosphärenreservats Rhön, betonte in ihrer Eröffnungsrede: "Brommi ist für mich ein Herzensprojekt, denn es dreht sich um Maßnahmen zugunsten der Insekten, die direkt in die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und in die kommunale Grünflächenpflege integriert werden. Dies ist angesichts des allerorten dramatischen Rückgangs der Insekten besonders bedeutsam". Es sei im Projekt bisher gelungen, gemeinsam mit Landwirten und Kommunen in den fünf beteiligten Biosphärenreservaten besonders insektenschonend zu wirtschaften.

    Exkursion zu regionalen Landwirten

    Jährlich wird in diesen Biosphärenreservaten auf bis zu 670 Hektarha Insektenlebensraum geschaffen. In der Rhön wurden 2024 auf etwa 230 Hektar gemeinsam mit elf Landwirten und zwei Kommunen Maßnahmen in den beiden Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen umgesetzt. Ein Höhepunkt der Exkursion war der Besuch bei Bioland-Landwirt Theo Heimgärtner. Auf seinem Hof in Oberelsbach diskutierten die Teilnehmenden über die Herausforderungen und Chancen der Messerbalkenmahd. Heimgärtner berichtete von seinen positiven Erfahrungen zum Stehenlassen von wechselnden Streifen bei der Mahd, die als Rückzugsraum für Insekten dienen. Diese Maßnahme sei einfach umzusetzen.

    Beim Besuch auf dem Hofgut Räder in Bastheim erklärte Eberhard Räder, Landwirt und Betreiber der Biogasanlage, wie eine Biogasanlage effizient Sonne und Wind ergänzen kann. Dazu nutzt er Klee als "Hauptfutter" für seine Anlage. Klee sei im Ökolandbau eine wichtige Komponente, um Beikräuter einzudämmen und gleichzeitig den Humusaufbau zu fördern. 

    Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der insektenfreundlichen Mahd kommunaler Flächen. Im Markt Oberelsbach wurde das Grünflächenmanagement in Zusammenarbeit mit Brommi auf extensive Mahd umgestellt: Die Mitarbeitenden des Bauhofs mähen den Großteil der öffentlichen Flächen nur noch zwei bis dreimal im Jahr. Dabei kommt der Balkenmäher zum Einsatz, der den Insekten Zeit zur Flucht lässt.

    Bevölkerung vom neuen Erscheinungsbild überzeugen

    Bei einem Ortstermin erklärte Alexander Heimgärtner, stellvertretender Bauhofleiter, dass hochgewachsene Wiesen statt Rasen nicht bei allen Einwohnern auf Zustimmung stoße. Durch Aufklärungsarbeit habe man jedoch viele Bürgerinnen und Bürger von dem neuen Erscheinungsbild der Grünflächen überzeugt.

    Auch die Gemeinde Wollbach engagiert sich aktiv im Insektenschutz. Im Rahmen des Projekts wurden bereits 650 Meter Hecken auf kommunalen Flächen zwischen Äckern und Wiesen gepflanzt, weitere Pflanzungen sind in Planung. Bei der Besichtigung einer dreireihigen, 450 Meter langen Hecke nördlich von Wollbach zeigten sich die Teilnehmenden beeindruckt von der Vitalität der Sträucher.

    Mehr Infos zum Projekt Brommi  unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de/brommi.

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