Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

BAD NEUSTADT: Das „Wunder von Bad Neustadt“

BAD NEUSTADT

Das „Wunder von Bad Neustadt“

    • |
    • |
    Zum Abschied verewigt: Die Brücke zwischen Aula und Kantine trägt nun den Namen des scheidenden Direktors Norbert Klemm.
    Zum Abschied verewigt: Die Brücke zwischen Aula und Kantine trägt nun den Namen des scheidenden Direktors Norbert Klemm. Foto: FOTOS E. Heise

    Schon mehrmals war in Artikeln über die Bauarbeiten am ehemaligen Don-Bosco-Heim berichtet worden, die dadurch außergewöhnlich waren, weil sie in erster Linie von Jugendlichen absolviert wurden. Sie bauten sich quasi selbst ihr künftiges Domizil mit Werkstätten für insgesamt elf Berufe. Das eindrucksvolle Ergebnis ihrer Bemühungen konnten die vielen Festgäste – unter ihnen auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm – nun in Augenschein nehmen.

    Als „das Wunder von Bad Neustadt“ bezeichnete Pater Heiner Heim sogar die Reaktivierung eines fast zur Ruine heruntergekommenen Gebäudes, das zuletzt als Unterkunft für Asylbewerber gedient hatte. Das Gebäude selbst geht auf das Jahr 1951 zurück, damals vom Kolpingverband gegründet, ehe es an die Salesianer übergeben wurde, die das Anwesen in ein Internat umfunktionierten und bis 1981 führten.

    Die Geschichte des CBW beschrieb Schulungsleiter Anton Lefort, der an die Anfänge im Haus Kreuzberg im Rhön-Klinikum erinnerte und Eugen Münch als Mitbegründer aufführte. Zwei Jahre danach wurde im Jahre 1979 bereits die erste Außenstelle in Münnerstadt eingerichtet. In den 80er Jahren setzte sich die Entwicklung rasant fort mit der Gründung des ESB mit den späteren Berufsfachschulen, weiterer Außenstellen zur Integrationsförderung und einer Eingliederungsstätte für ausländische Akademiker.

    1993 verließ das CBW seine Unterkunft am Rhön-Klinikum und teilte sich in drei Standorte auf: das ehemalige Preh-Verwaltungsgebäude, das einstige Möbelgeschäft Pfeuffer und die Aumühle im Kurviertel wurden bezogen. 1998 wurde die Berufsausbildung für benachteiligte Jugendliche übernommen, die 2003 in die Hände der Don-Bosco-GmbH übergeben wurde und die dann auch das ehemalige Heim in der Kolpingstraße wieder aufbaute.

    Dass es dazu kam, sei nur der Initiative von Norbert Klemm zu verdanken, berichteten die Geschäftsführer Martin Pfriem und Pater Clemens Schliermann, die dann auch die Aufgabe übernahmen, den Direktor zu verabschieden. Mit einer Vielzahl von Geschenken bedankten sich die beiden von dem scheidenden Mitarbeiter, der das Zepter in Form eines Schlüssels für das neue Ausbildungszentrum an Andreas Halbig weiterreichte. Zuvor wurde der künftige Ruheständler aber noch verewigt, und zwar in der Form, dass die Brücke von der Aula in die Kantine den Namen von Norbert Klemm erhielt.

    Mit einer Vielzahl von Beiträgen würdigten die Festredner die Bedeutung des CBW. Stellvertretender Landrat Helmut Will versicherte, dass Jugendliche beim CBW eine Chance für eine gute Zukunft erhalten. Wolfhard Preuß, ein ehemalige Schüler des Internats, erinnerte sich dankbar an seine Zeit in den 50er Jahren. Bad Neustadts stellvertretende Bürgermeisterin Anne Zeisner erinnerte daran, dass die Erziehungsanstalt in den 50er Jahren eine äußerst fortschrittliche Einrichtung dargestellt habe, die nun wieder mit Leben erfüllt werde. Thomas Stelzer, Chef der Arbeitsagentur Schweinfurt, beleuchtete die momentane Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt und würdigte die Bemühungen des CBW, jungen benachteiligten Menschen eine Möglichkeit zu schaffen, um auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu bekommen.

    Dass diese jungen Leute neben ihren beruflichen Fähigkeiten auch offensichtlich weitere Talente vermittelt bekommen, unterstrichen mehrere Schüler in einer Reihe von amüsanten Beiträgen während der Feierstunde. Zum Abschluss erteilten die drei Geistlichen, Domkapitular Dietrich Seidel, Pater Grünner und Dekan Siegfried Hausmann, den Segen über die Einrichtung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden