Schon lange beschäftigt den Oberelsbacher Gemeinderat die sanierungsbedürfte Mühlbrücke in Unterelsbach. Wie Bürgermeister Björn Denner in der Sitzung des Marktgemeinderates informierte, muss nun erneut eine "Ehrenrunde" gedreht werden: Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hatte nämlich plötzlich mitgeteilt, dass die Brücke als Baudenkmal nachqualifiziert werden soll, woraus weitere Auflagen für die Sanierung entstehen. Bei einem Ortstermin Mitte Dezember konnte jedoch ein Kompromiss mit dem Denkmalamt gefunden werden, der beinhaltet, dass die bereits getätigten Planungen wenigstens in den Grundzügen erhalten werden und die Mehrkosten mit rund 50.000 Euro im Rahmen gehalten werden können.
Nun soll ein "flacher" Rundbogen zum Erhalt des bisherigen Erscheinungsbildes in den Durchfluss eingebaut, die bisherigen Brüstungen aus Natursteinquadern auf die Kappen des Ersatzneubaus aufgesetzt und die beiden Widerlager (Eisbrecher) am Ober- und Unterstrom im Bestand abgebaut und am Ersatzneubau wieder aufgebaut werden. Entsprechend stimmte der Gemeinderat dem Vorschlag zu, die Denkmalschutzelemente in den Ersatzneubau zu integrieren und das Ingenieurbüro Federlein mit der Einarbeitung der Denkmalschutzelemente in den Bauentwurf zu beauftragen. Die aktuelle Kostenschätzung beläuft sich jetzt auf 850.000 Euro, der Gemeinde wird ein Eigenanteil von rund 260.000 Euro verbleiben. 2024 soll gebaut werden.
Vortrag stieß auf großes Interesse
Auf großes Öffentlichkeitsinteresse stieß der Vortrag der beiden Geschäftsführer der Überlandwerk Rhön GmbH Joachim Schärtl und Roland Göpfert sowie von Mathias Klöffel von der Agrokraft GmbH. Die beiden Unternehmen stellten dar, dass sie sich gemeinsam auf den Weg machen wollen, um im Bereich Streutal und Elstal Potenzial im Bereich der Freiflächen-Photovoltaik zu entwickeln und umzusetzen.
Den Bereich "Am Hunsrück" haben die Projektpartner als Standort eines möglichen Umspannwerks ins Visier genommen. Eine zentrale Rolle kommt dabei aufgrund der Bauleitplanung der Gemeinde zu. Um selbstbestimmt zu agieren, müsse Oberelsbach seine Rolle als "Dirigent" übernehmen. Wichtigster Punkt: Bürgerakzeptanz. Dazu gehöre unter anderem die Einbindung möglichst vieler Grundstückseigentümer. Zudem soll es ein hundertprozentiges Bürgerenergie-Projekt mit möglichst niedriger Einstiegshöhe werden und Einnahmen für die Kommune generieren.
Bei der anschließenden Diskussion brachte Gemeinderat Sven Breunig an, dass für ihn die Photovoltaik nicht in die Fläche, sondern auf die Dächer gehöre, da mit jeder Freiflächen-Photovoltaikanlage das Potenzial zur landwirtschaftlichen Produktion geringer werde. Andere, darunter Bürgermeister Denner, lobten das Bestreben des Unternehmens, in diesen Geschäftsbereich einzusteigen, da die Wertschöpfung des vorhandenen Potenzials dann in der Region bleibe und das Prädikat "Umweltgemeinde" auch gelebt werden soll.
Diestel und Göpfert betonten, dass es in der Abstimmung zunächst um die Beauftragung einer "ergebnisoffenen" Potenzialanalyse geht. Der Aufwand, der für die Gemeinde entstehe, sei das "Mitwirken". Aus dem Gemeinderat soll nun ein Ausschuss gegründet werden, der die Agrokraft und das Überlandwerk bei der Analyse begleitet.
Maßnahmen wurden bereits begonnen
Zugestimmt wurde der Übertragung von Haushaltsausgaberesten in Höhe von knapp 2,2 Millionen Euro und Einnahmeresten in Höhe von knapp einer Million Euro. Es gehe hier ausschließlich um Maßnahmen, die bereits begonnen wurden und noch abzuschließen sind, wie Denner betonte. Weiterhin gab er aus nicht öffentlicher Sitzung bekannt, dass Wasser-, Kanal-, Beleuchtungs- und Angleichungsmaßnahmen im Zuge der Sanierung der Kreisstraße NES 24 in Unterelsbach an die Firma SST Straßen- und Tiefbau GmbH mit einem Auftragswert von 447.028 Euro vergeben wurden. Für digitale Tafeln und zehn Tablets für die Valentin-Rathgeber-Grundschule wurde die Interkomm-IT Rhön-Grabfeld für 12.582 Euro beauftragt.
Zum Schluss der Sitzung wies Bürgermeister Björn Denner auf die kommende "Rhöner Maskenfastnacht" am Sonntag, 5. Februar, mit dem großen Maskenzug hin. Im Vorfeld werden Narren aus allen Ortsteilen am Sonntag, 22. Januar, nach Hilpoltstein fahren, um hier die Masken der Marktgemeinde zu präsentieren.