Um den Mauerschädel bei Filke ranken sich zahlreiche Geschichten. Eine der wenigen Dinge, die gesichert zu sein scheinen, ist, dass die jetzige Ruine um das Jahr 1000 in Stein als Kirchenburg errichtet wurde. Der Vorgänger könnte eine Holzkirche gewesen sein. Der Begriff "Mauerschädel", wie das altersgraue Gemäuer genannt wird, bedeutet dabei nichts anderes als "unbewohnbare Ruine".
Eventuell war sie die Kirche für das Dorf Bischofs, welches 1334 noch existierte, 100 Jahre später aber eine Wüstung wurde. Was genau hier geschehen ist, liegt im Dunkeln. Es ist wahrscheinlich, dass der Ort aufgrund der Pestepidemien zwischen den Jahren 1347 und 1368 entvölkert und in der Folge verlassen wurde. Erst später wurde hier der Ort Filke gegründet.
Viele Geheimnisse ranken sich um den Mauerschädel, was in Sagen zum Ausdruck kommt. In einer heißt es, dass eine weiße Jungfrau den Vorüberziehenden zuwinken soll. In einer anderen, eher düsteren Geschichte, soll hier "Meister Hans", also der Teufel, in Gestalt eines feurigen Heubaums in den Turm ein- und ausfliegen.
Und auch in jüngerer Zeit war der Mauerschädel ein Kuriosum. So verlief die innerdeutsche Grenze zwischen Altarraum und Kirchenschiff. In den 1970er Jahren wurde dann die gesamte Ruine von der deutsch-deutschen Grenzkommission dem Freistaat Bayern und damit der Bundesrepublik zugeordnet.
Besucht man die im Schnee versunkene Ruine während der Abendstunden, so können einem die Sagen schon einen Schauer über den Rücken jagen. Doch die Ruine am Rande von Filke ist in jedem Fall einen Besuch wert.