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Wegfurt: "Der Täufel hoet en Schnaps gemocht"

Wegfurt

"Der Täufel hoet en Schnaps gemocht"

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    Mit gerupftem Huhn und blutigem Messer erlebt man 
Magdalena Totten als Arzthelferin, die gerade aus der Küche kommt und einen Patienten versorgen soll
    Mit gerupftem Huhn und blutigem Messer erlebt man Magdalena Totten als Arzthelferin, die gerade aus der Küche kommt und einen Patienten versorgen soll Foto: Hanns Friedrich

    Man muss als Nichteinheimischer schon genau hinhören und manches Mal von der Gestik her interpretieren, um was es jetzt gerade geht. Aber: Die Komödie "Der Täufel hoet en Schnaps gemocht", hat es in sich. Spannung ist bei dem teils turbulenten Stück ebenso vorprogrammiert wie es die Lachmuskeln der Gäste beanspruchen wird. Akteure sind Mitglieder der Rhöner Laienspielgruppe der DJK Wegfurt, geprobt wird schon einige Wochen. Spielleiter Egon Sturm in seinem Regiestuhl, achtet auf die kleinsten Kleinigkeiten bei den Proben, denn auch aus der Mimik und Gestik der Laiendarsteller muss zu erkennen sein, um was es gerade geht.

    Zum Beispiel als die Arzthelferin (Magdalena Totten) mit einem Huhn und einem großen Messer auf den Patienten (Alfred Mölter) zugeht. "Nimm doch lieber mal das Messer in die andere Hand, das ist nur zu nahe." Ist das Fenster von außen auch aufzustoßen? Fragt der "Einbrecher", alias Matthias Tratt, nachdem es kurz zuvor von innen verschlossen wurde. "Na klar, das ist immer zu öffnen," sagt Egon Sturm und korrigiert gleich noch einmal den Einstieg, der in Richtung Publikum erfolgen sollte. Das gilt auch für die "liebesbedürftige" Patientin (Karin Korb), die verwundert ist, dass der vermeintliche Mitpatient über das Fenster, anstatt durch Türe den Raum verlässt. "Dreh dich ein bisschen Richtung Publikum und bitte nicht zu schnell sprechen, sonst kommt das nicht an," bittet der Spielleiter.

    Die Darsteller der Komödie "Der Täufel hoet en Schnaps gemocht."  Von links: Matthias Tratt, Jonas Griebel, Alfred Mölter, Magdalena Totten, Karin Korb, Benjamin Lenhard, und Tamara Räder. Nicht auf dem Bild: Souffleuse Burgl Manger und Regisseur Egon Sturm.
    Die Darsteller der Komödie "Der Täufel hoet en Schnaps gemocht." Von links: Matthias Tratt, Jonas Griebel, Alfred Mölter, Magdalena Totten, Karin Korb, Benjamin Lenhard, und Tamara Räder. Nicht auf dem Bild: Souffleuse Burgl Manger und Regisseur Egon Sturm. Foto: Hanns Friedrich

    Der eigentliche Titel des Stücks ist "Hausbesuche sind auch Sprechstunden" und der Autor Hans-Jürgen Köhler. Aber um was geht es eigentlich? Es geht um eine Erbschaft, die der vermeintliche Doktor und seine Halbschwester in wenigen Wochen erwarten. Jedoch muss diese bis dahin verheiratet sein. Allerdings geht im Dorf das Gerücht um, dass der Doktor gar kein richtiger Doktor ist, sondern eigentlich Tierarzt ist. Das jedoch beeindruckt den Doktor nicht, denn er hat einen festen Patientenstamm, darunter auch einen "eingebildeten Kranken", der für seine Gesundheit jeden Preis zahlt. Hinzu kommt die etwas nymphomanisch veranlagte Textilhändlerin, sowie Baronin Renate von Rabenstein. Somit käme er bis zur Auszahlung der Erbschaft "über die Runden."

    Alles wäre gut gegangen, wäre da nicht ein Juwelendieb. Der wusste von einer versteckten Beute in der Praxis. Dabei handelte es sich um die Kronjuwelen des Maharadscha, die vor fünf Jahren gestohlen und hier versteckt wurden. Um nicht aufzufallen bietet er sich als Assistenzarzt an und beginnt die Suche. Damit löst er aber ein wildes Durcheinander aus, als er in der Praxis die Beute sucht und sich dabei genau an einen vorgegebenen Plan hält, der den genauen Ort zeigen soll. Aber alles ist nicht so einfach. Zum Beispiel "Wie herum der Zettel gehalten werden soll, um den Schatz zu finden. Außerdem kriminalisiert der Ortspfarrer und der hat einst den Juwelendieb geschnappt. "Es ist ein richtiges Kuddelmuddel". Es geht um einen Schreibtisch der "kippelt" und von der Halbschwester "repariert" wurde. Womit? Das erfährt man bei der Komödie "Der Täufel hoet en Schnaps gemocht" und auch wie es zu dem Titel kam.

    "Auf jeden Fall gibt’s ein Happyend," sagt Tamara Räder (Spartenleiterin der Theatergruppe). Gefragt nach der Umsetzung des Stücks in Wegfurter Mundart meint sie, dass sie das eigentlich recht schnell, geht, den Text in die hier geläufigen Mundart" umzuschreiben.

    Denn in Mundart werden die Theaterstücke in "Wäfet" bereits seit 30 Jahren aufgeführt. Auf jeden Fall ist es ein abendfüllendes, durchaus spannendes aber auch herzerfrischendes Programm, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

    Aufführungstermine sind am 30. November, 1. und 8. Dezember, Beginn jeweils 19 Uhr in der Geisfürsthalle in Wegfurt. Telefonischer Kartenvorverkauf unter 09775/673.

    Regisseur Egon Sturm in seinem Element bei der Theaterprobe in der Wegfurter Geisfürsthalle. Alles muss passen, wobei immer der Blick des Publikums auf die jeweilige Szene und die Darsteller wichtig ist.
    Regisseur Egon Sturm in seinem Element bei der Theaterprobe in der Wegfurter Geisfürsthalle. Alles muss passen, wobei immer der Blick des Publikums auf die jeweilige Szene und die Darsteller wichtig ist. Foto: Hanns Friedrich
    Alfred Mölter als Patient, der schon wegen der kleinsten Kleinigkeit den Arzt aufsucht, weil ihm seine Gesundheit wichtig ist
    Alfred Mölter als Patient, der schon wegen der kleinsten Kleinigkeit den Arzt aufsucht, weil ihm seine Gesundheit wichtig ist Foto: Hanns Friedrich
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