"Solide" war das Wort des Abends. Der Stockheime Gemeinderat verabschiedete nun einen Haushalt, von dem viele Gemeinden nur träumen können. Janine Other, Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt, präsentierte gemeinsam mit ihrer Kollegin Romina Katzmann die Zahlen und ging auf wichtige Haushaltsstellen näher ein.
Der Verwaltungshaushalt liegt heuer bei 2,3 Millionen Euro und somit etwas über dem Volumen des Vorjahres. Auch der Vermögenshaushalt ist leicht gestiegen und liegt bei 1,5 Millionen Euro. Als stabile Größe bezeichnete Other die Einnahmen aus der Grundsteuer A mit 11.500 Euro und Grundsteuer B mit 71.700 Euro.
Aufreger Grundsteuer-Reform
Aktuelle sei die Grundsteuer-Reform in aller Munde und werfe eine Menge Fragen auf, so die Kämmerin. Sie bat um Verständnis, dass "wir dabei nicht behilflich seien können und dürfen". Die Feststellungserklärung oder auch Grundsteuererklärung muss von jedem Bürger selbst gemacht werden. "Die Gemeinde hat damit überhaupt nichts zutun", betonte Other.
Sowohl bei der Gewerbesteuer, als auch bei der Einkommensteuerbeteiligung erwartet Kämmerin Janine Other einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den Schlüsselzuweisungen ist ein Aufwärtstrend erkennbar. Grund dafür ist die gesunkene Steuerkraft im Vergleich zum Vorjahr. Auf der Ausgabenseite schlägt die Gewerbesteuerumlage mit 15.000 und die Kreisumlage mit 500.000 Euro zu Buche.
Schuldenfrei mit hoher Rücklage
Die Zuführung zum Vermögenshaushalt ist mit 199.400 Euro veranschlagt, und laut Plan kann eine freie Finanzspanne von 199.400 Euro erwirtschaftet werden. Die Gemeinde Stockheim ist seit Ende 2020 schuldenfrei und wird es voraussichtlich auch die nächsten Jahre bleiben, so Other. "Darauf kann man wirklich stolz sein", meinte sie an die Gemeinderäte gerichtet.
Aus der allgemeinen Rücklage ist eine Entnahme von 224.000 Euro geplant, somit wären zum Jahreswechsel immer noch über 1,3 Millionen Euro auf der "hohen Kante". Ein "super Polster, um in die kommenden Investitionen einzusteigen", fand die Kämmerin. Investieren will die Gemeinde Stockheim in diesem Jahr unter anderem in das Pfarrhaus, das ehemalige Rothhauptgelände, in das Neubaugebiet am "Grasberg" und in ein neues Feuerwehrfahrzeug sowie in den Digitalfunk.
Bürgermeister ist zuversichtlich
"Wir sind gut gerüstet für unsere zukünftigen Aufgaben", sagte Bürgermeister Martin Link zuversichtlich. Dem stimmte das Gremium zu und genehmigte den Haushaltsplan, die Haushaltssatzung und den Finanzplan mit Investitionsprogramm für die Jahre 2021 bis 2025.

Weiterhin stand auf der Tagesordnung der Sitzung die Abwägung der eingegangenen Stellungsnahmen im Zuge der ersten Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans "Am Grasberg II". Christian Roßhirt, Leiter der Bauabteilung der VG Mellrichstadt, gab eine Übersicht über die Stellungnahmen und die von der Verwaltung gefassten Abwägungsvorschläge, dem der Gemeinderat dann auch wie vorgestellt zustimmte.
Schulsprengel ändert sich
Formsache war die Zustimmung zur Änderung des Schulsprengels der Grundschule Mellrichstadt. Die Änderung resultiert aus der Auflösung des Oberstreuer Schulsprengels. Da der Schulsprengel noch nicht geändert worden war, hat die Gemeinde Oberstreu im Grundschulverband kein Stimmrecht, erklärte Bürgermeister Martin Link. Einstimmig stimmte der Gemeinderat der Aufnahme Oberstreus zum Schulsprengel der Grundschule Mellrichstadt zu.
Die Bürgervertreter beschäftigten sich in ihrer Sitzung auch mit zwei Bauangelegenheiten. Zustimmung fand das Vorhaben zur Errichtung eines Geräteschuppens. Einige Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes wurden notwendig. Diese wurden vom Gremium erteilt. Grünes Licht gab es auch für den geplanten Anbau eines Balkons.
Bürgermeister Martin Link informierte abschließend, dass er einen Förderbescheid über 1,8 Millionen Euro für den Glasfaserausbau erhalten hat. "In vier bis fünf Jahren wird jede Wohnung in Stockheim mit Glasfaser versorgt sein. Dann haben wir keine Probleme mehr."