Die Faschingssitzungen beim Fladunger Faschings Club (FFC) schlagen im Jahreswechsel mit dem Oberfladunger Carnevalsclub (OCC) von Jahr zu Jahr höhere närrische Wellen. Am Samstag gab es in der proppenvollen Grenzlandhalle ein mehrstündiges Programm mit witzigen Büttenreden, herrlichem Gesang und mitreißenden Tänzen.
Alleinunterhalter Uwe Wiegand hatte die Narrenschar schon mit fetzigen Hits in Stimmung gebracht, als Sitzungspräsident und Moderator Marco Hepp die Faschingssitzung eröffnete und die Tollitäten Susanne I. und Michael II. aus dem Hause Fuchs sowie den Elferrat und den Hofstaat willkommen hieß.
Unter dem Motto „Der Maulaff spielt – komm spiel mit“ eröffnete die Purzelgarde das Programm. Die 27 Mädchen und Jungen versetzten den Saal mit tollen Kostümen ins Fußballfieber. Der erste Sketch hatte es gleich in sich: Andreas Hoch und Gerd Friedl wollten das Märchen Rotkäppchen nachspielen, das im Sommer im Fladunger Freilandmuseum gedreht wurde. Die Drehpause nutzten sie dann, um über aktuelle Vorfälle im Ort zu sprechen. So palaverten sie über einen neunfachen Hühnermord und nahmen den Geschäfts-, Ärzte-, Pfarrer- und Kneipenschwund in Fladungen aufs Korn. Das Publikum bog sich vor Lachen.
Gerda von der Stoodt (Laura Mann) brachte die Zuschauer zum Toben. Mit im Gepäck hatte sie umgedichtete bekannte Stimmungslieder. Sie informierte unter anderem über die Fladunger Junggesellen, die keine Nachwuchsprobleme haben, sowie über den Dieselraub an der Tankstelle und die Probleme an den zahlreichen Baustellen im Ort. Anschließend sorgen die 34 jungen Tänzer der Juniorengarde als Dominosteine, Würfel und bunte Spielfiguren für Action auf der Bühne.
Erstmals dabei war als „Newcomer“ Matthias Fuchs. Als Marathonläufer legte er eine Strecke von München nach Fladungen zurück. Mit seiner amüsanten Berichterstattung begeisterte er das Publikum. Während Prinzessin Susanne I. nach der Pause in die Rolle der Märchenerzählerin schlüpfte, spielten ihr Michael und der Elferrat das Märchen „Schneewittchen“ nach. Als die Stiefmutter von ihrem Zauberspiegel erfuhr, dass sie nicht die Schönste im Saal ist, ließ sie ihrer Tochter per „Zalapfel“ einen Häusemer Biozuchtapfel zusenden. Die sieben Zwerge entdeckten ihre „günstige Hauswirtschaftlerin“, als sie vom Museumsbergwerk zurückkamen, leblos am Boden liegend. Aber auch in der Fladunger Grenzlandhalle gab es ein Happy-End, und der Prinz von der Leiharbeiterfirma Trimm küsste das Schneewittchen mit seinem Mundgeruch wach.
Die Lacher hatten auch die Angestellten (Gloria Karlein und Fred Goldbach) sowie der Gast (Marco Zirk) des örtlichen Wellnesshotels auf ihrer Seite. Sie zeigten den Hoheiten und Untertanen, was sich so über das Jahr im Hause abspielt. Und der Gast erzählte von seinem letzten Besuch bei den Fladungen Classics und gab diverse Begegnungen mit dem Stadtoberhaupt, dem Pfarrer sowie einigen Bewohnern zum Besten.
Bevor die Bühne für die Ranzengarde frei gemacht wurde, konnten die Narren noch eine Stadtführung in der aufstrebenden Weltstadt miterleben. Wilma Röder zeigte den Urlaubern alle Sehenswürdigkeiten vom generalsanierten „Palazzo Prozzo“ bis hin zum Maulaffenturm. Anschließend zeigten die elf gestandenen Männer in Schwimmoutfits eine akrobatische Einlage der Extraklasse. Zum Abschluss des bunten Abends präsentierte die Garde ihren Showtanz: Die 21 Akteure entführten alle Besucher in die Welt von Barbie und Ken. Zuvor hatte die Garde bereits mit zwei Gardetänzen geglänzt.
Mit einem Programm von über fünf Stunden zogen die Faschingsmacher in Fladungen wieder alle Register und feierten bis in die Morgenstunden. Für die nächsten Sitzungen am 19., 25. und 27. Januar sowie 2. Februar sind noch Restkarten im Schreibwarengeschäft Lippock erhältlich.
