Gerade einmal zwei Jahre leitete Dr. Sebastian Höllerl den gut 14 000 Hektar großen Forstbetrieb, der sich über insgesamt 110 Kilometer von Ostheim in der Rhön bis hin zu Zeil am Main und über das Rhön-Grabfeld bis zu den Haßbergen erstreckt. 55 Beschäftigte zählt der auf sieben Reviere aufgeteilte Betrieb. Die nur kurze Verweildauer hat im Grunde nur einen Grund. Höllerl ist wohl einfach zu gut für Bad Königshofen, auch wenn dort nur die Besten hingeschickt werden, wie Martin Neumeyer, der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, bei der Verabschiedung Höllerls im großen Kursaal der Frankentherme sagte.
Auch der Nachfolger ist nur durch Spitzenleistungen aufgefallen
Gleichzeitig wurde dessen aus Thüringen stammender Nachfolger Heiko Stölzner ins Amt eingeführt, der in der Vergangenheit ebenfalls nur durch Spitzenleistungen auf sich aufmerksam gemacht hatte - ob im Ministerium in Erfurt, in der Privatwirtschaft oder dann bei den bayerischen Staatsforsten. "Ich bin überzeugt, dass er mit riesigem Elan seine Sache prima machen wird", betonte Neumeyer. Zumal der Forstbetrieb Bad Königshofen nicht nur wegen seiner Größe eine Sonderstellung einnimmt. Der hierzulande vorherrschende Mischwald mit Eiche, Buche und auch Fichte gilt gemäß Neumeyer als geradezu vorbildlich für ganz Bayern. Im Freistaat soll der Umbau deutlich forciert werden, um die anvisierten Ziele schon 2030 zu erreichen.
Dazu muss der Forstbetrieb mit den niedrigsten Niederschlagsmengen im Freistaat auskommen, was ihn freilich auch dazu prädestiniert, Versuchsflächen für den Anbau von Bäumen bereitzustellen, die bislang nur in wärmeren Gefilden vorgekommen sind, wie etwa die Esskastanie, die bereits in Ebern angebaut wird oder Atlas- und Libanon-Zedern, die künftig probehalber angepflanzt werden sollen. Aber auch auf altbewährte Bäume wie die Elsbeere oder die Tanne soll das Augenmerk gelegt werden.
60 000 Festmeter Borkenkäferholz in nur zwei Jahren
An Herausforderungen wird Heiko Stölzner nicht mangeln. Gut 60 000 Festmeter Borkenkäferholz sind in den vergangenen zwei Jahren in den sieben Revieren angefallen, nachdem es bis dahin kaum 2000 pro Jahr gewesen waren. Den Waldumbau vor dem Hintergrund des Klimawandels meistern und mit einem gesättigten Holzmarkt fertig zu werden sind Aufgaben, denen Stölzner mit großem Respekt begegnet. Und er verspricht: "Ich werde mein Bestes geben, um die Arbeit meines Vorgängers fortzuführen."
"Ich wünsche ihm, dass er hier Wurzeln schlägt", sagte Landrat Thomas Habermann an Stölzner gewandt und wünschte ihm großen beruflichen Erfolg. Seinem Vorgänger dankte der Landrat für dessen freundschaftliche und kollegiale Zusammenarbeit, ebenso wie auch der neue ALF-Chef Oliver Kröner, der sich auch auf eine Zusammnenarbeit mit Heiko Stölzer freut. Bürgermeister Thomas Helbling stellte Stadt und Frankentherme vor und erklärte, dass die Stadt selbst 1250 Hektar Wald besitze. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der zwölfköpfigen Jagdhornbläsergruppe aus Ebern.