Herbeigefiebert haben die Narren der MKG den großen Tag, und am Samstag war es endlich so weit: Die erste Prunksitzung konnte über die Bühne gehen. Herausgeputzt war die Oskar-Herbig-Halle, die Unterhaltungsshow konnte starten, und die Besucher hatte alle Plätze besetzt, um Prinzessin Andrea III. und Prinz Christian II. Gluth, flankiert vom Kinderprinzenpaar Sarah Moret und Erik Breier, ihre Aufwartung zu machen.
Wie eh und je machte der Einmarsch der Hoheiten mit ihren Garden den Auftakt. "Es wird barockt", versprachen die Faschingsmacher und hatten Tänzer in entsprechende Kostüme und weiße Perücken gesteckt. Flotte Tanzdarbietungen standen im Vordergrund beim ersten Teil des Programms.
Nach reichlich Honneurs der Prominenz macht die Purzelgarde den Einstieg und rockte gleich los, was das Zeug hergab. Tanzend ging es mit der Kindergarde weiter. Das bittere Los des Kindes eines Prinzenpaars schilderte Knirps Paul, der Sohn der amtierenden MKG-Regenten. Er plauderte aus dem Nähkästchen. Nur noch Fasching haben die "Alten" im Kopf, knurrte der Genervte, wenn die Oma nicht wäre, gäbe es nicht mal mehr etwas zu essen. Nur einen Trost hatte er: "Am Aschermittwoch ist alles vorbei", skandierte dann auch lachend das Publikum.
Samuel will Elfer werden
Nach der Prinzengarde aus Rottendorf träumte Nachwuchsnarr Samuel Link von einer erfolgreichen Laufbahn im Elferrat. Doch am Ende überlegte er sich, dass er genauso gut in die Politik gehen kann, um mit möglichst wenig Arbeit Karriere zu machen.
Nach der Juniorengarde versprühte Francesco aus Oberfladungen (Joachim Markert) südländisches Temperament. Mit italienischer Lässigkeit erzählte er aus seinem Leben als Wirt und gab auch noch gekonnt umgetextete Popsongs zum Besten. Nach der Großen Garde kamen wieder die Jüngeren zu ihrem Recht und versetzten als Zaubermädchen das Publikum in Entzücken.
Die neuen Metzger am Campus
Schwungvoll startete auch der zweite Teil mit dem Showtanz der Junioren. Die große Schar der Tänzerinnen hatte sich in mexikanische Senoritas verwandelt, die die traditionellen Folklorekostüme während ihrer Darbietungen schwungvoll mit einem modernen Outfit wechselten. Gotthold und Eustach dürfen als Gäste auf der Mellerschter Narrenbühne natürlich auch nicht fehlen. Diesmal waren die beiden ganz auf der Höhe der Zeit, als sie sich als Metzger auf dem neuen Rhön-Klinikum Campus bewarben.

Auch die MKG-Damen folgten dem Motto des Abends und verwandelten sich gekonnt von majestätischen Schönheiten aus dem Barock-Zeitalter in wilde Rockladys der Gegenwart. Ein Clou waren die beiden Mexikaner Alexander Endres und Lukas Zorychta, die El Lute besangen und sich dann ausgiebig über eine Pinguin-Heizung unterhielten. Ohnehin produzierten die beiden Gäste aus Eußenhausen den totalen Nonsens, so dass sich das Publikum vor Lachen krümmte.
Fastnachtverband ehrt verdiente Narren
Ehrungen durch den Fastnachtverband Franken standen ebenfalls auf dem Programm. Heidi Faber und Jutta Zuber-Trapp wurden mit dem Verdienstorden des FVF ausgezeichnet, Mario Kleinert mit dem Silbernen Till von Franken. Dann ging es mit einer witzigen "Tubberbaddy" weiter: Petra Dietz sorgte mit dem typischen Ablauf eines Plastikschüsselabends mit Treuegeschenken für Lacher.
Nach einem tollen Mix aus Klassik und Rock der Gastgarde aus Rottendorf hechelten Volker Gue und Andree Link in einer Badewanne die Stadtgeschehnisse durch. Von Fahrschullehrern, die Steine umfahren, einem Stadtrat, bei dem sich alles um einen Kreisel dreht und manch anderem Mitbürger war die Rede. Ein Seniorenausflug verlief nach dem Motto "Partytime statt Altersheim". Große Klasse, was die greisen Herrschaften da aufs Parkett legten, aber unter den Kostümen steckte ja auch das Männerballett der MKG.
Irre komisch: Schulstunde bei Lehrer Krempel

Der Höhepunkt war zweifelsfrei der Beitrag von Lehrer Krempel alias Ralf Hartmann aus Frickenhausen. Mit schulmeisterlicher Strenge forderte er seine "Schöler" Inge Storath, Frank Vetter und Thomas Dietz zum Wissenstest auf, um dabei reimend von wunderlichen Ereignissen in der Stadt zu erzählen. "Ja Ja", sinnierte der Pädagoge zum angekündigten Rückzug des Stadtoberhaupts aus einem anstrengenden Berufsleben, "ach Eberhard, ach Eberhard, es wird wohl langsam die Leber hart".
Die Ehre, das Finale zu bestreiten, gebührte wie stets der Großen Garde mit ihrem Showtanz. Eine ausdrucksstarke Choreographie des Märchens "Into the woods" machte das Ende noch einmal zum Vergnügen.