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MÜHLFELD: Die Mühlfelder packen tatkräftig an

MÜHLFELD

Die Mühlfelder packen tatkräftig an

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    Sorge bereitet dem Mühlfelder Ortssprecher Jörg Rothhaar der Bevölkerungsrückgang um 7,95 Prozent von Ende 2006 (352 Einwohner) auf den aktuell niedrigsten Stand seit Jahren von 324 Einwohnern. Die Problematik von Baulücken und Leerständen dürfte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen.
    Sorge bereitet dem Mühlfelder Ortssprecher Jörg Rothhaar der Bevölkerungsrückgang um 7,95 Prozent von Ende 2006 (352 Einwohner) auf den aktuell niedrigsten Stand seit Jahren von 324 Einwohnern. Die Problematik von Baulücken und Leerständen dürfte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Foto: Foto: Carmen Hahner

    In Mühlfeld läuft vieles rund, die Dorfgemeinschaft hält fest zusammen und packt an, wo immer es etwas zu tun gibt, lobte Ortssprecher Jörg Rothhaar bei der Bürgerversammlung. So wurden für den An- und Umbau am Schützenhaus inklusive eines modernen, behindertengerechten Sanitärtrakts bisher 2049 ehrenamtliche Stunden geleistet, wobei es Matthias Schmidt alleine auf 531 Arbeitsstunden brachte. Diese Eigenleistungen ersparten der Stadt Mellrichstadt Kosten von rund 71 715 Euro, rechnete Rothhaar vor. Erst kürzlich wurde der hintere Platz und Zugang zum Anbau gepflastert.

    Sorge bereitet dem Ortssprecher jedoch der demografische Wandel. Der drittgrößte Stadtteil zählt derzeit 324 Einwohner (Vorjahr: 332), das ist Negativ-Rekord. Von Januar 2017 bis 31. März 2018 gab es vier Sterbefälle und keine Geburt, 18 Abmeldungen standen 13 Anmeldungen gegenüber. Zum Vergleich: Ende 2006 zählte man noch 352 Einwohner, seither ist die Bevölkerung um 7,95 Prozent geschrumpft. Diese Problematik dürfte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen.

    Baulücken und Leerstände im Dorf sind Rothhaar ein Dorn im Auge. Die Pläne eines Investors, eine Mietkauf-Siedlung zu errichten und bezahlbaren Wohnraum für junge Familien zu schaffen, seien letztlich daran gescheitert, dass privates Bauland auf Nachfrage nicht zum Verkauf hergegeben wurde.

    Der Zug hält auf Knopfdruck

    Was sonst kann man tun, um den ländlichen Raum für Familien attraktiver zu machen? Jörg Rothhaar brachte als möglichen Lösungsansatz auch die Einrichtung einer Bedarfshaltestelle der Bahn zur Sprache, wie es sie etwa schon auf der Strecke der Westfrankenbahn von Aschaffenburg nach Crailsheim gibt. Seinen Plänen zufolge könnten auch entlang der Bahnstrecke Bad Neustadt-Meiningen solche Bedarfshaltestellen eingerichtet werden, so dass die Regionalbahn auch in Mühlfeld auf Knopfdruck halten würde.

    „Wenn man in Großstädten über kostenlosen Nahverkehr nachdenkt, muss eine solche Diskussion im ländlichen Raum erlaubt sein“, stimmte Bürgermeister Eberhard Streit zu und lobte Rothhaar, der als „engagierter Querdenker“ immer wieder mit neuen Ideen für die Innerortsentwicklung überrasche.

    Anliegen der Bürger

    Natürlich kamen auch die Mühlfelder zu Wort. Robert Stuhl bemängelte den schlechten Zustand des Radwegs zwischen Mellrichstadt und Mühlfeld, der kaum noch befahrbar sei. Eberhard Streit versprach, die Situation dem Amt für Ländliche Entwicklung zu schildern, in dessen Zuständigkeit der Radweg liegt. Angesichts des knappen Budgets der Stadt macht sich Daniela Koch Sorgen, inwieweit wichtige Arbeiten in Mühlfeld, zum Beispiel im Friedhof, durchgeführt werden. Laut Streit gelte es abzuwägen, „wo der Schuh am meisten drückt“.

    Zuletzt warf Thomas Seifert die Frage in den Raum, wie es denn in der Kernstadt mit Eigenleistungen der Bürger für das Gemeinwohl aussehe. Bürgermeister Streit meinte, dass es umso schwieriger werde, je größer die Einheit sei und zeigte sich dankbar dafür, dass in Mühlfeld in Gemeinschaftsleistung Dinge ermöglicht werden, die sonst auf der Kippe stünden – verbunden mit der Bitte, dass das weiterhin so bleibt.

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