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MELLRICHSTADT: Die Streitel-Rose blüht mehrmals im Jahr

MELLRICHSTADT

Die Streitel-Rose blüht mehrmals im Jahr

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    Mit Quellwasser vom Großenberg weihten die beiden Patinnen, Christel Heid (links) und Ordensschwester Meinrada, die Franziska-Streitel-Rose ein und stellten sie unter den Segen Gottes.
    Mit Quellwasser vom Großenberg weihten die beiden Patinnen, Christel Heid (links) und Ordensschwester Meinrada, die Franziska-Streitel-Rose ein und stellten sie unter den Segen Gottes. Foto: Foto: Tobias Griebel

    Mellrichstadt hat eine Rose: die Franziska-Streitel-Rose. Am Sonntag stellte Otto Sum, Chef des Obst- und Gartenbauvereins, die Züchtung vor. Sie ist nach der Gründerin des Ordens der „Schwestern von der Schmerzhaften Mutter“ benannt, die in der Streustadt geboren wurde.

    Mit Quellwasser von Mellrichstadts Großenberg weihten die beiden Patinnen Christel Heid und Ordensschwester Meinrada die neue Pflanze und stellten sie somit unter den Segen Gottes. „Es ist mir eine große Freude, dass heute diese Rose auf den Namen Franziska Streitel getauft wird – ist Franziska doch eine Tochter unserer Stadt und unsere Ordensgründerin“, sagte Meinrada.

    Nach Informationen des Züchters Franz Wänninger soll die Rose mehrfach blühend und robust sein. Ihr Farbton ist weiß-lila, die Wuchshöhe kann bis zu rund einem Meter betragen. Die Blüten sind halbgefüllt und haben einen Durchmesser von vier bis fünf Zentimetern. Bis zu 40 Blüten können sich je Rispe gruppieren, sagte der Züchter.

    Die Namensgeberin

    Franziska Streitel erblickte im November 1844 unter dem Namen Amalia Streitel das Licht der Welt. Ihr Geburtshaus steht am Roßmarkt. Amalia richtete ihr Wirken darauf aus, Kranke, Hilfsbedürftige und Arme zu unterstützen. Der Vorname Franziska ergab sich bei der Gründung ihres eigenen Ordens im Jahr 1885 in Rom; Vorbild Franziska Streitels soll das Handeln des Heiligen Franziskus gewesen sein.

    Die Idee zur Rose war bei einer Fahrt der katholischen Gemeinde in Mellrichstadt nach Rom entstanden. Anlässlich des 100. Todestags der Ordensgründerin war die Delegation nach Italien gereist, um auch das Sterbehaus von Franziska Streitel zu besichtigen. Auf dem Sterbebett sei eine Rose platziert gewesen, schilderte Marianne Fritz, die bei der Fahrt dabei war. Auf Nachfrage habe eine dortige Ordensschwester gesagt, auf der ehemaligen Schlafstätte läge immer eine Rose. Für die Initiatoren der Pflanze sei diese Begegnung ausschlaggebend gewesen, zumal die Rose durch ihren Duft Freude verbreite und durch die Dornen für Schmerz stehe. Sie spiegle also das Wirken Franziska Streitels wider. Die Rose soll unter anderem am Großenberg, an der Franziska-Streitel-Statue, in Rom und in Wien sowie in Abenberg, dem deutschen Hauptsitz der Kongregation, gepflanzt werden.

    Bürgermeister Eberhard Streit sagte am Sonntag vor dem Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins: „Eine Zierde für unsere Stadt ist die neue Rose allemal.“ Er dankte den Gartenfreunden, dass sie mit zahlreichen Rosen sowie anderen Pflanzen Mellrichstadt seit Längerem aktiv und nachhaltig verschönern. Streit hob zudem den hohen Stellenwert des Vereins für die Stadt heraus.

    Rosenkönigin

    Der Kirchenchor und die Stadtkapelle hatten die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernommen, die in das Stadtfest „Mellrichstädter Leckerbissen“ integriert war. Dabei wurde auch die neue Rosenkönigin vorgestellt. Dagmar Spiegel, eine gebürtige Mellrichstädterin, übernimmt die repräsentative Aufgabe. „Schließlich ist die Rose meine absolute Lieblingspflanze.“ Außerdem ist ihre Mutter Mitglied im Obst- und Gartenbauverein, und im Rampenlicht steht Dagmar Spiegel auch gern. Schließlich waren sie und ihr Mann bereits Prinzenpaar der Mellrichstädter Karnevalsgesellschaft. Am Sonntag repräsentierte Dagmar Spiegel den Obst- und Gartenbauverein, indem sie Rosen verteilte.

    Bis eine Rose für den Handel freigegeben werden kann, vergehen nach Angaben von Züchter Franz Wänninger aus der Oberpfalz bis zu vier Jahre. Einen Teil dieser Zeit nimmt das Kreuzen ein, der andere Teil wird in die Auslese der Rosen investiert. Bei der Auslese notiert der Züchter, wie sich die neu gezüchtete Pflanze entwickelt. Er verfolgt, ob sich die Blüten schneller oder langsamer öffnen. Blüten, die schnell aufgehen, seien auch schneller verblüht, ließ er wissen. Es werde zudem beobachtet, wie krankheitsresistent die Pflanze ist. Gibt es Sternrußtau, falschen Mehltau, Mehltau, Pilzkrankheiten?

    Wänninger pflanzt die Rosen für zwei Jahre in „schlechte Erde“ ein. Dann schaut er, welches Gewächs ohne Krankheiten durchhält. Im dritten Jahr werden die Pflanzen in „normale Erde“ gesetzt. Einige könnten sich hier noch erholen, andere nicht. Wänninger hat bereits mehrere Preise für seine Rosen erhalten, unter anderem 2008 die Goldmedaille des 56. Internationalen Rosenneuheiten-Wettbewerbs in Baden-Baden.

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