4824 Euro zahlte ein Käufer aus der Region für einen Baumstamm mit einem Volumen von 1,94 Festmeter (entspricht 1,94 Kubikmeter) und machte damit die Eiche zur diesjährigen „Braut“. Eine Eiche aus dem Gemeindewald Saal erzielte bei der 14. unterfränkischen Laubholzsubmission den höchsten Holzpreis im Bezirk.
Wie jedes Jahr fiebern die Waldbauern der Submission ihrer schönsten Holzstämme entgegen. An sieben Standorten in Unterfranken wurden insgesamt 3000 Festmeter Wertholz präsentiert, für das 35 Händler aus dem In- und Ausland ihre Gebote abgaben. In diesem Jahr stellte der Lagerplatz der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön und Grabfeld direkt neben der A 71 bei Hendungen nicht nur den wertvollsten Einzelstamm sondern erzielte insgesamt auch den höchsten durchschnittlichen Holzpreis
Das beste Ergebnis
Am Tag nach der Eröffnung der Angebote stellte Jörg Mäckler, Geschäftsführer der Forstbetriebgemeinschaft, fest, dass der Platz in Hendungen damit das beste Ergebnis seit Beginn der Laubholzsubmission vor 14 Jahren eingefahren hat. Insgesamt waren 241 Festmeter Holz ausgelegt, was allerdings gerade einmal einem Prozent des Einschlags in seinem Zuständigkeitsbereich entspricht. Durchschnittlich boten die Käufer für die Hendungener Ware einen Preis von 860 Euro pro Festmeter, was weit über dem Niveau des Vorjahres und weit über dem Durchschnitt im Bezirk rangiert.
Den zweiten Platz teilen sich eine Eiche aus Hendungen und eine aus Bad Bocklet, die jeweils auf 2477 Euro je Festmeter kommen. Der größte Stamm am Platz von der Waldgenossenschaft Sulzdorf bringt es auf ein Rauminhalt von 4,64 Festmeter. Ein Stamm vom Platz der Forstbetriebsgemeinschaft, der inzwischen 35 Kommunen, über 50 Waldkörperschaften und über 800 Privatwaldbesitzer mit insgesamt bald 20 000 Hektar Wald in den beiden Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen angehören, holte bei den Linden mit 188 Euro je Festmeter in Unterfranken ebenfalls den ersten Platz.
Eiche ist der Renner
Fast die Hälfte der ersteigerten Ware geht nach Frankreich, verriet Mäckler, der darauf hinwies, dass aus Datenschutzgründen nicht mehr die Namen der Käufer genannt werden dürfen. Damit sei davon auszugehen, dass das Holz in erster Linie zum Bau von Weinfässern verwendet wird.
Die Eiche sei ohnehin weiterhin der Renner auf dem Holzmarkt, was sich auch auf das Angebot auf dem Wertholzplatz niederschlägt. Wie schon in den Vorjahren stammt die beste Ware aus dem Wald von Hendungen. Mäckler freut sich aber nach eigenen Worten, dass auch andere Bereiche der Region mithalten, was auf eine ausgeglichene Verteilung guter Standorte hindeute.
2018 schwieriges Jahr
Der Erfolg bei der Auktion dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Jahr 2018 aus waldbaulicher Sicht das schwierigste gewesen sei, an das er sich erinnern kann, betonte Mäckler. Der Grund ist die Trockenheit des Sommers, die vor allem der Fichte zusetzte, die dann auch noch an einer Borkenkäferplage von nicht bisher bekannten Ausmaß leiden musste. Der fehlende Niederschlag führte darüber hinaus zum teilweise vollständigen Ausfall der Jungkulturen. „Die Lage ist extrem angespannt“, schloss der Forstmann.
Rund 150 Stämme waren auf dem Wertholzplatz bei Hendungen zur Schau gestellt und sind schließlich erfolgreich „unter den Hammer“ gekommen.