Viele Bauprojekte sind ins Stocken geraten, weil es wegen der Corona-Pandemie immer wieder zu größeren Personalausfällen kam. Zudem macht die Materialknappheit der Bauwirtschaft immer noch zu schaffen. Auch die Dorferneuerung in Trappstadt litt wegen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges unter den schwierigen Rahmenbedingungen, wie Stefan Malinka, im Ingenieurbüro Gemmer (Dittelbrunn) der zuständige Planer, auf Nachfrage der Redaktion bestätigt.
"Auch wir hatten mit Personalausfällen und Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung zu kämpfen", so der Bauleiter. Auch die Baukosten würden sich wegen der außergewöhnlichen Umstände wohl etwas erhöhen. "Das hält sich aber alles in allem in Grenzen", betont Malinka, der zuversichtlich ist, was den zügigen Abschluss der Arbeiten betrifft. "Ich gehe davon aus, dass im Spätsommer alles fertig sein wird."
Der neue Dorfplatz in Trappstadt ist der Schwerpunkt
Neben einigen weiteren Baumaßnahmen des Dorferneuerungsprojektes, das unter dem Motto "Innen statt außen zur Beseitigung von Leerständen für die Zukunft des ländlichen Raumes" steht, gehört die Neugestaltung des Dorfplatzes zu den wichtigsten Vorhaben.

Auch wenn noch einige Arbeiten, wie zum Beispiel das Verlegen des Pflastern auszuführen sind, kann man schon erahnen, wie sich der zunächst auf den Namen "Grenzgängerplatz" getaufte neue Dorfmittelpunkt einmal präsentieren wird. So wird es dort ein kleines Multifunktionsgebäude mit begrüntem Pultdach geben, außerdem einen Dorfbaum und einen Brunnen mit Bezug zu dem Künstler und Ehrenbürger Erich Husemann.

"Im Moment wird das Betonbecken gebaut, bevor dann in den kommenden Wochen eine an Husemann erinnernde Brunnenskulptur aufgestellt wird", erklärt Stefan Malinka. Den Auftrag für das Anfertigen sei bereits an die Schlosserei Schneidawind in Alsleben erteilt worden. "Bereits fertig ist die Baumbank, die einmal am Dorfbaum aufgestellt werden soll."
Treffpunkte für die Dorfbewohner in Trappstadt sind wichtig
Im Zuge der Dorferneuerung wird zudem vor dem unweit des Dorfplatzes liegenden Cafés, das sich im Privatbesitz befindet, auf Gemeindegrund eine stationäre Terrasse angelegt. "Dadurch wird die Attraktivität des Lokals erheblich gesteigert", so der Planer und Bauleiter.

Gerade für eine Gemeinde wie Trappstadt sei es wichtig, dass es solche Treffpunkte für die Dorfbewohner gibt. Deshalb sei es richtig, dass auch der Bau der Terrasse gefördert wird, um einen attraktiven Außenbereich zu schaffen.
Wann kann das Einweihungsfest stattfinden?
Angesichts der vielen zu bewältigenden Schwierigkeiten ist Stefan Malinka zufrieden damit, wie es auf der Baustelle läuft. Was die zu erwartende Erhöhung der Baukosten betrifft, sei man im Gespräch mit dem Amt für ländliche Entwicklung. Das Ziel: Sie zum Großteil über eine höhere Bezuschussung abzufangen.

"Die Kostensteigerungen werden sich aber im Rahmen halten", betont der Bauleiter, der mit dem Abschluss der Bauarbeiten Ende September, spätestens im Oktober rechnet – sollte nichts Außergewöhnliches mehr dazwischenkommen.
Auch Trappstadts Bürgermeister Michael Custodis ist froh darüber, dass nun ein Ende der Dorferneuerung in seiner Gemeinde in Sicht ist. "Ich hoffe sehr, dass wir noch im Oktober anlässlich des Abschusses der Baumaßnahmen ein Fest veranstalten können."
Dorferneuerungsmaßnahmen in TrappstadtNeben der Neugestaltung des Dorfplatzes gab es in den vergangenen Monaten und Jahren einige weitere Baumaßnahmen, die über das Amt für ländliche Entwicklung abgewickelt und gefördert werden. Dazu zählten und zählen unter anderem die Verschönerung des Kindergarten-Vorplatzes, die Umgestaltung der Linsengasse oder auch diverse Tief- und Straßenbauarbeiten.Die ursprüngliche Planung sah Ausgaben in einer Gesamthöhe von 700.000 Euro vor, davon rund 300.000 Euro für die Gestaltung des neuen Dorfplatzes. Die Förderhöhe für die einzelnen Maßnahmen liegt zwischen 65 und 90 Prozent, sodass die Gemeinde Trappstadt am Ende etwa 100.000 Euro selbst tragen muss.Quelle: ak