„Wir haben einen 'Pfundskerl' gesucht und ihn vor zehn Jahren in Hugo Neugebauer gefunden.“ Das sagte der Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken bei der Amtsübergabe von Hugo Neugebauer an den neuen Präsidenten der Handwerkskammer für Unterfranken, Walter Heußlein, in den Mainfrankensälen in Würzburg.
Hoher Besuch
Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann dankte Hugo Neugebauer für all das, was er in seiner Zeit als Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, für den Landkreis Rhön-Grabfeld und seine Betriebe getan hat. Zahlreiche honorige Gäste waren gekommen, darunter die bayerische Wirtschaftsministerin, Ilse Aigner, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, ebenso der Präsident der Handwerkskammer Calvados-Orne, Jean-Marie Bernard. In den Grußworten der Redner wurde immer wieder die Leidenschaft Hugo Neugebauers für das Handwerk, aber auch sein Engagement, junge Leuten Lust auf das Handwerk zu machen, herausgestellt.
Als einen Präsidenten mit einer besonderen Leidenschaft für den Mittelstand bezeichnete Aigner den Großeibstädter Metzgermeister. Sie skizzierte kurz die Laufbahn Neugebauers vom Gemeinderat zum Obermeister der Metzgerinnung und Kreishandwerksmeister in Rhön-Grabfeld bis hin zum Präsidenten der Handwerkskammer für Unterfranken.
In der Flüchtlingshilfe habe sich Hugo Neugebauer von Anfang an eingebracht, ebenso im Biosphärenreservat Rhön. Auf seine Initiative gehe der Bratwurstgipfel zurück. Ihm sei es darum gegangen, das Handwerk präsent zu machen, Eltern und deren Kinder für einen Beruf im Handwerk zu begeistern und die Unternehmer zu motivieren auf ihren Beruf stolz zu sein. Daraus sei die Kampagne „Unternehmerstolz“ entstanden. Wichtig sei es Hugo Neugebauer gewesen die Betriebe nicht mit Bürokratie zu überziehen. Dahinter stehe sie ebenfalls.
Präsident mit Herzblut
Die Wertschätzung für das Handwerk stellte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans-Peter Wollseifer, heraus. Er nannte Neugebauer einen Präsidenten mit Herzblut für das Handwerk. Als „oberster Handwerker“ habe er sich für die Betriebe stark gemacht. Neugebauer sei es wichtig gewesen, auch individuelle Leistungen der Betriebe auszuzeichnen. Er, wie auch der scheidende Präsident, akzeptieren nicht die geplante Abschaffung des Meisterbriefes. „Wir werden uns dagegen wehren!“ Neugebauer habe immer betont, dass die Handwerker stolz auf das Geleistete sein können. In seiner zehn Jahre langen Präsidentschaft sei er allseits hoch geschätzt gewesen: „Er war ein Glücksfall für Unterfranken!“ Trotz höchster Auszeichnungen sei er geerdet geblieben und habe nie abgehoben.
Als Garant für die deutsch-französische Freundschaft bezeichnete Jean-Marie Bernard, Präsident der Handwerkskammer Calvados-Orne, Hugo Neugebauer. Dank galt Hildegard Neugebauer, „weil ohne den ausdrücklichen Willen der Frauen nichts möglich ist.“
Zum Schmunzeln regten einige Anekdoten an, die Rolf Lauer, HWK-Hauptgeschäftsführer, zum Besten gab. Da ging es um polnische Würste, die Neugebauer bei einem Besuch in Danzig einführte oder auch darum, dass der Präsident immer Würste als Reiseproviant dabei hatte.
Tief beeindruckt war der scheidende Handwerkskammerpräsident von der großen Anzahl der Gästeschar. Sein Dank galt den Politikern in Berlin und München, Regierungspräsident Paul Beinhofer, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, den Vertretern der Kirchen mit Prälat Günter Putz und Clemens Bieber, aber auch Landrat Thomas Habermann. Handwerk, Kommunen und Landkreise seien eng verzahnt. Schon als Kreishandwerksmeister habe er stets ein offenes Ohr im Landratsamt gefunden und mit Landrat Habermann so manche Problemfälle gelöst. Beispiele dafür zählte Neugebauer auf mit den Berufsschulen und das Netzwerk für Flüchtlinge.
Dank an die Obermeister
Bei den Ober- und Kreishandwerksmeistern bedankte er sich für das gute Miteinander. Dank galt seiner Familie und seiner Frau Hildegard, die ihm den Rücken frei gehalten haben. An seinen Nachfolger Walter Heußlein überreichte er das „Goldene Buch“ der Handwerkskammer für Unterfranken. Der neue Präsident sprach von einem herzlichen Vertrauensverhältnis mit Hugo Neugebauer, dessen Stellvertreter er war. Als Dank gab es eine Urkunde, die Hugo Neugebauer nun zum „Ehrenpräsidenten der Handwerkskammer für Unterfranken“ auszeichnet. Einen Blumengruß gab's für seine Frau Hildegard.