Dass die Orgel mit Recht als Königin der Instrumente bezeichnet wird, bewiesen beim schon traditionellen Orgelabend der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen, Jonas Dippon, Franz Hundertmark und Felix Günther. Für Jonas Dippon, der in diesem Jahr Absolvent der Schule ist, gab es Glückwünsche von Stephan Adam und Wolfram Bieber. Er hat nämlich die Zusage für einen Studienplatz bekommen. Wolfram Bieber, der die Zuhörer willkommen hieß, sprach von engagierten Kirchenmusikern, die zur Zeit ihre schulische Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen absolvieren. Sie selbst haben das Programm ausgewählt und auch gestaltet und Jonas Dippon führte durch das Programm.
Man habe als Kirchenmusiker nicht oft die Möglichkeit, bei einem Konzert ein eigenes Programm zu gestalten und dieses auch noch selbst vorzustellen, sagte er und versprach den Zuhörern einen Orgelabend, der durch die Jahrhunderte verschiedener Komponisten und deren Orgelwerke führt. Den Schwerpunkt bildeten dabei Werke von Johann Sebastian Bach. Hinzu kamen Komponisten wie Dietrich Buxtehude, Johann Pachelbel, Max Reger und Charles V. Stanford . Der nicht endend wollende Beifall am Ende des Abends zeigte denn auch, dass die jungen Musiker ihre Gäste mit diesen Orgelwerken schnell in ihren Bann geschlagen hatten und von einem eindrucksvollem Konzert sprachen, das wieder einmal zeige, wie hoch professionell die Ausbildung in Bad Königshofen ist.
Bach muss sein
Jonas Dippon hatte mit "Präludium & Fuge D-Dur von Dietrich Buxtehude begonnen und in seiner Themenvorstellung darauf verwiesen, dass man an solch einem Abend natürlich nicht an Johann Sebastian Bach vorbei kommt. So sei dieser Lehrmeister für Johann Pachelbel gewesen. Von ihm hörte man an diesem Abend die "Fantasia g-Moll". An der Orgel der Berufsfachschule für Musik war Franz Hundertmark. Weiter ging es mit Präludium und Fuge in C-Dur von Johann Sebastian Bach mit Felix Günther und Jonas Dippon.
Von Jonas Dippon selbst stammte die "Kleine Partita" über das bekannte Kirchenlied "Eine feste Burg". Die Zuhörer im Orgelsaal der Berufsfachschule für Musik erfuhren, dass dies bei den Aufnahmeprüfungen an den Hochschulen von den Schülern gefordert wird. Eine Choralbegleitung sollte es sein und das habe er in seiner "Kleinen Partita" umgesetzt. Ein fulminanter Abschluss des ersten Teils war ganz sicher die Fantasie & Toccata Op. 57 von Charles V. Stanford. Hier zeigte Felix Günther an der Orgel, was er gelernt hat.
Im zweiten Teil des Abends ging es um "Johann Sebastian Bachs Orgelbüchlein." Jonas Dippon sagte dazu, dass der Komponist für 164 Choräle eine Choralbearbeitung schreiben wollte, allerdings habe er nur knapp 50 "geschafft". Dieses "Orgelbüchlein" ist in der Zeit von 1712 bis 1717 entstanden. Beim Orgelabend erklang "Nun kommt der Heiden Heiland", "Gelobet seist du, Jesu Christ", "Der Tag, der ist so freudenreich", "Komm Gott, Schöpfer, Heiliger Geist", "O Mensch, bewein Dein Sünde groß" und "Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ". An der Orgel: Franz Hundertmark, Felix Günther und Jonas Dippon.
Begeisterte Zuhörer
Im wahrsten Sinn des Wortes "alle Register" zog zum Abschluss des Abends Jonas Dippon mit "Introduktion & Passacaglia" d- Moll von Max Reger. Der Komponist hatte damals zu diesem Werk vermerkt, das ein jeder, halbwegs geübter Organist dies vom Blatt spielen sollte." Für Jonas Dippon kein Problem, denn er hatte von Beginn an die Aufmerksamkeit und Bewunderung für sein Spiel der Zuhörer. "Ein toller Abend... Was diese Schule bietet ist außergewöhnlich... Wer Orgelmusik mag, der sollte sich solch einen Abend nicht entgehen lassen," so Tenor des Resümees einiger Gäste.