Welch eine Bühnen füllende Erscheinung. Daphne De Luxe macht ihrem Namen alle Ehre und ihre körperlichen Attribute gleichzeitig zum Programm. So kam es, dass auf der Bühne des Wargolshäuser Gästehauses statt der gewöhnlich manierlichen Mundartkabarettisten eine Furie schonungsloser Selbstironie stand.
Ihre walkürenhafte Ausmaße von gefühlten zwei Meter Höhe und einem Meter Durchmesser sind das programmatische Kapital der telegenen gebürtigen Kronacherin. Daraus entspringen die beiden anderen dominierenden Themen des Abends: Essen und Männer.
Niederschmetternde Offenheit
Mit geradezu masochistischer Selbstkasteiung geht sie bis an– und manchmal auch über die Grenzen des „guten“ Geschmacks hinaus. Mit niederschmetternder Offenheit schildert sie die Peinlichkeiten, die ihr im Alltag passieren, die sie durch gespielt naives Auftreten aber auch heraufbeschwört. Das Ganze garniert sie mit Lebensweisheiten wie: „Man kann aus einem Pisspott keine Moccatasse machen“.
Ausgestattet mit ein paar Pfunden über dem Durchschnitt schlingert sie durch die Fallstricke weitverbreiteter Schönheitsideale. So ist sie ständig mit den erfolglosen Versuchen des Verbergen-Wollens konfrontiert. Das Scheitern macht sie aber keinesfalls mutlos, sondern sie empfindet es als Motivation, sich beim nächsten Mal noch mehr ins Zeug zu legen.
Ihr Verhältnis zum Essen
Ihr Verhältnis zum Essen und insbesondere zur Männerwelt leidet keinesfalls unter ihrem Makel. Vielmehr entdeckt sie die Eitelkeiten des männlichen Geschlechts aus einer ganz anderen Perspektive. Dass sie bei ihren Beschreibungen bis in intimste Details geht, passt zwar zu ihrem Gesamtkonzept, ist aber das ein oder andere Mal ordinär.
In jedem Fall unterscheidet sie sich trotzdem wohltuend von Komödianten, die ihren Humor allein aus der Dummheit schöpfen. Mit lässiger Nonchalance erzählt sie die Anekdoten ihrer Peinlichkeiten wie gewöhnliche Ereignisse des Alltags und das in einer Authentizität, die einfach nur zum Brüllen ist.