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Elsbetts Visionen sind nun Realität

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Elsbetts Visionen sind nun Realität

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    "Elsbetts Verdienst ist vor allem, dass er stets weitsichtig dachte und nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit handelte, als diesen Begriff noch lange keiner kannte", beschreibt der Sälzer Bürgermeister Bernhard Müller den Ehrenbürger der Gemeinde. Er habe sich stets an der Natur orientiert und deren Gesetze in seine Ideen einfließen lassen.

    Elsbett befasste sich schon mit dem Energieproblem, als noch niemand auch nur im Ansatz ein solches wahrnahm, fuhr Wolfgang Pfennig fort, Vorstandsmitglied in der Energieinitiative Rhön-Grabfeld. In den 60er Jahren sei zum Beispiel behauptet worden, dass es Direkteinspritzanlagen bei Dieselmotoren nie geben wird, weil sie nicht praktikabel seien. Schon kurze Zeit später baute Elsbett die ersten Systeme. Heute sind diese Aggregate, die sich durch erhebliche Energieeinsparung auszeichnen, im Automobilbau gang und gäbe. Alle tragen Elsbetts Handschrift. Er konstruierte seinen nach ihm benannten Motor aber auch so, dass er mit jeder brennbaren Flüssigkeit betrieben werden kann. Dahinter steckt nicht der Ehrgeiz eines Erfinders, ein Ingenieur-Problem zu lösen, sondern die Erkenntnisse eines Beobachters. So habe er schon in frühen Jahren erkannt, dass die Energieressourcen endlich sind und künftige Energiegewinnung vor Ort stattfinden müsse.

    Die Verwendung von Rapsöl in seinen Motoren sei weniger ein technisches Gebot als vielmehr ein Aspekt der dezentralen Energieverwendung und der volkswirtschaftlichen Vernunft, betont Pfennig.

    So baute Elsbett bereits in den 70er Jahren in einen Mercedes einen Elsbett-Motor mit einem Verbrauch von 5,5 Liter auf 100 Kilometer ein. Bei einem anerkannten Vergleichstest im Jahre 1993 stellte ebenfalls ein mit seinem Motor ausgerüsteter schon recht betagter Mercedes mit einem Verbrauch von 3,9 Liter die Konkurrenz aller Diesel-Pkw-Hersteller weit in den Schatten.

    Lange Jahre sei er mit diesen Ideen in den Vorstandsetagen der Autoindustrie geächtet worden. Das bittere Ende war ein Konkurs zu einem Zeitpunkt, an der zum ersten Mal die Produktion in einer Großserie erfolgen sollte. Bis vor ein paar Jahren habe bei Elsbett die Verbitterung über dieses Ereignis, für das er sich nicht verantwortlich fühlte, überwogen, erinnert sich Pfennig. Erst in den letzten Jahre konnte er mit Genugtuung betrachten, dass Autohersteller auf der ganzen Welt seine Technologie sich zu eigen gemacht haben.

    Ein Teil davon ist im Sälzer Museum zu sehen. Nach dem Tod Elsbetts verwaltet nun ein Neffe die Einrichtung. Als versierte Führer erklärt Gemeinderat Martin Schmitt den Besuchern das Werk Elsbetts. Bisher ist jedenfalls die Zukunft des Museums gesichert, erwartet auch der Bürgermeister. Künftig soll sogar noch mehr Werbung gemacht werden.

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