„Alles klar bei euch – wer möchte nach Hause?“ Ein paar Finger der 120 Kinder erheben sich dann doch, als stellvertretender Landrat Josef Demar seine Stippvisite beim jährlichen Jugendzeltlager auf dem Hillenberg macht. „Ja, ja das kennen wir schon. Und das sind die, die am traurigsten sind, wenn sie die Heimfahrt antreten“, stellt lachend eine Betreuerin fest.
Deutlich angenehmer sind diesmal die äußerlichen Umstände beim Besuch von Demar. „Im Vorjahr war es bitterkalt und es regnete in Strömen“, erinnert sich der versierte Kommunalpolitiker. „Im Grunde kann ich mich auch nicht beschweren“, erwidert Ekkehard Schmitt. Er leitet nun schon seit 36 Jahren das Lager, das vom Kreisjugendring ausgerichtet wird. Nur am Dienstag sei es einmal ziemlich stürmisch geworden, ärgerlich sei nur, dass das Wetter derzeit vollkommen unberechenbar sei und sich täglich ändere, so dass nur schwer vorzuplanen sei.
Dabei ist täglich Programm angesagt. Heuer dreht sich alles um Vulkane und wie die Rhön entstanden ist. Dazu haben sich die Organisatoren die Geschichte von der Entdeckung eines Lavastroms unter dem Hillenberg einfallen lassen und sie auch noch mit einem Foto des Hillenbergvulkans beim Ausbruch im Jahre 1493 garniert. „Alle wissen natürlich, dass das nur erfunden ist, aber das Thema eignet sich wunderbar, um die Fantasie schweifen zu lassen“, meint Schmitt.
Morgens und nachmittags sind Aktionen vorgesehen, unter Umständen wird auch eine Nachtwanderung angesetzt. Ansonsten haben die Kinder auch viel Möglichkeit sich selbst zu beschäftigen und ihre Freiheit auszunutzen.
Für die bis zu zwölf Betreuer gilt das weniger. Sie sind fast rund um die Uhr im Einsatz. „So zwischen zwei und sechs Stunden Schlaf pro Nacht“, schätzt Andreas Weber, der auch schon seit einer ganzen Reihe von Jahren ehrenamtlich beim Zeltlager dabei ist. Daher sind auch in der zweiten Woche, bei der nächsten Gruppe, wieder neue Betreuer dabei. Lediglich Ekkehard Schmitt hält die gesamten drei Wochen durch und hat dann rund 300 Kinder kommen und gehen sehen. „Danach braucht man erst einmal eine Woche Erholung“, lacht er und lässt sich kaum anmerken, welche Freude ihm die Aufgabe bereitet, und in die inzwischen sogar schon die eigenen Kinder und eine Enkelin eingebunden sind.
„Das wird mir fehlen“, räumt er ein, weil sein Ruhestand nicht mehr in allzu großer Ferne liegt. „Ach, da machen sie sich mal keine Sorgen, sie machen das noch 20 Jahre weiter“, muntert Demar den Campleiter auf.