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Bad Königshofen: Fällen oder nicht? Pilze haben das Holz der  alten Ulme zersetzt

Bad Königshofen

Fällen oder nicht? Pilze haben das Holz der  alten Ulme zersetzt

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    Der Pilz hat bereits ganze Arbeit geleistet. Der Hohlraum im Ast ist riesig. 
    Der Pilz hat bereits ganze Arbeit geleistet. Der Hohlraum im Ast ist riesig.  Foto: Hanns Friedrich

    Die 200 Jahre alte Bergulme in der Dr.- Karl-Grünewald-Straße ist schwer krank. Das haben Markus Schunk und Stadtgärtnerin Tanja Gutsmiedl bei Baumpflegemaßnahmen bemerkt, die derzeit im Stadtgebiet vorgenommen werden. Sie entdeckten in 30 Metern Höhe einen Pilz, der das Holz zersetzt und sie fanden dort auch Totholz.

    Das ist insofern bedenklich, als dass ein solcher Befund zu unkontrolliertem Bruch führen kann. "Dies auf einer doch viel befahrenen Straße und dem direkt vorbeiführenden Schulweg", erläutert Bauhofleiter Markus Schunk. Um die richtige Entscheidung über die Zukunft der alten Ulme zu treffen, zog er den Fachberater für Gartenbau und Landschaftspflege Rhön-Grabfeld, Georg Hansul, hinzu.

    Eine Frage der Verkehrssicherheit

    Dieser prüfte sowohl durch das Abklopfen als auch mit Hilfe eines Stabs, inwieweit im Baum Hohlräume vorhanden sind und kam zu dem Schluss, dass die Bergulme ein Risiko darstellt, vor allem auch, was die Verkehrssicherheit betrifft.

    Angesprochen hat er in diesem Zusammenhang die teils starken Sturmböen, die immer häufiger auftreten. Ein Ast aus den Baumwipfeln machte das deutlich: Der Pilz hatte ihn, obwohl er nach außen hin in Ordnung zu sein scheint, größtenteils ausgehöhlt.

    Von sechs verschiedenen Pilzarten sprach der Experte am Landratsamt Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt. Dazu hatte er entsprechendes Kartenmaterial und Informationskärtchen mitgebracht. Hier sind die Gefahren in die Bereiche, rot, gelb und grün aufgeteilt.

    Vor Ort in der Dr.- Karl-Grünewald-Straße in Bad Königshofen prüfte Rhön-Grabfelds Fachberater für Gartenbau und Landschaftspflege, Georg Hansul, die Beschaffenheit des Baumes durch Abklopfen. Ihm schauen Bauhofleiter Markus Schunk und Stadtgärtnerin Tanja Gutsmiedl über die Schulter.
    Vor Ort in der Dr.- Karl-Grünewald-Straße in Bad Königshofen prüfte Rhön-Grabfelds Fachberater für Gartenbau und Landschaftspflege, Georg Hansul, die Beschaffenheit des Baumes durch Abklopfen. Ihm schauen Bauhofleiter Markus Schunk und Stadtgärtnerin Tanja Gutsmiedl über die Schulter. Foto: Hanns Friedrich

    Faulherde und Totholz, wie bei der Ulme in der Dr.-Karl-Grünewald-Straße, sind im roten Bereich zu finden. "Das bedeutet, dass dieser Baum ein Risiko darstellt." Bauhofleiter Markus Schunk verweist auf die Pflicht der regelmäßigen Baumkontrolle und darauf, dass dabei zunächst vom Boden aus erkennbare Schäden dokumentiert werden. Bei gravierenden Schäden werden entsprechende Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören die Totholzentfernung einzelner Äste, Kronenausschnitt und bei massiven Schäden die Fällung des Baumes. In der Regel erfolgt dann eine Ersatzpflanzung.

    Sie wird gefällt

    Wie gravierend die Schäden sind, sei oft erst nach dem Fällen erkennbar. Hinzu kommen bruchgefährdete Stämme, bedingt durch frühere Astungswunden, Spechtlöcher und damit verbundene Faulstellen. Kontrollen müssen, je nach Zustand der Bäume, bis zu zweimal jährlich erfolgen. "Wir als Stadt haben eine gesetzliche Verkehrssicherungspflicht." Das Fällen der Bäumen und die Rodung von Hecken darf jedoch nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 28. Februar erfolgen. Deshalb wird die Ulme in der Dr.- Karl-Grünewald-Straße auch an diesem Freitag gefällt.

    Der Bauhofleiter und der Fachberater für Gartenbau und Landschaftspflege kommen auf ein weiteres Problem zu sprechen: Die trockenen Sommer. Diese haben den Bäumen in der Stadt zum Teil erheblich zugesetzt. Durch den Wassermangel werden ehedem schon geschädigte Bäume weiterhin geschwächt.

    Gärtner müssen umdenken

    In Bad Königshofen stehen viele Linden, Eschen, Kastanien und Birken. Diese sind durch tierische und pflanzliche Schädlinge massiv gefährdet ", die sinkenden Grundwasserpegel tun ihr übriges dazu", sagt Stadtgärtnerin Tanja Gutsmiedl. Diese hatte erst kürzlich an einem Lehrgang zum Thema "Umgang mit Stadtbäumen und Grün im Rahmen des Klimawandels" teilgenommen. Sie spricht von einem Umdenken in der Baumpflege. Gießen und Düngen sei mittlerweile notwendig, und man müsse in kürzeren Zeiträumen denken. "Was heute funktioniert, könnte in zwei Jahrzehnten falsch sein." Deshalb gehe es künftig um  eine größere Baum-Artenvielfalt, um beim Ausfall einer Baumart weitere zu haben.

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