„50 Ehejahre sind wie ein Geländer, an das man sich anlehnen kann, das Halt und auch Stütze ist.“ Das sagte der künftige Generalvikar der Diözese Würzburg, Thomas Keßler, in einem Dankgottesdienst für die Ehejubilare Christine und Alois Baumann. Letzterer ist ein Cousin Keßlers.
„Genauso ist es in einer Ehe“, sagte der Geistliche, und gerade bei Christine und Alois Baumann sei das „Geländer“ ein besonderes Zeichen für Zusammenhalt auch in schweren Zeiten. „Ja es waren gute und auch schlimme Zeiten, die wir gemeinsam gemeistert haben,“ sagen Alois und Christine Baumann im Gespräch mit dieser Zeitung.
Alois Baumann stammt aus Bad Neustadt, seine Frau Christine aus Königshofen. Anfang der 1960er Jahre zog auch Alois Baumann nach Königshofen und wohnte im gleichen Haus wie seine spätere Ehefrau. Er hatte eine Arbeitsstelle bei der damaligen Industrie-Ofenbaufirma Schwarz in der Industriestraße, sie begann im Jahr 1961 ihre Lehrer beim Friseursalon Oeser. Kennengelernt haben sich die beiden letztlich über die Kolpingfamilie.
Vier Jahre später, am 30. Januar 1961, heiratete das Paar, und zwar in der kleinen Hauskapelle des Elisabethaspitals. „Die Kapelle hatten wir ausgewählt, weil wir nicht so viele Hochzeitsgäste hatten und sie auch schön warm war,“ erinnert sich Christine Baumann heute. Drei Kinder bekam das Ehepaar, das heute auch neun Enkelkinder hat. „Das Familienleben war uns immer wichtig.“
Wenn sich die Baumanns an schlimme Zeiten in ihrem Eheleben erinnern, kommt als erstes ein schwerer Unfall von Alois Baumann ins Gedächtnis. „Wir wussten damals nicht, wie es ausgeht“, erinnert sich Christine Baumann. Zum Dank für die wiedererlangte Gesundheit schmiedete Alois Baumann einen kunstvoll gestalteten Kerzenständer für die Marienfigur in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen.
1974 zog die Familie von Bad Königshofen in das eigene Haus nach Merkershauen. Alois Baumann brachte sich hier auch in der Pfarrgemeinde ein. Zwölf Jahre lang war er im Pfarrgemeinderat, acht Jahre Vorsitzender. Bis heute engagiert er sich als Kommunionhelfer. Er hat sich aber auch eingebracht, als Pfarrhaus und Kirche renoviert und die neue Leichenhalle gebaut wurden.
Christine Baumann engagiert sich seit fast 20 Jahren in der Rheumaliga, die sie von Siegfried Reinhard übernommen hat. „Beide sind damit Halt nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere in der Gesellschaft,“ sagte Pfarrer Keßler beim Dankgottesdienst in der Kirche St. Martin.