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WASSERKUPPE: Flugunfall: Die Opfer sind identifiziert

WASSERKUPPE

Flugunfall: Die Opfer sind identifiziert

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    Ein Blumenstrauß und ein Absperrband erinnern am Montag an das Unglück auf der Wasserkuppe, bei dem am Sonntagnachmittag eine Mutter und ihre zwei Kinder ums Leben kamen.
    Ein Blumenstrauß und ein Absperrband erinnern am Montag an das Unglück auf der Wasserkuppe, bei dem am Sonntagnachmittag eine Mutter und ihre zwei Kinder ums Leben kamen. Foto: Foto: Eckhard Heise

    Nachdem die Identität der drei Opfer des schweren Flugunfalls auf der Wasserkuppe am Tag des Unglücks noch nicht endgültig geklärt werden konnte, steht nun fest, wen das Kleinflugzeug in den Tot gerissen hat: eine 39-jährige Mutter aus dem Main-Kinzig-Kreis, ihre zwölfjährige Tochter und ihr elfjähriger Sohn. Eine weitere Frau habe sich durch einen Sprung an die Seite noch in Sicherheit bringen können, sagte Pressesprecher Martin Schäfer vom Polizeipräsidium Osthessen bei einer Pressekonferenz am Montag unmittelbar am Ort des Geschehens.

    Schäfer bestätigte dabei die Erkenntnisse, wonach ein 56-jähriger Pilot aus Ludwigshafen nach einer missglückten Landung mit der einmotorigen Cessna über die Landebahn hinausschoss war. Das Sportflugzeug durchbrach zunächst eine Schranke, kreuzte eine quer zur Landebahn verlaufende Straße und erfasste dann die kleine Spaziergänger-Gruppe. Die Mutter und ihre beiden Kinder starben noch an der Unfallstelle.

    Pilot unter Schock: noch nicht befragt

    Nach Angaben der Polizei wurden der Pilot und drei weitere Insassen der kleinen Sportmaschine nur leicht verletzt, obwohl die Metallschranke bis ins Cockpit vorgedrungen war. Die Maschine war in Mannheim gestartet war, der Pilot „soll kein Neuling gewesen sein“, so die vorsichtige Formulierung des Polizeisprechers. Schäfer bekräftigte, dass die Ursache des Unglücks noch nicht feststehe und auch ein technischer Defekt nicht auszuschließen sei. Der Pilot hatte bei dem Unglück einen schweren Schock erlitten und habe bis Montagmittag nicht befragt werden können.

    Polizeipräsidium Osthessen sucht Zeugen

    Die Polizei nahm die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung auf. Sie bat Zeugen, Fotos oder Videos von dem Unfall den Behörden zur Verfügung zu stellen. Die weiteren Ermittlungen an der Unglücksmaschine liegen in der Hand der Kriminalpolizei und der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen. Schäfer deutete an, dass das Sicherheitskonzept des Fluggeländes, auf dem am Tag nach dem Unglück bereits wieder normaler Flugbetrieb herrschte, überprüft werden wird. Einen derart schweren Unfall soll es auf dem stark besuchten Berg im Drei-Länder-Eck Hessen, Bayern und Thüringen noch nicht gegeben haben.

    Das Medieninteresse nach dem tragischen Flugunfall auf der Wasserkuppe war war groß. Polizeisprecher Martin Schäfer vom Polizeipräsidium Osthessen erläuterte die Umstände des Unglücks.
    Das Medieninteresse nach dem tragischen Flugunfall auf der Wasserkuppe war war groß. Polizeisprecher Martin Schäfer vom Polizeipräsidium Osthessen erläuterte die Umstände des Unglücks. Foto: Foto: Eckhard Heise

    Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen am Montag vor Ort

    Zur Unfallursache gab es am Tag nach dem Unglück keine gesicherten Erkenntnisse. Drei Experten sammelten Fakten – etwa über Flugzeug, den Piloten und den Gegebenheiten vor Ort – und befragen Zeugen, teilte die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen mit. Ein Zwischenbericht soll im Dezember veröffentlicht werden. Die Unfallursache sei erst Thema im Abschlussbericht – bis dahin könne es mehrere Monate dauern.

    „Flugunfälle sind in der zivilen Luftfahrt seltene Ereignisse“, sagte der Sprecher der Bundesstelle, Jens Friedemann. 2017 gab es laut Statistik zwölf tödliche Unfälle, im langjährigen Durchschnitt sind es neun pro Jahr. Dass unbeteiligte Passanten Opfer werden, komme sehr selten vor.

    Die Unglücksmaschine auf der Wasserkuppe sei eine Cessna 172 des Badisch-Pfälzischen Flugsportvereins Mannheim, wie dessen Präsident Klaus Peters der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Pilot sei sehr erfahren und gut in Übung. Zur möglichen Unfallursache wollte Peters nichts sagen. „Das ist alles Spekulation. Keiner weiß was passiert ist.“ Der Flugplatz-Chef und Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe, Harald Jörges, vermutete einen Pilotenfehler als Ursache. Die Wetterverhältnisse zum Zeitpunkt der Landung seien perfekt gewesen.

    *MIT INFORMATIONEN VON DPA

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