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Salz: Fränkischen Mundarttheatertag in der Rhön: Besonderer Fokus lag auf der fränkischen Identität in den Stücken

Salz

Fränkischen Mundarttheatertag in der Rhön: Besonderer Fokus lag auf der fränkischen Identität in den Stücken

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    Einen typischen Schwank führte die Theatergruppe Geldersheim beim Fränkischen Mundarttheatertag in Salz auf.
    Einen typischen Schwank führte die Theatergruppe Geldersheim beim Fränkischen Mundarttheatertag in Salz auf. Foto: Eckhard Heise

    Zum zweiten Mal war das Gemeindezentrum von Salz (Landkreis Rhön-Grabfeld) Austragungsstätte des Fränkischen Mundarttheatertags. Sechs Ensembles stellten sich dazu einer Jury der Arbeitsgemeinschaft Mundarttheater Franken und unterhielten gleichzeitig nicht nur das Publikum, sondern zeigten die gesamte Bandbreite des Laienspiels auf.

    Zur Einführung schilderte Vorsitzende Veronika Klose, dass sich das Mundarttheater nach dem coronabedingten Einbruch inzwischen wieder wachsenden Zuspruchs erfreue. Veranstaltungen der Laiengruppen seien sehr nachgefragt. Bei Mundarttheaterseminaren des Bezirks im Schloss Rügheim werde eine wachsende Zahl von Teilnehmern verzeichnet.

    Bei diesen Veranstaltungen des Bezirks werden, wie auch beim Wettbewerb in Salz, großer Wert darauf gelegt, dass Theaterstücke nicht nur einfach in Mundart übersetzt werden. In den Stücken sollen auch die Eigenarten des fränkischen Wesens zum Tragen kommen.

    Manfred Zirkelbach und der Rhöner Dialekt

    Einen wesentlichen Beitrag in dieser Region habe Manfred Zirkelbach geleistet, der den Theatertag mit aus der Taufe gehoben habe und in der Main-Post sowie Rhön- und Saalezeitung mit eigenen Kolumnen zum Erhalt des Dialekts in der Rhön beigetragen hat, bemerkte Veronika Klose.

    Nach einer musikalischen Einstimmung, an der auch die Vorsitzende beteiligt war, zeigten sechs Ensembles ihr Können. Damit der zeitliche Rahmen nicht zu groß wurde, waren die Laienspieler aufgefordert, ihre Stücke in weniger als einer halben Stunde aufzuführen.

    Solovortrag aus der Feder von Martin Walser

    Die beiden ersten Auftritte zeigten schon die gesamte Bandbreite auf, in der sich die Stücke bewegten. Den Auftakt machte Jutta Vogel mit einem Solovortrag aus der Feder von Martin Walser. Als Souffleuse am E.T.A. Hoffmann-Theater von Bamberg war ihr Auftritt höchst professionell. Schwere literarische Kost eines bekannten Schriftstellers hatten die Zuschauer zu verarbeiten, als Vogel einen Monolog über den Sinn des Lebens hielt. 

    Den Kontrast dazu bildete der Schwank der Theatergruppe Geldersheim. In typischer Manier eines Volkstheaters wurde eine Nachhilfestunde für den Sohn aufgeführt, in der die beiden Nachhilfelehrer bemüht waren, ihre eigene Unfähigkeit zu kaschieren. Besonders witzig war ihr klägliches Bemühen, sich ihr Unwissen nicht anmerken zu lassen.

    Eine weite Anfahrt aus Mittelfranken hat die Theatergruppe Rohr auf sich genommen. In einer halbstündigen Komödie arbeiteten die Darsteller komplizierte Familienverhältnisse und die unterschiedliche Einstellung der Generationen mit allen Vorurteilen auf.

    Die Weihnachtsgeschichte mal ganz anders

    Der Stettfelder Freilichtbühne war ihre hundert-jährige Tradition anzumerken. Mit erheblichem Aufwand des Bühnenbildes und der Kostüme boten die Schauspieler ein lebendiges Kasperltheater mit weihnachtlicher Thematik.

    Als besondere Stärke wertete die Jury, dass das Stück von einem Mitglied des Ensembles selbst geschrieben worden und genau auf die Eigenschaften des jeweiligen Schauspielers zugeschnitten war. An die Truppe ging damit auch der erste Platz und damit der Wanderpokal des "Fränkischen Theaterpärles".

    Mit einer Szene aus dem Schulalltag vergangener Zeit bereitete die Bücholder Theatergruppe bei Arnstein viel Vergnügen. Die Lacher kann man sich vorstellen, wenn in einer Biologiestunde die menschlichen Körperteile statt mit korrekten wissenschaftlichen Namen oder zumindest hochdeutschen Bezeichnungen mit Ausdrücken aus dem Dialekt beschrieben werden.

    Einen erneuten Kontrast und den Schlusspunkt bot die Theatergruppe Breitengüßbach. In einem düsteren Dialog arbeiteten die zwei Darsteller die Geschichte vom "Brandner Kaschbä" auf.

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