Am Freitagnachmittag wurde das eigentliche Richtfest gefeiert. Eindeutig ein Grund zur Freude, denn mit dem Gradierpavillon habe Bad Königshofen wieder ein neues attraktives Angebot für seine Gäste aber auch für Einheimische, betonten Bürgermeister Thomas Helbling und Kurdirektor Werner Angermüller einhellig.
Nach rund sechs Wochen Bauzeit wurde das sieben Tonnen schwere Runddach von der Firma Josef Weber aus Bad Königshofen aufgesetzt und mit den Holzpfosten in fränkischer Bauweise verankert. Eine nicht ganz einfach Angelegenheit, wie sich vor Ort zeigte. Einige Stunden benötigten die Zimmerleute, bis der Pavillon am richtigen Platz fest und passgenau verankert werden konnte.
Stück für Stück wurde gearbeitet, teils noch einmal Holz abgenommen und eingepasst, bis alles genau saß. Ein letzter Blick von Rainer Bulheller und Architekt Roland Ress auf das Werk, dann konnten die Seile vom Kran gelöst werden, der neue Pavillon stand. Rund 200 000 Euro kostet die neue Bad Königshöfer Attraktion, wobei die Stadt lediglich 40 000 Euro dazu zahlen muss. Die Restkosten sind durch Zuschüsse des Bayerischen Wirtschaftsministeriums abgedeckt. Bereits im kommenden Monat wird der Gradierpavillon in Betrieb gehen. Dann fließt über Reisigbündel das Heilwasser der Bad Königshöfer Urbaniquelle und bringt vor allem Asthmatikern und Menschen mit Pollenallergien in vielen Fällennderung der Krankheitssymptome Erleichterung.
„Es gibt zwei Bereiche und zwar einen äußeren mit Sitzbänken und einen inneren, der direkt an den Reisigbündeln liegt“, sagte Bürgermeister Thomas Helbling. Gradierwerke werden im Volksmund auch als Salinen bezeichnet, wie zum Beispiel im nahegelegenen Bad Kissingen. Die Holzbauweise aus Fichtenholz (das Gerüst wird mit Schwarzdorn aufgefüllt), ermöglicht einen optimalen Wasser-Verdunstungsprozess. An ihren Flächen wurde die Sole solange abgetröpfelt, bis der Salzgehalt auf rund 25 Prozent angestiegen ist, daher auch der Name Gradierwerk. „Kleingradierwerke gehören zur Infrastruktur eines Kurortes“, sagte Kurdirektor Werner Angermüller. In Bad Königshofen habe man aber durch den Pavillon und die Tatsache, dass das Bad Königshöfer Heilwasser über die Reisigbündel rieselt, wieder etwas Besonderes zu bieten.
Das Gradierwerk ist Teil der Erweiterungsmaßnahmen im Kurbereich und soll das Gebiet zwischen Altstadt und Kurbereich enger aneinander binden.
Online-Tipp
Weitere Bilder vom Gradierwerk im Internet: http://rhoengrabfeld.mainpost.de